Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Foto: Neuhold

Offen gesagt - Renate Heine-Mernik
Elternsein meistern

Wobei hilft die Elternberatung werdenden oder frischgebackenen Eltern? Haben Sie schon von „Mental Load“ gehört? Der Begriff bezeichnet das weitgehend unsichtbare und unbezahlte Planen und Organisieren von Alltags-, Freizeit- und Pflichtterminen der gesamten Familie. Dies ist erst die Grundlage der ebenfalls unbezahlten und häufig als selbstverständlich hingenommenen Tätigkeiten im Haushalt und in der Pflege, die zu einem großen Teil von Frauen und Müttern geleistet wird. Dies geht zulasten...

  • 31.10.23

Positionen - Svjetlana Wisiak
Gute Fahrt?

Als ein grundskeptischer Mensch werfe ich immer, wenn ich das Wohnhaus verlasse, einen kurzen Blick zum Auto: Ist alles in Ordnung, muss ich ein „Möchten Sie Ihr Auto verkaufen?“-Karterl von der Scheibe kratzen, oder habe ich geistesabwesend den Tankdeckel offen gelassen? Nichts Außergewöhnliches war mir eines Morgens aufgefallen, als ich mich auf den Weg zur Arbeit machte. Nun stellen Sie sich meine Bestürzung vor, als ich nach einem nicht einmal zehnminütigen Zwischenstopp in die Parkgarage...

  • 31.10.23
Foto: Ildi Jakab – jakabfoto, Graz

Mutworte - Hans-Jürgen Lukas
Mut zur Technik

„Wie kann ich das löschen?“ – „Warum wird das so schnell finster?“ – „Was sind diese Updates?“ Obwohl ich im Zuge meiner Arbeit mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun habe, diese Fragen einen sie alle. Fragen, die sich für meine Generation erst gar nicht stellen, für „uns Junge“ ist es selbstverständlich, in Windeseile über die Bildschirme zu wischen und unsere Smartphones in fast jeder Lebenssituation zu verwenden. Vor sechs Jahren bin ich durch das Katholische Bildungswerk mit seinem...

  • 31.10.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wie wird man ein Heiliger?

Ein sehr schwieriger und unverträglicher Mann war gestorben: ein Säufer, Raufbold und echter Halunke. Er hatte einen Bruder, der ähnlich und noch ärger war. Dieser Bruder besprach mit dem Pfarrer das Begräbnis und drohte: Wehe Ihnen, wenn Sie über meinen Bruder etwas Negatives sagen. Sie werden bei der Predigt gefälligst sagen, dass er ein Heiliger war. Verstanden? Eingeschüchtert stimmte der Pfarrer zu. Beim Begräbnis sagte er dann in der Predigt: Unser Verstorbener war leider ein sehr...

  • 24.10.23
Foto: privat

Offen gesagt - Wolfgang Ablasser
Mit neuen Sichtweisen

Warum fehlt uns die Diakonin? Ende Oktober findet das österreichweite Treffen der Ständigen Diakone statt. Meine Frau (Sprecherin der steirischen Frauen, die mit einem Diakon verheiratet sind) und ich (Diakon seit 16 Jahren) werden daran teilnehmen. Erfreulicherweise steht mein Lieblingsthema auf der Tagesordnung: Diakon und Diakonin – eine theologische Debatte um den Zugang von Frauen zum sakramentalen Amt. Mir persönlich fehlt die weibliche Komponente im sakramentalen Amt. In der Bibel steht...

  • 24.10.23

Positionen - Ernest Theußl
Tu was Gescheites!

Mein Vater hat mich einst gelehrt: Schön reden sollen die anderen, du tu was Gescheites! Ein weises Wort, das mich bis heute als gefühltes Hintergrundrauschen begleitet. Dabei habe ich gelernt, dass es gar nicht so sehr darauf ankommt, etwas Gescheites zu tun, als vielmehr, statt frustrierender Selbst- und Sinnsuche sich für eine Person oder eine Sache zu „verschwenden“. Es war so um die Lebensmitte, da hat es mich zur Katholischen Männerbewegung verschlagen, Martin Heidegger hätte es „Geworfen...

  • 24.10.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Alles Vergängliche ist ein Gleichnis

Zwei Spatzen unterhalten sich auf einer Hochspannungsleitung: „Verstehst du die Menschen“, meint einer, „sie bauen solche Seile und können nicht einmal darauf sitzen?“ Der zweite Spatz nickt: „Unverständlich, warum sie so sinnlose Sachen machen. Wir könnten doch genauso gut auf Bäumen sitzen.“ Sitzen nicht auch wir oft auf den Drähten unserer fixen Vorstellungen und „Wahrheiten“? Und selbst wenn der Mensch alles, absolut alles auf dieser Welt erforscht haben sollte, er wird nur erkennen und...

  • 24.10.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Einem starken Herzen gleich

Einem starken Herzen gleich liegt Österreich inmitten Europas. So heißt es in der zweiten Strophe unserer Bundeshymne. In dieser Woche feiern wir unseren Nationalfeiertag. Vorher lenkt aber der Weltmissionssonntag unseren Blick über die Landesgrenzen hinaus. Ist Österreich ein starkes Herz inmitten Europas oder der Welt? Der Weltmissionssonntag kann ein Test dafür sein. Sind wir solidarisch mit anderen Ländern, mit den Armen und Ärmsten weltweit, mit den von Krieg und Gewalt Betroffenen? Oder...

  • 18.10.23
Foto: privat

Offen gesagt - Timotheus Baier
Das Herz in Jerusalem

Was haben Sie in Jerusalem erlebt, und was führte zum Entschluss auszureisen? Meine Zeit bisher beim Zivilersatzdienst im Österreichischen Pilger-Hospiz in Jerusalem war ein großes Abenteuer für mich. Israel ist ein unglaublich spannendes Land, ein Brennpunkt vieler Kulturen und natürlich auch aus religiöser Perspektive besonders. Neben der Arbeit hatte ich die Möglichkeit, viel zu reisen, zu wandern, Eindrücke zu sammeln. Der Raketenalarm am 7. Oktober in der Früh kam für alle extrem...

  • 18.10.23

Positionen - Monika Prettenthaler
Wir können entscheiden

Nir Eyal, israelstämmiger US-amerikanischer Bestsellerautor und gefragter Referent, sagt in einer Dokumentation zur Frage, wie Menschen in gesunder Weise mit den immer gegenwärtigen Möglichkeiten des Smartphones umgehen können: „Das Beste aus diesen Technologien herausholen, ohne das Schlechteste aus uns selbst herauszuholen.“ Statt sich selbst vom Handy bestimmen zu lassen, es zur Diffamierung oder Beschämung anderer und der Verbreitung von Lügen und Gewalt zu nutzen, können wir uns auch dafür...

  • 18.10.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Sabine Petritsch
Das Leben liegt in einer anderen Hand

Eine Frau, Mitte vierzig, tänzelt vor mir. Ich denke mir, oh, sie hat sich verändert, körperlich, aber auch ihre Mimik und Gestik. Sie umarmt mit ihren Händen ihren Bauch – ich rufe aus: Ah, schwanger! Ja, Freude, Stolz und Glück! Ein kostbarer Moment. Nur ansatzweise kann ich erahnen, was das aufgrund ihrer Lebensgeschichte bedeuten muss. Eine Frau, die immer wieder Rückschläge erlitten hat, körperlich selbst schwer erkrankt war, privat und beruflich herausgefordert. Dem Leben hat sie...

  • 18.10.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Löscht das Friedenslicht nicht aus!

Am Heiligen Abend sehe ich immer viele Menschen in die Kirche kommen, mit einer Laterne in der Hand. Sie kommen, um das Friedenslicht aus Betlehem mit nach Hause zu nehmen. Dieses Licht soll ihrem Haus und ihrer Familie Frieden schenken und auch der eigenen Seele nach hektischen Vorweihnachtstagen Ruhe und Frieden bringen. Zumal es von dem Ort stammt, wo die Engel in der Nacht der Gottesgeburt den Frieden verkündeten. Alle, die das Friedenslicht holen, passen gut auf, dass sie es nach Hause...

  • 11.10.23
Foto: Neuhold

Offen gesagt-Eva Heidlmair
Worauf warten wir?

Den Ernst der Klimakrise betont der Papst in seinem neuen Schreiben „Laudate Deum“: Was können wir als Christinnen und Christen beitragen? Acht Jahre nach „Laudato si“ wird Papst Franziskus in „Laudate Deum“ klar, „dass wir nicht genügend reagieren, während die Welt, die uns umgibt, zerbröckelt.“ Starke Worte, die er „allen Menschen guten Willens“ mit auf den Weg gibt. Der Papst stellt in seinem Schreiben – mit wissenschaftlichen Fakten untermauert – fest, dass sich die globale Klimakrise nicht...

  • 11.10.23

Positionen - Leopold Neuhold
Es geht etwas. Jetzt.

Ein Betrunkener torkelt durch die Gasse. Der Pfarrer redet ihm ins Gewissen: „Franz, du musst endlich mit dem Trinken aufhören.“ Der Betrunkene lallt: „Dazu ist es zu spät.“ Der Pfarrer eindringlich: „Dafür ist es nie zu spät!“ Die entlarvende Antwort: „Wenn es nie zu spät ist, dann kann es ja auch noch warten!“ Einerseits ist es zu spät, noch etwas zu tun, der Untergang steht vor der Tür. Weil dieser aber noch nicht ganz da ist, glaubt so mancher, zuwarten zu können, und das Tun wird wieder...

  • 11.10.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Sarah Knolly
Ohne Mut wär’s grau

„Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ Und Heraklit hat damit recht. Tagtäglich ändert sich etwas. Kleinigkeiten oder auch Größeres, das einem direkt ins Auge springt. So wie jetzt im Herbst, wenn man zusehen kann, wie sich eine schön bunte Farbenpracht übers Land legt. Veränderungen sind im Grunde so bunt wie das Leben selbst. Und oft sind sie leichter anzunehmen oder zu wagen, wenn man mutig ist. Das bedeutet dann nicht nur, einen neuen oder anderen Weg zu gehen, eine Entscheidung zu...

  • 11.10.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Was erwarten wir von der Synode?

Zur Stille hat Papst Franziskus am Vorabend der Synode aufgerufen. Nicht um jemand zum Schweigen zu verurteilen, sondern um zum Hören zu befähigen. Aufeinander hören ist für ihn wohl ein Qualitätskriterium für die Synode, deren Beratungen am Festtag seines Papst-Namenspatrons Franz von Assisi begonnen haben. Zu meiner Zeit im Priesterseminar hat Bischof Johann Weber einmal uns Studenten von einer Bischofssynode berichtet, an der er als Vertreter Österreichs teilnahm. Man war damals sehr...

  • 04.10.23
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Katharina Maier
Persönliche Einblicke

Wie kamen Sie dazu, über das Thema Missbrauch in der Kirche zu schreiben? Schon als Kind bin ich durch die Tätigkeit meiner Eltern im Pfarrgemeinderat und regelmäßige Gottesdienstfeiern, auch als Ministrantin, in Kontakt mit der Kirche gekommen. Auch der Religionsunterricht interessierte mich. Über Gespräche mit Bekannten bekam ich Einblick in die – auch in den Medien breit diskutierte – Missbrauchs-Thematik. Da ich neugierig war und mehr über Erfahrungsberichte, Statistiken und Hilfsangebote...

  • 04.10.23

Positionen - Karl Veitschegger
Evangelium pur

Als die Berliner Mauer fiel und das DDR-System zusammenkrachte, musste sich das Diktatoren-Ehepaar Erich und Margot Honecker vor dem Zorn des Volkes verstecken und suchte verzweifelt Unterschlupf. Niemand wollte die beiden bei sich haben, auch keine Kirchengemeinde. Nur der evangelische Pfarrer Uwe Holmer und seine Frau waren bereit, die Verhassten am 30. Jänner 1990 in ihr Haus aufzunehmen. Vor der Tür tobte die lynchbereite Menge, beschimpfte und bedrohte den Pfarrer und forderte Honeckers...

  • 04.10.23
Foto: Norbert Kropf

Mutworte - Br. David Steindl-Rast, OSB.
Gott – der und die Sehende

Psychologische Forschung hat bestätigt, dass wir in Augenblicken höchster „mystischer“ Bewusstheit anders sehen als im Alltag, mit anderen Augen sozusagen. Dann sehen wir Dinge und Menschen gewissermaßen ohne Bezugnahme auf uns selbst, „so wie sie in sich selbst sind“. In dieser Sicht erscheint uns alles, was wir sehen, wie verklärt, wie von innen her strahlend mit heiliger Schönheit. Wenn wir verliebt sind, schauen wir einander oft spontan auf diese Weise an. Dann wird uns auch bewusst, dass...

  • 04.10.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Oktober-Gedanken über Heiliges

Als „Paukenschlag für das Heilige“ erlebte der Franziskaner Willibald Hopfgartner das Deutsche Requiem von Johannes Brahms vor Beginn der Salzburger Festspiele. Vielleicht sind gerade Musik und andere Kunstformen besonders gute Vermittler des Heiligen. Sie sprechen oft jene Seiten im Menschen an, die für Tieferes und Größeres offen sind. Fehlt uns nämlich der Zugang zu höheren Ebenen, verkommt Heiligsein zu einem bloßen Verhalten. Und das stellen sich viele vor als brav bis langweilig. Der...

  • 27.09.23
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Andreas Gjecaj
Ein Gott namens Markt

Warum ist der Tag der menschenwürdigen Arbeit (7.10.) für ChristInnen wichtig? Jetzt sind schon 20 Jahre vergangen, seit die deutsche Theologin Dorothee Sölle verstorben ist. Sie beschrieb den Verlust menschenwürdiger Arbeit so: „Der neue Gott ist allgegenwärtig. Er bemüht sich, das alte Über-Ich, das Gut von Böse zu unterscheiden lehrte, zu entwichtigen. Hinter dem neuen Apparat, der alte Einrichtungen wie Kirche, Schule und Familie längst überholt hat, steht der größte, alles beherrschende...

  • 27.09.23

Positionen - Elisabeth Wimmer
Gehen mit Franz

Damals war er ein Star in katholischen Jugendkreisen und jahrelang das große Vorbild in unserem Freundeskreis: der heilige Franz von Assisi. Er war Thema unserer Gespräche, unserer Träume und unserer Auflehnung gegen alles, was wir als zu oberflächlich empfanden. Wir haben ihn ehrlich verehrt, aber auch nach Kräften romantisiert. Einfaches Leben mit möglichst wenig Besitz, ganz nah an der Natur … es schien uns recht einfach. (Dass sich von „Schwester Armut“ leicht reden lässt, wenn man wie wir...

  • 27.09.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Morgendliches Spiegelbild

Da wacht man des Morgens gut gelaunt auf, fühlt sich mit sich und der Welt zufrieden und freut sich auf einen neuen Tag. Bis, ja bis der Blick in den Spiegel die Freude etwas trübt. Kaum die Straße überquert, ruft die Frau von gegenüber: „Ich hab Sie gar nicht erkannt, naja, wir werden auch nicht jünger.“ So, nun ist der Tag endgültig im „Eimer“. Doch nein, was ich sehe und höre, ist vergänglich, was ich in der Tiefe meines Seins fühle, unvergänglich. Gute Gefühle, so der Neurobiologe Dr....

  • 27.09.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Zwei Lehrer und Vorbilder

Unsere Kirchen und Pfarren haben alle eine Patronin oder einen Patron als Namensgeber und Beschützer. Manche Berufsstände haben ein Patronat. Auch unser Land Steiermark hat mit dem heiligen Josef einen Landespatron. Am 24. September feiern wir aber die Patrone der Diözese Graz-Seckau. Die Patrone der Kirche unseres Landes sind zwei Bischöfe. Zwei Salzburger Bischöfe. Vor etwas mehr als 800 Jahren wurde die Diözese Graz-Seckau ja von Salzburg aus gegründet. Rupert (696–718) gilt als...

  • 20.09.23
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