Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG - Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Foto: David Kassl

Der Brückenbauer
„Ehrenamtlich?“

Frage von Elisabeth Santner: „Bezüglich des kirchlichen Engagements wird deutlich, dass der Großteil ehrenamtlich tätig ist (883), 202 Personen gaben an, hauptamtlich engagiert zu sein, 241 Personen sind nicht engagiert und 61 sehen sich als eher distanziert.“ So steht es in einem Dokument der Erzdiözese Wien über die Auswertung von Fragebögen zum synodalen Prozess. Auch ich habe einen solchen Fragebogen auszufüllen versucht. Bei der Angabe meines Engagement-Status war ich freilich ratlos....

  • 15.10.22
Foto: David Kassl

Der Brückenbauer
Über den Umgang mit „wenig selbstbewussten“ Menschen

Frage von Christine H.: „Stelle dich selbstbewusst in die Mitte oder an die Spitze und du wirst geachtet werden. Der oder die Bescheidene wird bewusst oder unbewusst übersehen und geht unter; auch in der Kirche, wo es eigentlich nicht so sein sollte.“ Ja, das beschriebene Phänomen kenne ich leider: Manche Menschen werden leicht übersehen, gerade wenn sie wenig Selbstbewusstsein haben, auch in katholischen Pfarren ... Ich möchte mit einer Unterscheidung beginnen: Das Gegenteil von...

  • 26.09.22
Foto: David Kassl

Der Brückenbauer
Zur Herkunft der Priesterkandidaten

Anliegen von Manfred S.: „Wo sind die Weihekandidaten der Wiener Kirche? Von den paar Neupriestern ist kein einziger aus unserer Erzdiözese oder aus Österreich. Eine Totalpleite der Pastoralpolitik. Da geht es um die Existenz der Kirche. Oder nicht?“ Von den drei Neupriestern (bei den Ordenspriestern schaut es wieder anders aus), die heuer aus dem Erzbischöflichen Wiener Priesterseminar hervorgegangen sind, stammt keiner aus der Erzdiözese Wien. Das sagt mir zweierlei: 1) Für Christen, die hier...

  • 29.07.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Eine Hundemama namens Layla

Endlich ein Sommerloch-Skandal, der nicht weh tut. Über den man sich so richtig boulevardesk und folgenlos aufregen kann. Die Rede ist von „Layla“. Ein Party-Hit. Als ich das las, dachte ich erst: Wow, der alte Clapton-Klassiker läuft wieder in den Tanzlokalen? Aber Pusteblume. Es geht um ein sinnbefreites Ballermann-Mallorca-Tanzgedröhne, das man textlich wie musikalisch nur Wodka-geflutet erträgt. Oder das genau so zustande gekommen ist. Es geht darin um eine „Puffmama“ namens „Layla“, und...

  • 23.07.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Ein Bäuerchen im Arm der Madonna

Laut Martyrologium Romanum – eine Art himmlisches Heeresarchiv der Heiligen und Seligen – verfügt die katholische Kirche über eine Reservisten-Armee von 6.650 Heiligen und Seligen. Nun sind in den USA zwei neue Heilige aufgetaucht: Saint Javelin und Saint Himars. Nie gehört? Tatsächlich gibt es sie auch nicht. Es handelt sich vielmehr um eine „Hilfsorganisation“, die unter dem Namen Saint Javelin Spenden sammelt – bislang angeblich über 800.000 Dollar – für den Wiederaufbau der Ukraine. Und...

  • 15.07.22
Zurück in die Zukunft: Der gotische Künstler hätte sich wohl kaum vorstellen können, dass sein Werk einmal weltweit mit einer „laufenden“ Maus in Zusammenhang 
gebracht wird. | Foto: Johann Jaritz

Anekdoten: Heiter bis heilig
Micky Maus in der Kirche

Die folgende Anekdote könnte ein Ausflugstipp sein, sofern Sie Ihren Urlaub im Kärntner Maltatal planen. Die Pfarrkirche Malta wurde 2002 renoviert. Aufwändig wurde auch die Außenmauer gereinigt. Dabei wurde an der Fassade der Kirche, die um das Jahr 1300 gebaut worden ist, ein großes Fresko des heiligen Christophorus entdeckt (7,5 x 2,6 Meter). Das romanische Fresko an sich war schon großartig. Zwar sind große Darstellungen des Reiseheiligen an der Außenfassade von Kirchen in der Romanik...

  • 14.07.22
Franz Lackner ist Erzbischof von Salzburg, er war zuvor Weihbischof in Graz und ist Ordensmann bei den Franziskanern. | Foto: eds

Anekdoten: Heiter bis heilig
Die göttlichen Tugenden

Am 14. Juli feiert der Salzburger Erzbischof und Vorsitzende der Bischofskonferenz, Franz Lackner, seinen 66. Geburtstag. Der Zisterzienser Pater Karl Wallner, vielen auch als Nationaldirektor von missio Österreich bekannt, erinnert sich aus diesem Anlass an einen Witz, den ihm Lackner erzählt hat, als er noch Weihbischof der Diözese Graz-Seckau war (von 2002 bis 2014) und der dessen Verständnis von Humor verdeutlicht. Er handelt von Bischöfen. Vorab eine kurze Erklärung der unterschiedlichen...

  • 07.07.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Taufschein-Teslas für alle!

In der Flut der Meldungen der vergangenen Woche ist mir eine besonders in Erinnerung geblieben: Elon Musk, Godfather of Technik und Tesla-Gründer, hat in Rom Papst Franziskus getroffen. Also nicht zufällig bei McDonalds an der Piazza Navona, sondern im vatikanischen Gästehaus Santa Marta, in dem Franziskus wohnt. Musk zwitscherte ein Bild, das ihn zusammen mit vier seiner Kinder und Franziskus zeigte. Wie die Zeitung „La Repubblica“ berichtete, habe Musk dem Papst offenbart, dass er an die...

  • 07.07.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Der Kardinal auf dem Trimmrad

Ich bin nicht mehr der Jüngste. Hier und da zwickt es unterm Pelz bereits und manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich bei der Zeitungslektüre als Erstes die Todesanzeigen lese. Mein Ziel ist dabei klar: Maggie. Gemeint ist nicht die gelbflaschige Gewürzgallone, sondern die Kelpie-Hündin Maggie. Sie gilt als ältester Hund der Welt und ist stolze 30 Jahre alt geworden. Was war ihr Geheimnis? Laut Medienberichten vor allem die Ernährung – Reis, Linsen und Gemüse. Puh. Ein dickes Minus also auf...

  • 01.07.22
Heinrich Hisch verbreitete Freude und gute Laune! | Foto: Rupprecht/kathbild.at

Anekdoten: Heiter bis heilig
Der Halleluja-Heini

SONNTAG-Leser Josef Schwaiger hat uns eine Geschichte zur Verfügung gestellt, die seinen früheren Pfarrer von Maissau, Msgr. Heinrich Hisch, trefflich charakterisiert. Hisch (1937–2008) war wegen seiner Verdienste, die weit über die Pfarre hinausgingen, Ehrenbürger von Maissau. 42 Jahre lang leitete er seine Pfarre, ehe er unerwartet verstarb. Das aber dürfte in seinem Sinn gewesen sein, hatte er doch immer wieder gesagt, er würde niemandem als Kranker zur Last fallen wollen. Zu seinem...

  • 25.06.22
Beliebte Priesterpersönlichkeit: P. Hiller prägte die Seelsorge in Hernals über mehrere Jahrzehnte. | Foto: privat

Anekdoten: Heiter bis heilig
Die Alten müssen S´ besuchen!

Pater Andreas Hiller von den Redemptoristen war 41 Jahre lang (von 1970 bis 2011) Pfarrer der Marienpfarre in Wien-Hernals. Aus dieser Zeit hat er uns folgende Geschichte erzählt: Es gab in der Pfarre einen gut ausgebauten Besuchsdienst. Familien mit Kleinkindern bis zum sechsten Lebensjahr wurden regelmäßig besucht, ebenso Menschen mit runden Geburtstagen. Die älteren Pfarrangehörigen besuchte Pater Hiller persönlich. Meist erzählten sie ihm von ihren Problemen. Viele waren krank und litten...

  • 24.06.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Von Blackouts und Lockdowns

Auch Hunden geht’s mal hundselend. Ich habe gefeiert und festgestellt, dass Alkohol weder ein Sanitäter in der Not noch ein Fallschirm und ein Rettungsboot ist, sondern Anlass eines nicht regierungsindizierten Personal Lockdowns bzw. Blackouts. So wie er zuletzt den Prater lahmgelegt hat. Seither deckt sich Österreich wieder mit Klopapier, Trockengerm und Kurbelradios ein. Denn irgendwann, raunt es aus den Gazetten, kommt er: der totale Blackout. Strom weg. Alles aus. Würde die Kirchen das sehr...

  • 24.06.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
What would the King say?

Eine beliebte Frage unter hippen Neuevangelisierern lautet: „What would Jesus do?“ Sie stellen die Frage auf Englisch, um ihre polyglotte Weltgewandtheit (oder auch ihre netflixige Sprachdegeneration) zu demonstrieren. Und um den Zuhörer wissen zu lassen: Jetzt kommt gleich die Answer auf deine Question, man. Als wäre das Evangelium eine Anleitung zum IKEA-Kleiderschrank meines Lebens. Als wäre Jesus nicht der Mann aus Nazaret, der wanderpredigende Zimmermann aus Galiläa, sondern ein kosmischer...

  • 23.06.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Christinnen, an die Leinen!

Wir feiern die Feste bekanntlich, wie sie fallen. Und zwar als blasse Mitteleuropäer in der Regel nach dem gregorianischen Kalender. Manchenorts wird – gerade unter Orthodoxen – nach dem julianischen Kalender gefeiert, was regelmäßig für Erklärungsbedarf und Irritation bei den Feiertagen sorgt. Welchem Kalender unsere nördlichen Lieblingsnachbarn folgen, ist mir allerdings ein Rätsel, wenngleich in dem Fall eines, mit dem ich gut leben kann: Denn dort feiert man am 12. Juni den „Tag des...

  • 10.06.22
Stolz auf seinen „Vater“:  Othmar Lorenz (rechts) verdankte seinem Onkel (links) viel. Der Pfarrer und seine Schwester waren wie Eltern für das Waisenkind.  | Foto: privat

Anekdoten: Heiter bis heilig
Wie ein Vater

Leider kommt es immer wieder vor, dass Kinder früh ihre Eltern verlieren. Meist kümmern sich danach Verwandte um sie. Darunter sind auch Geistliche. Ein prominentes Beispiel dafür war der jüngst verstorbene Sportredakteur Sigi Bergmann, der als 8-Jähriger seine Mutter im Krieg verlor und danach bei seinem Onkel, dem späteren Weihbischof Joseph Streidt, im Wiener Erzbischöflichen Palais aufwuchs. (Der SONNTAG hat berichtet.) Wenn der Pfarrhof zum Vaterhaus führt Ein anderes Beispiel ist Othmar...

  • 09.06.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Fußballerisches Pfingstwunder

Happy Birthday, Kirche! Pfingsten ist. Wir dürfen Geburtstag feiern. Die heute bei Kindergeburtstagen üblichen „Give-aways“ zum Abschied bestanden zwar vermutlich weniger aus Plastik- und Piepsekram als vielmehr aus einer sanften Brise Heiligem Geist, aber die Jünger dürften dennoch motiviert genug gewesen sein, das „J-Projekt“ fortzusetzen. Seither sucht „die Kirche“, also wir, immer wieder nach Erklärungen, um das Unerklärliche ins Wort zu bringen. Einen Paul Zulehner gab’s damals noch nicht...

  • 05.06.22
Weisse taube: So schmuck wird der Heilige Geist in der Kunst präsentiert. | Foto: Rupprecht/kathbild.at

Anekdoten: Heiter bis heilig
Der Heilige Geist schmutzt nicht

Zu Pfingsten dreht sich alles um den Heiligen Geist, der – sehr zum Bedauern vieler Theologinnen und Theologen – seit dem Konzil von Trient (1545–1563) in Gestalt einer Taube dargestellt worden ist. Daraus haben viele Gläubige die Schlussfolgerung gezogen, dass er selbst eine ist. SONNTAG-Leser Manfred Wildhagen hat uns folgende Geschichte erzählt, die dazu gut passt. Adalbert Kowatschitsch war von 1935 bis 1969 Pfarrer von St. Othmar in Mödling. Er war ein Original, sehr liebenswürdig, aber...

  • 04.06.22
Feinsinnig und schlagfertig Alois Kothgasser ist ein sympathischer und humorvoller Bischof. | Foto: Tim Reckmann / wikicommons

Anekdoten: Heiter bis heilig
Primas Germaniae

Am 29. Mai feiert der emeritierte Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser seinen 85. Geburtstag. Er gilt als Mann mit feinsinnigem Humor. Vielleicht war das ein Grund, warum er nach der Matura am Don Bosco Gymnasium Unterwaltersdorf in den Orden der als besonders humorvoll bekannten Salesianer Don Boscos eingetreten ist. Er machte nach seiner Priesterweihe 1954 eine akademische Karriere als Dozent und Professor für Dogmatik. 1997 wurde er Bischof von Innsbruck und von 2002 bis 2013 war er...

  • 27.05.22
Foto: David Kassl

Der Brückenbauer
Umstrittener Straßenbau – soll sich Kirche einmischen oder nicht?

Frage von Helmut B.: „Junge Menschen erleben sich mit Unrecht konfrontiert, welches sie zur Handlung bewegt. Natürlich sind sie auf der Suche nach Gleichgesinnten, nach Unterstützung. Sollen wir ihnen nicht Raum zur Verfügung stellen?“ In meiner Eigenschaft als österreichischer Jugendbischof war ich am 17. Februar diesen Jahres bei Wiens Bürgermeister Dr. Michael Ludwig. Ich wollte bei ihm ein gutes Wort für die jungen Menschen einlegen, die in winterlicher Kälte in Protestcamps gegen den Bau...

  • 25.05.22
Robert Sonnleitner berichtet begeistert über die Salvatorianer – und zu Fehlern steht er auch.

Anekdoten: Heiter bis heilig
Salvatorianische Verwirrung

Vor einem Jahr, am 15. Mai 2021, wurde Johann Baptist Jordan seliggesprochen. Er gründete 1881 die „Gesellschaft des Göttlichen Heilandes“, genannt Salvatorianer, und 1888 die Salvatorianerinnen. Später taten sich Laien zusammen, die sich ebenfalls für Pater Jordans Ideen begeisterten. Alle zusammen bilden die salvatorianischen Gemeinschaften. Robert Sonnleitner ist Presse- und Medienreferent der Ordensgemeinschaften Österreich. In dieser Funktion ist ihm ein Fehler passiert, der ihm damals...

  • 17.05.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Denkt euch erstmal selber neu!

Der Auszug der Israeliten aus Ägypten verlief dem Evangelisten Charlton Heston zufolge bekanntlich ziemlich brachial. Der Auszug der jungen Menschen aus der Kirche verläuft heute meist weniger blutig und in der Regel in zwei Wellen: Die erste Distanzierung beginnt mit der Firmung bzw. dem postsakramentalen Abebben des Geschenkeflusses. Wozu noch in die Kirche gehen, wenn’s eh nix bringt. Rein materiell. Die zweite, entscheidende Welle folgt dann in der Regel, wenn plötzlich die erste...

  • 20.04.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Österliche Sprachlosigkeit

Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!“ Mit diesem Ruf wärmen sich Christen allüberall am österlichen Lagerfeuer. Nach dem Tiefpunkt des Karfreitags die ostersonntägliche Gewissheit: Alles gut gegangen. Auferstehung, check! Das soll nicht despektierlich klingen und die Größe des Moments im Kirchenjahr schmälern – ich frage mich nur immer häufiger, wen diese Botschaft eigentlich noch erreicht. Ist sie noch mehr als die Durchhalteparole einer schrumpfenden Kirche...

  • 20.04.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Bischöfliche Fasten-Dolchstoßlegende

Je länger ich aus meinem Körbchen heraus die Kirche beobachte, desto mehr Hunde entdecke ich. Zum Beispiel die Kunst. Auch die ist ein Hund. Wobei: wohl nicht die Kunst an sich, sondern die vielen selbsterklärten Kunstsachverständigen, die sich echauffiert zu Wort melden, sobald irgendwo mal etwas anderes als barocke Rauschgoldengel in Kirchen an die Wände gepinselt wird. Vor 14 Jahren sorgte eine Ausstellung von Werken Alfred Hrdlickas mit viel nackter Haut im Wiener Dommuseum für massive...

  • 20.04.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Eine Karikatur des Humanismus

Erinnern Sie sich noch an Niko Alm? Vor elf Jahren tauchte der Religionskritiker-Zampano, der es später bis zum Religionssprecher (!) der NEOS in den Nationalrat geschafft hat, mit einem Nudelsieb auf dem Kopf in einer hilflosen Passstelle auf. Dort erklärte er, dies sei eine religiöse Kopfbedeckung der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters. Alm betrieb in Folge nicht nur das „Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien“, sondern auch die offizielle staatliche Anerkennung der...

  • 20.04.22

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