Positionen - Svjetlana Wisiak
Mehr als tausend Worte

Als leidenschaftliche Hobby-Joggerin bevorzuge ich für meine Trainingseinheiten den frühen Morgen. Jetzt könnte ich Ihnen Gründe dafür nennen, wie Motivationsschub nutzen, gut in den Tag starten, frische Energie tanken. Fakt ist, in der Früh hast’ halt auch einfach deine Ruh’ – und die schätze ich fast am meisten, wenn ich meine Runden drehe.

Mitunter kommt es allerdings vor, dass ich in meiner Idylle gestört werde. Von Baustellen, von Hindernissen, von Hundehaufen. Sie werden dafür mit verärgerten Blicken bestraft. So kann es auch vorkommen, dass ich Menschen damit belege. Unbehagen sollen sie auslösen, diese Blicke – auch Reue oder eine Verhaltensänderung.

Unbehaglich wird die Situation, wenn man nach Abfeuern einer scharf gestellten Augenbewegung realisiert, dass man die betroffene Person kennt. Kaum ein verärgerter Blick lässt sich im Nachhinein entschärfen. Mir bleibt lediglich, daraus zu lernen, dass ich mit einem Lächeln beim nächsten Mal vielleicht leichter an mein Ziel komme. „Wenn Blicke töten könnten“, wird oft lapidar dahingesagt. Ich jedenfalls bin froh, dass meine keine Verletzungsgefahr bergen.

Svjetlana Wisiak

svjetlana@wisiak.net

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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