Steiermark | SONNTAGSBLATT - Serien

Beiträge zur Rubrik Serien

Das stille und zugleich große Wunder von Mariazell ist die Versöhnung, die Versöhnung mit sich, mit Gott und der Menschen untereinander. | Foto: Labner

Nach Mariazell pilgern | Teil 04
Mariazell – Wunder des Glaubens

  Seit 850 Jahren wird in Mariazell das Evangelium verkündet, und die Menschen nehmen dieses gute Wort mit hinein in den Pilgerweg ihres Lebens. Seit Jahrhunderten wird hier mehrmals am Tag die hl. Messe gefeiert, und die Wallfahrer erahnen und vertrauen, dass die Einheit mit Christus im eucharistischen Brot ihr Leben verwandeln und ihm Gestalt geben kann. Hier wird geweint und gelacht, Tränen der Hoffnung, der Sehnsucht und der Bedrückung lassen erahnen, dass die Menschen einfach erfahren...

  • 26.08.07
Menschen aller Länder finden sich in Mariazell „daheim“. | Foto: Labner
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Nach Mariazell pilgern | Teil 03
Mariazell – Heimat für viele

  Sehr bald nach der Gründung 1157 ist Mariazell ein Zufluchtsort geworden für Menschen, Pilger aus Österreich, Ungarn, Böhmen und Mähren, so wird es bereits aus dem 13. Jahrhundert berichtet. In dieser Zeit stiftete Markgraf Heinrich aus Mähren die romanische Kapelle. Rund 150 Jahre später lässt der ungarische König Ludwig die Kirche durch eine gotische Kapelle erweitern. Unter den Votivbildern in der Basilika finden sich die ältesten Stadtansichten von Brünn, von Bratislava und von vielen...

  • 19.08.07
„Wegschauen“, „weghören“, „stumm bleiben“ passen nicht zu einem mündigen Christen. Nicht über die Mitmenschen (und deren Fehler) reden, sondern mit ihnen Fehler ansprechen: ein „Werk der Barm­herzigkeit“. | Foto: Archiv

Werke der Barmherzigkeit - 2007/2008 | Teil 08
Sünder zurechtweisen

  In einem Dorf, in einem Häuserblock, aber auch in einer Hausgemeinschaft wie dem Priesterseminar oder einem Kloster kennt man sich ziemlich gut. Vor allem kennt man die Fehler der andern sehr genau. Man redet auch häufig und ausführlich darüber. Es gibt Menschen, die stundenlang über andere reden können. Viele dieser Gespräche verlaufen so, dass man ziemlich erschrocken verstummt, wenn der oder die Besprochene zufällig in die Nähe kommt. Und man ist sehr verlegen, wenn er oder sie auf Umwegen...

  • 19.08.07
Kardinal Ratzinger betet vor der Mariazeller Gnadenstatue. | Foto: Archiv
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Nach Mariazell pilgern | Teil 02
Ein benediktinisch geprägter Ort

Gründung vor 850 Jahren Der Heilige Vater ist ein großer Verehrer des hl. Benedikt von Nursia, der als Vater des abendländischen Mönchtums gilt und als „Patron Europas“ verehrt wird. Mit der Wahl des Namens „Benedikt“ verweist unser Papst auf die zeitlose Gültigkeit der Lebensregeln des hl. Benedikt von Nursia, die noch heute die Grundlage für den Benediktinerorden und viele andere Ordensgemeinschaften ist. „Ora et labora“ – „Bete und arbeite“ ist das Leitwort der Mönche. Vor 850 Jahren haben...

  • 12.08.07
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Nach Mariazell pilgern | Teil 01
Mariazell ist eine Sache des Herzens

  Mariazell feiert heuer sein 850-Jahr-Jubiläum, und immer wieder wird gefragt, warum Mariazell so ein bedeutender Wallfahrtsort ist, was sich hier Wundersames ereignet hat, weshalb seit Generationen Menschen aus vielen Ländern hierher pilgern, was denn das Geheimnis dieses Ortes sei. Oft läuft es auf die Frage hinaus, warum denn Papst Benedikt XVI. heuer nach Mariazell als Pilger kommt. Wahrscheinlich ist es am besten, Papst Benedikt selbst zu Wort kommen zu lassen, um das „Geheimnis“ von...

  • 05.08.07
Täglich gingen die Frauen zum Dorfbrunnen, um das köstliche Nass zu schöpfen. | Foto: Fleckenstein

Leben im Heiligen Land | Teil 05
Dorfbrunnen – Pressezentrum für die „lebendige Zeitung“

  Brunnen waren zur Zeit Jesu Orte der Begegnung, der Areopag der kleinen Leute. Der Durst nach dem lebensnotwendigen Wasser führte die Menschen zusammen. Am Brunnen geschahen oberflächlicher Informationsaustausch, aber auch tiefe menschliche Begegnungen. Täglich gingen die Frauen zum Dorfbrunnen, um Wasser für die Familie zu schöpfen. Sie füllten ihre Tonkrüge, die sie auf dem Kopf trugen, mit dem kostbaren Nass. Während sie anstanden und warteten, bis sie an die Reihe kamen, wurde viel...

  • 29.07.07
Die Ausbildung  der biblischen Frau beschränkte sich mehr auf das Erlernen häuslicher und handwerklicher  Geschicklichkeiten, wie Sticken, Spinnen oder Weben. | Foto: Archiv

Leben im Heiligen Land | Teil 03
Die Frau wirklich am Rande der Gesellschaft?

  Wie die Bibel ausdrücklich betont, sind Mann und Frau in ihrer Verschiedenheit der Geschlechter zum Bild Gottes, zur Du-Ich-Beziehung mit ihm und füreinander geschaffen. Die Frau wird zur Mutter aller Lebenden. Sie ist ihrem Gefährten die „Hilfe“, die ihm entspricht. Der Mann ist ihr zwar vorgeordnet, aber nicht übergeordnet. Trotzdem nimmt die Frau im täglichen Leben eine mehr untergestellte Position ein. Die Konsequenz davon erfährt das Mädchen in einer weniger qualitativen Erziehung. In...

  • 15.07.07
Das Innere des Hauses war in zwei Bereiche unterteilt: unten eine Grotte, die als Stall diente. Vier Stufen führten hinauf zum Obergemach. | Foto: Archiv

Leben im Heiligen Land | Teil 02
Ein Besuch im Haus des Kleophas

Lassen wir uns gleichsam wie in einer Zeitraffer-Kapsel zurückkatapultieren und stellen Mirjam, der Frau des Kleophas, einige Fragen: Mirjam, man sagt, das Reich der biblischen Frau waren ihre vier Wände. Wie sah euer Haus in Emmaus damals aus? Die Wände waren aus unbehauenen Steinen und Lehmziegeln. ­Das Dach bestand aus Balken, die mit einer dicken Lehmschicht bedeckt waren. Im Sommer schlief häufig die Familie dort oben, oder ich nutzte den Platz zum Trocknen von Trauben, Feigen und Flachs....

  • 08.07.07
Foto: Fotolia

Werke der Barmherzigkeit - 2007/2008 | Teil 06
Kranke pflegen

  Einerseits ist dieses „Werk der Barmherzigkeit“, die Pflege der Kranken, eine Selbstverständlichkeit; da werden auch viele Menschen zustimmen, die nicht unbedingt der Sache Jesu dienen und sich nicht unbedingt einen Platz im Himmelreich sichern möchten; aber dass man Kranke pflegt, ist in unserer mitteleuropäischen Zivilisation eine pure Selbstverständlichkeit. Andererseits entspricht dieses selbstverständliche Gebot christlicher Nächstenliebe nicht ganz dem Text in der Weltgerichtsrede im...

  • 08.07.07
Von seiner frühesten Jugend an wird jedes jüdisches Kind in die Traditionen seiner Eltern eingeführt. Zu Hause und in der Synagoge wird das „Sch’ma Israel“ – „Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einer“ gebetet. | Foto: Archiv

Leben im Heiligen Land | Teil 01
Beten: das persönliche Passwort zu Gott

  Von seiner frühesten Jugend an wurde jedes jüdisches Kind in die Traditionen seiner Eltern eingeführt. Es lernte die wichtigsten Glaubenswahrheiten Israels auswendig. So erlebte es auch Jesus bei seinen Eltern in Nazaret. Maria war sicherlich eine schriftkundige Frau; denn sie kannte sich in der Überlieferung ihres Volkes aus. Das beweist ihr Magnifikat. All diese Zitate aus den heiligen Schriften ihrer Väter klingen wie die Ouvertüre zu einer Befreiungstheologie an unser Ohr: „Er stürzt die...

  • 01.07.07

Werke der Barmherzigkeit - 2007/2008 | Teil 05
Gefangene erlösen

  Jesus selbst hat die ganze Grausamkeit eines Gefängnisses durchlitten. Die Folter gehörte zum normalen Alltag eines Gefängnisses damals: Und vermutlich war es kaum möglich, einen Gefangenen wirklich zu besuchen. Hinzu kommt, dass Gefängnisse Orte schuldig gewordener Menschen waren. Das erklärt die Gnadenlosigkeit der Gefängnisse damals; die Leute hatten es ja nicht anders verdient, so meinte man, und bei schweren oder vermeintlich schweren Vergehen konnte die Strafe nicht hart genug sein. Wir...

  • 24.06.07
Auf dem Markt am Boulevard de Belleville wird in allen Sprachen gefeilscht und gehandelt. Obst, Gemüse und seltenste Gewürze werden hier angeboten.  | Foto: Breser

Gott in Frankreich | Teil 10
Schnitzeljagd in ­Belleville

  Hier spiegelt sich die ganze Welt auf einem Fleck: Am „Boulevard de Belleville“ verkauft der französische Bauer Spargel und Käse, ein Äthiopier Maniok und Kochbananen, die Chinesin Schuhe und Seidentücher, der Marokkaner Tee und Datteln und ein Inder Curry und Kurkuma. Frauen in Sari und Burka, Männer mit Turban und Kippa drängen sich von einem Marktstand zum anderen – erstaunlich friedlich. Und in den Seitengassen, hinter den Fassaden? „Ich kann Ihnen versichern, dass es keine Konflikte...

  • 17.06.07
Mit mehr als vier Millionen Anhängern ist der Islam (nach den Katholiken) die zweitgrößte Religionsgemeinschaft Frankreichs. Dies wird auch in der Präsenz muslimischer Kultur sichtbar. | Foto: Breser

Gott in Frankreich | Teil 09
Großzügigkeit mit Hintergedanken

  Die beiden Flügeltüren zum großen Gebetssaal stehen weit offen: Drinnen knien und sitzen Männer, einige liegen am Boden, manche verbeugen sich zwischendurch oder blättern in Büchern. Alle schweigen. Nur aus den Räumen an der anderen Seite der Säulenhalle, deren bunte Mosaiksteine in der Nachmittagssonne leuchten, dringen Stimmen. „Da befindet sich das Hamam – das islamische Reinigungsbad“, erklärt mir der Portier: „Ansonsten ist unsere Moschee aber ein Ort der Ruhe.“ „La Grande Mosquée“,...

  • 10.06.07

Werke der Barmherzigkeit - 2007/2008 | Teil 04
Fremde beherbergen

  Für die Israeliten hatten die „Liebeswerke“, also die Taten mitmenschlichen Handelns, einen höheren Stellenwert als das Spenden von Almosen. Ja, die „Liebeswerke“ waren sogar wichtiger und verdienstvoller als die Gebote der Tora. Da steht Jesus ganz konsequent auf dem Boden seiner jüdischen Religion und ihrer unbedingten Hochschätzung tätiger Nächstenliebe. Dazu gehört auch das Beherbergen von Fremden, wie es wiede­rum in Mt 25,35 als drittes „Werk der Barmherzigkeit“ genannt wird. Und...

  • 10.06.07
Wo man in Paris jüdisch essen und einkaufen kann: In der Rue des Rosiers im Pariser Stadtviertel „Marais“ gibt es noch viele Händler, die bereits seit Jahrzehnten hier leben und das Bild der Straße prägen. | Foto: KNA

Gott in Frankreich | Teil 08
Neuerdings gibt es für uns gefährliche Orte

  Freitags zwischen vier und fünf Uhr nachmittags nimmt Friseur Yoram seinen großen schwarzen Hut und verlässt rasch das winzige Geschäft am „Pletzl“. Er ist nicht der Einzige, der es eilig hat: Beim Feinkosthändler Sacha Finkelsztajn in der „rue des Rosiers“ drängen sich noch hastig einige ältere Damen um den langen Ladentisch. Pastrami, Hummus und Strudel sind schon ausverkauft, von der Pastete „gefilter Fisch“, den Salzgurken und Fladenbroten ist noch zu haben. Auch der schwarz gekleidete...

  • 03.06.07
Foto: Anna Sirotina-Fotolia.com

Werke der Barmherzigkeit - 2007/2008 | Teil 03
Nackte bekleiden

  Bei den Werken der Barmherzigkeit ist wohl der Ur-Sinn des Wortes gemeint; denn es geht darum, dass Nackte, also Menschen ohne Kleidung, bekleidet werden. Wer so handelt, dem ist Gottes Himmelreich sicher, so sagt Jesus. Dabei ist es nicht so wichtig, in welchem Maß die Nackten nackt sind, sondern dass es sich um Bedürftigkeit und Armut handelt. Da spielt es wohl auch eine wichtige Rolle, dass diese Art von Armut, nämlich die Nacktheit, eine sichtbare, öffentliche Armut ist. Hunger und Durst...

  • 27.05.07
Eine religiöse Erziehung wird in Frankreich mehr und mehr zu einer „Kultur der Minderheit“. | Foto: Fotolia

Gott in Frankreich | Teil 07
Per E-Mail ein langes Pfingstwochenende

  Die lang ersehnte Nachricht kam zehn Tage vor dem Pfingstwochenende: „In Übereinstimmung mit dem französischen Gesetz ist die Universität am Pfingstmontag geschlossen. Die versäumten Lehrveranstaltungen müssen aber nachgeholt werden“, war in einem E-Mail an Studierende und Lehrende der Pariser Universität Sciences Po zu lesen. Ein langes „Pfingstwochenende“? In Frankreich keine Selbstverständlichkeit. „Total normal“ kommentiert meine Französisch-Professorin diese kurzfristige Bekanntgabe...

  • 27.05.07
Für viele Armenier bildet ihre Kirche in Paris einen wichtigen Mittelpunkt im Gemeinschaftsleben. | Foto:  Breser

Gott in Frankreich | Teil 06
Nicht nur Aznavour, Djorkaeff und Prost

  Sie steht nicht weit entfernt von den Mode-Designerläden rund um die Pariser Prachtstraße „Avenue des Champs Elysées“ – 
versteckt in einer unscheinbaren Gasse, zwischen zwei Häuser gezwängt: die Pariser armenisch-apostolische Kirche. Die Mitglieder dieser christlichen altorientalischen Glaubensgemeinschaft erleben heuer ein besonderes Jahr: Frankreich feiert Armenien. Unter dem Motto „Armenien – meine Freundin“ hat Noch-Staatspräsident Jacques Chirac das Jahr 2007 zum „Armenien-Jahr“...

  • 20.05.07
Markus Nolte (Hrsg.),das habt ihr mir getan, Die sieben Werke der Barmherzigkeit, Münster: dialogverlag 2007.

Werke der Barmherzigkeit - 2007/2008 | Teil 02
Durstige tränken

  „Ich war durstig, und ihr habt (mich) getränkt!“ So müsste man eigentlich den griechischen Urtext von Matthäus 25,35 übersetzen. Das Wort „dipsán“ ist eine besonders schlimme Art von Durst: nicht nur „Durst haben“ ist gemeint, sondern sogar „Durst leiden“, „vor Durst vergehen“; das hat etwas Lebensbedrohliches an sich. Und „potízein“ müsste eigentlich auch noch ein wenig differenziert werden: „trinken lassen“ oder „mittrinken lassen“; da steckt etwas von Gemeinsamkeit und Anteilgeben drin....

  • 13.05.07
Die Pariser Hilfsorganisation „Die Kinder des Don Quijote“ spendete über 100 rote Zelte für Pariser Obdachlose. | Foto: KNA

Gott in Frankreich | Teil 05
Die Kinder des Don Quijote

  Noch immer nennt man ihn „le clochard“. Die Bedeutung des Begriffes hat sich aber längst ins Gegenteil verkehrt: Keine Spur mehr vom romantischen Aussteiger-Leben eines neurotisch-fröhlichen Künstlers unter der Seine-Brücke, über den Pariser früher meinten, dass er mitunter freiwillig auf ein Dach über dem Kopf verzichtet. Heute sind Obdachlose in Frankreich vor allem jung, immer häufiger weiblichen Geschlechts, und rund ein Drittel von ihnen geht bezahlten Tätigkeiten nach – für Löhne, die...

  • 13.05.07
In Frankreich gehören die historischen Gotteshäuser zum öffentlichen Besitz. Sie werden den Kirchen zur Nutzung überlassen. | Foto: Fotolia

Gott in Frankreich | Teil 04
Frankreichs Kirchen bröckeln ab

  „Prächtig! Außergewöhnlich! Einmalig!“ Selbst den Parisern fehlen die Worte, wenn sie das dreischiffige gotische Juwel mit den 32 Säulen in der Nähe des südlichen Seine-Ufers beschreiben wollen: Die ehemalige Pariser Zisterzienser-Universität (Le collège des Bernardins), das größte französische nicht-liturgische Ge-
bäude aus dem Mittelalter, hat man nach Jahrzehnten der Vernachlässigung nun aufwändig restauriert. Doch nicht alle kirchlichen Bauwerke Frankreichs haben ein solches Glück: Die...

  • 06.05.07

Werke der Barmherzigkeit - 2007/2008 | Teil 01
Hungrige speisen

  Ein Messer, eine Gabel, ein Löffel! Der Betrachter unseres Bildes wird sich die Frage stellen: Ist da jemand so satt, dass er die Geräte, die er zum Essen braucht, abgelegt hat, oder wartet da einer sehnsüchtig auf etwas Essbares? Außer den Ess-Geräten steht nämlich nichts auf dem Tisch, und so kann man bildhaft an alle diejenigen Menschen in der Welt erinnern, die nur leere Geräte – vielleicht nur eine selbstgemachte Holzschüssel – haben und sonst nichts; die Mehrheit der Menschen ist in...

  • 29.04.07
„Unvermischt“ stehen in Frankreich das staatliche und religiöse (Gedanken-)Gebäude nebeneinander. | Foto: Fotolia; Breser
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Gott in Frankreich | Teil 03
Dieses Gesetz ist unser Schatz

  Jedesmal, wenn Asmaa ihren Schleier vor dem Schuleingang abnimmt, muss sie sich überwinden: „Psychologisch gesehen ist das sehr schwer“, sagt sie und benennt die französische Auseinandersetzung, welche vor drei Jahren als „Kopftuchstreit“ die europäische Presse füllte. Noch immer schwelt der Konflikt.   Noch aktuell? Bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Trennung von Staat und Kirche (Laizismus) ein Kernprinzip der Französischen Republik. Neuerdings haben politische und...

  • 29.04.07
Gleich viermal werden die Franzosen in den kommenden acht Wochen zur Wahl gerufen. – Das politische Interesse ist enorm. | Foto: Breser

Gott in Frankreich | Teil 02
Auch im Bistro: Ségo oder Sarko

  Ein Cocktail mit rotem Erdbeersaft oder blauem Curaçao-Likör? Für Franzosen ist diese Entscheidung keine bloße Frage des Geschmacks. Die beiden Mischgetränke in einem kleinen Bistro im elitären Pariser Viertel Saint-Germain-des-Prés rufen noch zusätzliche Sinnesreizungen hervor, heißen sie doch Ségo und Sarko – benannt nach Ségolène Royal, der Präsidentschaftskandidatin der (roten) Sozialisten, und dem (blauen) Konservativen Nicolas Sarkozy.   Wen wählen Katholiken? In Umfragen liegt Nicolas...

  • 22.04.07

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