Steiermark | SONNTAGSBLATT - Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Aus meiner Sicht - Heinz Finster
Ein Schritt vom Abgrund zurück

Im Februar 2023 mahnte UN-Generalsekretär AntÓnio Guterres zum 1. Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine: „Es ist höchste Zeit, vom Abgrund zurückzutreten.“ Bei derselben Sitzung warb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba mit drastischen Worten um Solidarität: „Niemals in der Geschichte war die Trennlinie zwischen dem Guten und dem Bösen so klar: Ein Land will einfach nur überleben. Das andere will töten und zerstören.“ Zum 2. Jahrestag der Invasion hat sich die Kriegslage...

  • 13.03.24
Foto: privat

Offen gesagt - Daniela Felber
Fleisch fasten mit der Familie – geht das?

„Was gibt es heute zum Essen?“ ist der erste Satz, den ich nach der Schule von meinen Kindern höre. Typisches Kinderessen wie Fischstäbchen, Schnitzel oder Spaghetti Bolognese ist darauf fast nie die Antwort. Seit einigen Jahren beteiligen wir uns als fünfköpfige Familie an der Aktion „Gerecht leben – Fleisch fasten“. Weil wir wissen, dass unser Fleischkonsum mit seinen Wirtschaftsstrukturen Auswirkungen auf das Weltklima heute und in Zukunft hat, versuchen wir, maximal zwei Mal pro Woche...

  • 13.03.24

Positionen - Leopold Neuhold
Ohne Zweifel selbstverständlich!

Vater und Sohn im Gespräch, das Gespräch wird immer heftiger, bis der Vater seinem unzufriedenen Sohn vorhält: „Was willst du, du hast ja alles!“ Darauf der Sohn: „Vater, wenn das alles ist, was ihr uns gebt, muss es mehr geben als alles!“ Wenn das „alles“ im Materiellen stecken bleibt, so bildet dies allein keine gute Basis. Es bedarf der Einordnung in ein Sinngefüge, das hält. Wir brauchen einen über Generationen und Gruppen hinweg geteilten Sinn. Heute stehen oft getrennte Sinnwelten...

  • 13.03.24
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Nur ich denke an mich

„Die Menschen sind schlecht, sie denken nur an sich, nur ich denke an mich.“ Dieser Text eines Kanons will uns augenzwinkernd einen Spiegel vorhalten. Wir sollen uns selbst schätzen und Gutes tun, keine Frage. Meine Freiheit endet aber dort, wo ich andere beschneide und verletze. Und nicht nur aus moralischem und religiösem Hintergrund. Aus der Hirnphysiologie wissen wir, dass es ungesund ist, nur im eigenen Ich zu baden. Durch eine Überbetonung undifferenzierter Ich-Wahrnehmung werden...

  • 13.03.24

Aus meiner Sicht - Heinz Finster
Zufälle gibt’s …

Wenn Menschen gelassen auf ihr Leben zurückschauen, erzählen sie oft, dass ihr Leben durch Kleinigkeiten, wie „durch Zufall“, in die sie formende Richtung geführt wurde. Der österreichische Quantenphysiker Florian Aigner formulierte vor einiger Zeit die starke These, dass sogar die Evolution, wenigstens in Teilen, ein gigantischer Zufall wäre, und er fragte: „Wie kann es Zufälle geben, wenn das Universum doch von Naturgesetzen regiert wird, die nicht mit sich verhandeln lassen?“ Er selber...

  • 06.03.24

Offen gesagt - Olga Schnutt
Autofasten kann jeder!

Autofasten ohne Auto – das geht? Autofasten funktioniert, sogar, wenn Sie auf einem Hof in einer Streusiedlung fernab jeglicher Anbindung an das Netz öffentlicher Verkehrsmittel zu Hause sind – als Waldviertlerin weiß ich, wovon ich spreche. Und auch für ohnehin eingeschworene RadfahrerInnen, FußgängerInnen oder Öffi-NutzerInnen hält „Autofasten“ (mehr dazu siehe Seite 15) Möglichkeiten bereit, sich an der Aktion zu beteiligen. Wie das geht? – Ganz einfach! Die Fastenzeit bietet die Chance, den...

  • 06.03.24

Positionen - Elisabeth Wimmer
Scheibchenweise

Zur Frage „Wie konnte man das nur geschehen lassen!“ sprach in den 1950er-Jahren der Journalist Milton Mayer (USA) mit einigen Deutschen über ihre Haltung zur wachsenden Repression in der NS- Zeit. In seinem Buch (They thought they were free, Chicago 1955, 2017) gibt es Zitate des evangelischen Pastors Martin Niemöller. Sie wurden später vielfach abgewandelt. Die Grundaussage aber kann man als langfristig gültiges Warnschild werten: „Jeder Schritt war so klein, so belanglos, gut erklärt ...“...

  • 06.03.24
Foto: Neuhold

Mutworte - Sarah Knolly
Der Mut - Würfel

Unter dem Thema „Tiefer kann ich nicht fallen als in Gottes Hände – Loslassen als spiritueller Weg“ stehen die Besinnungstage für kirchliche MitarbeiterInnen heuer. Den für mich ersten mutigen Schritt habe ich bei der Anmeldung gesetzt und mich bewusst für das Angebot an der Polytechnischen Schule in Köflach angemeldet. Warum? Weil unter anderem das Erarbeiten eines Werkstückes aus Metall auf dem Programm stand und mich das an „alte Zeiten“ erinnert hat. Genauer gesagt an meine kaufmännische...

  • 06.03.24

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Freude, Verständnis und Versöhnung

Bei den Treffen zur Vorbereitung unseres neuen Gebet- und Gesangbuches „Gotteslob“ bin ich öfter Erzbischof Kothgasser begegnet, der zusammen mit Bischof Egon Kapellari die österreichischen Bischöfe in der zuständigen Kommission vertrat. Ich freute mich über die Begegnung mit einem feinsinnigen und frohen Menschen. Was mir in unseren Gesprächen auffiel, war sein Verständnis für andere Menschen, auch für solche, mit denen sich viele schwertaten. So verkörperte dieser Bischof Freude am Glauben,...

  • 28.02.24
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Bernhard Schwarzenegger
Einen schönen Sonntag

Wer arbeitet am Sonntag? Die Allianz für den freien Sonntag, bei der sich kirchliche Einrichtungen, Gewerkschaften und Freizeitorganisationen österreichweit vernetzen, möchte das Bewusstsein für die „gemeinsame freie Zeit“ fördern. Am Sonntag haben die Kinder keine Schule, Mama und Papa müssen nicht zur Arbeit. Der Sonntag unterbricht die oft hektischen Tage der Woche, die von Erwerbsarbeit und anderen Verpflichtungen geprägt sind, und ermöglicht uns, gemeinsam mit unseren Lieben...

  • 28.02.24

Positionen - Karl Veitschegger
Scheitern

Das Wort „scheitern“ meint ursprünglich das Zerbersten eines Holzschiffes in mehrere „Scheite“, also ein Ereignis, das zum Untergang führt. Wer schon einmal beruflich oder familiär „gescheitert“ ist, wer von Menschen, die er liebt, „zerbrochen“ und „entsorgt“ worden ist oder wer vor den Trümmern seines guten Rufes steht, weiß, was es heißt: im Unglück versinken. Auch Gläubige sind davor nicht gefeit. Bleibt nur die Verzweiflung?  Der deutsche TV-Pfarrer Heiko Bräuning wies einmal darauf hin,...

  • 28.02.24
Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Glückskleeblatt

Miruna wollte nicht in die Schule gehen. Sie hatte Angst vor den anderen Kindern und schämte sich, weil sie im Unterricht nicht mitkam. Ihr Vater Cosmin arbeitet bei uns im Garten. Eines Tages berichtete er von seinen Sorgen mit dem Mädchen und gestand, dass keines der vier Kinder die Schule besuche. Am Abend begleitete ich ihn nach Hause. Ich lud die Kinder ein, in unser Sozialzentrum zu kommen. Wir spielten und musizierten. Seither kamen alle fast täglich. Auch Miruna, aber sie sagte kein...

  • 28.02.24

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Fasten als Essen mit Gästen, die hungern

Was dürfen oder sollen wir in der Fastenzeit essen und was nicht? Nicht nur darum geht es in diesen Tagen. Am zweiten Fastensonntag wird in vielen Pfarren Suppe gegessen. Zu dieser Suppe sind aber andere Menschen mit eingeladen. Vor allem Frauen und Kinder in Nepal, deren Selbsthilfe wir mit dem „Suppensonntag“ unterstützen, zu dem uns die Katholische Frauenbewegung immer wieder einlädt. Fasten muss jedenfalls nicht bloß einer bestimmten Speiseauswahl verpflichtet sein. Es kann nicht nur heißen...

  • 21.02.24
Foto:  privat

Offen gesagt - Sr. Elisabeth Knapp
Herz gehört der Ukraine

Zwei Jahre Krieg in der Ukraine: Wie geht es den Geflüchteten in Österreich? Mitte März 2022 ist unsere Gemeinschaft um zehn Köpfe gewachsen: fünf Erwachsene und fünf Kinder – geflüchtet vor dem Krieg in der Ukraine. Die Familie des 40-jährigen Maksym – seine Ehefrau Lena, die drei Mädchen und die Schwiegereltern – sind bei uns geblieben. Maksyms Schwägerin ist nach wenigen Wochen mit ihren beiden Kindern in die Ukraine zurückgekehrt. Die Sehnsucht nach dem Ehemann und Vater war zu groß. Sie...

  • 21.02.24

Positionen - Christian Teissl
Die übersehene Zeit

Der „Steirische Wortschatz“ von Theodor Unger und Ferdinand Khull, das erste große Wörterbuch der steirischen Umgangssprache aus dem Jahr 1903, enthält mehr als ein Dutzend von Begriffen, die alle mit der Fastenzeit zusammenhängen, wie etwa das Fastenpatent und den Fastenpfenning, Fastenblümel, Fastenbrot und Fastenbretze, das Fastenfarferl (eine Suppeneinlage) und den Fastenveigel (kein Vulgoname, sondern ein altsteirisches Synonym für die Frühlingsschlüsselblume), das Fastenhauen in den...

  • 21.02.24
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Reparaturbonus

Der Reparaturbonus ist eine feine Sache. Das weiß ich, seit der Wasserzulauf meiner Spülmaschine einen Dauerstreik beschlossen hat. Auch als Kind wollte ich mein Spielzeug nicht gleich durch neues ersetzen. Ich versuchte zu kleben, was noch zu kleben war. Und wenn mein kleiner Bambi einen steifen Fuß behielt, wurde er liebevoll gepflegt. Keine Angst, ich will jetzt keine Kindheitsgeschichten auftischen. Ich schlage nur die Brücke zu einer sozialen Einrichtung, die im Rahmen von „Licht ins...

  • 21.02.24

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Zwischen Engeln und Teufeln

Zwischen Engeln und Teufeln wird Jesus geschildert im Evangelium des ersten Fastensonntags. Bei einem 40-tägigen Wüstenaufenthalt heißt es, der Teufel versuchte ihn, und Engel dienten ihm. Das ist wohl der Unterschied zwischen Engeln und Teufeln. Engel sind dienstbare Geister, dienen zu etwas, sind hilfreich. Teufel sind Einflüsterer, wollen jemand abbringen vom Weg. Der Mensch gewordene Gottessohn erlebt eben die Situation des Menschen. In der 40-tägigen Fastenzeit liegt es an uns, so wie...

  • 14.02.24
Foto: kfb
5 Bilder

Offen gesagt - Barbara Wendl
Teilen spendet Zukunft

Fasten – nur für mich oder auch für andere? Fastenzeit: Hochkonjunktur für gute Vorsätze. Aber fasten wir nur gemogelt, verschieben einfach den Konsum auf die Zeit nach Ostern, um dann alles wieder zu kompensieren? Wirklich Fasten bedeutet tatsächlichen Verzicht auf zu viel an Genussmitteln und Konsum. Entfernen, was sich aufgebläht hat. Damit unser aufgeplustertes Ego wieder ein richtiges Maß bekommt, befreit von allem Unnötigen, konzentriert auf das Wesentliche. Dankbar sein dafür, dass wir...

  • 14.02.24

Positionen - Svjetlana Wisiak
Im Melodram der Generationen

Beizeiten beobachte ich mich dabei, wie furchtbar mich die „Gen Z“ (Jahrgang 1995 bis 2010) aufregt oder mich zumindest belustigt. Fehlende Arbeitsmoral, falsche Prioritäten, Unzuverlässigkeit sind die negativen, Allüren und Melodrama die amüsierenden Aspekte des facettenreichen, von meiner „Generation Y“ formulierten Wesens dieser „jungen Leute“. Nicht selten genieße ich (auch deshalb) die Gesellschaft von Personengruppen, die ein signifikant höheres Durchschnittsalter als ich aufweisen. An...

  • 14.02.24
Foto: Neuhold

Mutworte - Sabine Petritsch
Teil des Größeren

Es gibt Inspirationen, die mich nicht loslassen. Oft stammen sie aus Theologie, Musik, Literatur und von Menschen. Eine mutige Frau ist für mich die französische Pianistin Hélène Grimaud. Nicht nur wegen der einzigartigen Brahms- und Bach-Interpretation, sondern vor allem als Mensch, in ihrer Spiritualität und ihrem Engagement. Sie schreibt im Buch „Lied der Natur“ offenherzig über die spirituelle, musikalische Dimension, die Menschen verbindet. Sie selbst tänzelt mutig zwischen der klassischen...

  • 14.02.24

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
„Jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade“

Nach seinem Vortrag über die armenisch-apostolische Kirche bedanke ich mich bei Bischof Petrosyan mit dem armenischen Dankeswort Schnorakaludschun. Ob ich wisse, was das wörtlich heißt, fragt er mich und sagt es mir: Empfange die Gnade! Die Gnade Gottes. So ähnlich wie unser schönes Dankeswort „Vergelt’s Gott“, das es auch verdient, nicht außer Gebrauch zu kommen. Leider ist dem armenischen Volk und seiner Kirche die Gnade des Friedens nicht oft geschenkt gewesen. Aber obwohl es auch dort...

  • 07.02.24
Foto: Scheucher

Offen gesagt - Falco
Wia da Schnobl gwoxn is

Müssen Tiere fasten? Würds nochm König vo Ninive gehn, dann wäa die Antwort, wia’s ausschaut, definitiv Jo: „Befehl des Königs und seiner Großen: Alle Menschen und Tiere, Rinder, Schafe und Ziegen, sollen nichts essen, nicht weiden und kein Wasser trinken. Sie sollen sich in Bußgewänder hüllen, Menschen und Tiere. Sie sollen mit aller Kraft zu Gott rufen, und jeder soll umkehren von seinem bösen Weg ...“ (Jona 3, 7–8). Awa wia Tiere hobn sensible Mägen. Kriagma länga nix zum Futtan, daonn endet...

  • 07.02.24

Positionen - Ernest Theußl
Kirche und Arbeiterschaft

In diesen Tagen jährt sich zum 90. Mal der denkwürdige Tag, an dem die Arbeiterschaft Österreichs zum bewaffneten Widerstand gegen die Regierung des christlichen Ständestaats griff. Das Parlament war ausgeschaltet, die politischen Parteien geächtet und der antidemokratische Wirbelsturm am Höhepunkt. Man griff zur Gewalt! Dieses Ereignis erinnert eindringlich an den einst unversöhnlichen Gegensatz von Kirche und Sozialdemokratie. Allein die immer wiederkehrende Frage, ob ein Christ „rot“ wählen...

  • 07.02.24
Foto: Neuhold

Mutworte - Sarah Knolly
Neujahrsvorsätze

Fast sechs Wochen ist das neue Jahr nun alt, und mancher oder manche hat sie vielleicht schon wieder über Bord geworfen: die guten Neujahrsvorsätze. Fast traditionell kommen sie uns in den Kopf, wenn wir zu Weihnachten das gute Essen genossen und dabei vielleicht über die Stränge geschlagen haben. Oder wenn wir zu Silvester das vergangene Jahr Revue passieren lassen und dabei feststellen, dass wir zu wenig Sport gemacht haben, zu wenig an der frischen Luft waren oder zu wenig Zeit für Freunde...

  • 07.02.24

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