Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Offen gesagt - Margit Ablasser
Mein Mann ist Diakon

Wie ist es, als Ehefrau eines Ständigen Diakons zu leben? Die Entscheidung unserer Männer, ihrer Berufung zu folgen und zum Dienst in der Kirche als Diakon bereit zu sein, gehen wir Frauen umfassend mit. Unser Ja war sowohl am Traualtar Voraussetzung für die verbindliche Zusage zur Ehe als auch Bedingung für die Zulassung unserer Männer zur Weihe. Die Aufgaben des „Ständigen Diakons“ beeinflussen das Leben als Familie. Gilt es doch Partnerschaft, Familie, Beruf, Weiheamt, Ehrenämter, Freunde …...

  • 21.04.21

Positionen - Elisabeth Wimmer
Mit Elefanten tanzen

Der afrikanische Waldelefant stirbt aus. „Na und. Ist halt so. Warum sollte uns das berühren?“ – Ja, warum? Weil wir Menschen selbst, wie Elefanten, Margeriten und Mikroben, in die Schöpfung eingewoben wurden. Die uns Heimat, Lebensgrundlage und Raum unserer Berufung ist. Und: Weil mit dem Verschwinden einzelner Tier- und Pflanzenarten ein Gleichgewicht kippt, über das die meisten von uns viel zu wenig wissen. Von dieser Balance leben aber auch wir Menschen. Ursprünglich waren Wälder, Berge,...

  • 21.04.21
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Meer und mehr vertrauen

Entscheidungen zu treffen fällt meist nicht leicht und kann schmerzlich sein. Ich weiß, wovon ich rede. Ist das, was ich im Moment für richtig halte, morgen vielleicht schon falsch? Kaum ist das vermeintlich Richtige gewählt, schwirren tausend Gedanken durch den Kopf, die das Gegenteil aufzeigen. Und mein Bauchgefühl scheint sich auch verabschiedet zu haben. Es gibt in unserem Leben nicht die richtige Entscheidung. Jede Entscheidung ist Risiko und Chance zugleich. Wer durch seine Entscheidung...

  • 21.04.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Nur wenn keine Seite sich für unfehlbar hält

Über den nun verstorbenen Theologen Hans Küng, der unter anderem das Buch „Unfehlbar?“ herausgegeben hatte und als scharfer Kritiker einer zentralistischen Kirchenleitung bekannt war, kursierte seinerzeit ein Witz: „Es gibt eine Papstwahl, und Küng wird telefonisch informiert, dass ihn die Kardinäle zum Papst wählen wollen. Küng erbittet sich Bedenkzeit, ob er die Wahl annimmt. Schließlich ruft er zurück und erklärt: Ich kann nicht Papst werden. Denn dann bin ich nicht mehr unfehlbar.“ Kurz...

  • 14.04.21
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Georg Eichberger
Sammeln heuer anders

Wie geht es der Caritas heuer mit der Caritas-Haussammlung? Es geht anders, aber es geht: Die 70. Haussammlung der Caritas Steiermark ist keine gewöhnliche. Die vielen Freiwilligen, die in den steirischen Pfarren und Gemeinden unterwegs sind, um Spenden für Menschen in Not zu sammeln, tun dies unter den Vorzeichen der Corona-Pandemie mit Maske und Abstand. Daher waren manche, auch einige langjährige SammlerInnen, skeptisch. Denn es geht bei dieser Aktion nicht allein um Geld, sondern auch um...

  • 14.04.21

Positionen - Alois Strohmaier
Wenn Schule zur Heimat wird

Seit Jahren wohne ich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Augustinum, dem Bischöflichen Zentrum für Bildung und Berufung. Dieses große Haus beherbergt mehrere Schulen, etwa eine Praxis-Volksschule und vor allem das Bischöfliche Gymnasium. Neben der Wissensvermittlung wird auch die Freude am Glauben gestärkt. Für die meisten jungen Menschen, die hier ein- und ausgehen, bildet das Augustinum so etwas wie eine Heimat. Kann die Schule Heimat bieten? – Der Tiroler Religionspädagoge Dr. Klaus...

  • 14.04.21
Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Das Gewand des Gerechten

Lange Zeit hatte Adi ein Arbeitsgewand im Kofferraum. „Ich gebe zu, in den ersten Wochen habe ich mich im Auto umgezogen und desinfiziert. Meine Frau hatte Angst, dass ich Läuse mitbringe oder ein Floh unserem Baby Krankheiten bringt.“ Es war schwer für Adi, als er sich entschloss, an unserer Musikschule zu unterrichten. Seine Kollegen lachten, als sie hörten, er wolle „Zigeunern“ Saxophonspielen beibringen. In Sibiu, Brasov, Cluj, bis nach Bukarest suchten wir Lehrer. Das Gehalt war hoch,...

  • 14.04.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wer hat Angst vor dem schweren Stein

Kraft fürs Leben zu geben gehört zu den Aufgaben, denen wir uns als Sonntagsblatt-Redaktion immer verpflichtet fühlen. Zwischen Ostern und Pfingsten lassen wir Menschen zu Wort kommen, die erzählen, woraus sie Kraft fürs Leben schöpfen. Heute beginnt diese Artikelserie, für die Sie auch eigens ein Abo bestellen können, mit einem, der diese Kraft vor allem aus der Natur bezieht. Wir haben Ostern gefeiert und lassen dieses Fest in einer siebenwöchigen Osterzeit weiterwirken. Wir haben von den...

  • 07.04.21
Foto: Wiener Zeitung

Offen gesagt - Dr. Regina Polak
Unverzichtbare Stimme

Die katholische Kirche erlebt Ihrer Meinung nach einen Wertekonflikt zwischen modernen Lebenswelten und christlich-kirchlicher Lebensweise. Was heißt das? Gelingt es der katholischen Kirche in absehbarer Zeit nicht, diese Wertekonflikte – die längst auch im Inneren angekommen sind – so zu bearbeiten, dass sie ihre Tradition im Horizont dieses Wertewandels und auf der Basis wissenschaftlicher Expertise weiterentwickelt, wird die Erosion kirchlicher Religiosität rasant voranschreiten. Damit steht...

  • 07.04.21

Positionen - Karl Veitschegger
Eine unglaubliche Geschichte?

Schließlich war auch der skeptische Apostel Thomas überzeugt: Der Gekreuzigte lebt, er ist auferstanden! – Aber so eine Botschaft klingt verrückt und gar nicht erfolgversprechend. Denn ein Gekreuzigter galt damals als von Gott verflucht. Mit einer solchen Message war nichts zu holen. Man behält sie besser für sich. Außer man macht eine so tiefe und einmalige Erfahrung, dass man sie nicht verschweigen kann. Pinchas Lapide, der sich als jüdischer Theologe intensiv mit Jesus beschäftigt hat, ohne...

  • 07.04.21
Foto: Pete Ionian

Mutworte - Benno Elbs
Balsam für Wunden

Corona hat die Welt verändert. Angesichts der großen Zahl an Kranken und Toten weltweit spüren wir ganz besonders die Verwundbarkeit des Lebens. Und unsere Hilflosigkeit. Wie können wir mit dieser Ohnmachtserfahrung umgehen? Was mich auch beschäftigt: Wie können wir in unserer Not auch die Not anderer sehen – nicht zuletzt das Elend der Flüchtlinge in Griechenland? Eine berührende Antwort gibt die jüdische Intellektuelle Etty Hillesum, sie wurde 1943 in Auschwitz ermordet. Ihre Tagebucheinträge...

  • 07.04.21
Nicht-ernst-Nehmen ist aber vielleicht auch eine positive Österreich-Eigenschaft. | Foto: Pixabay

Kommentar: Die Kirche & ich
Heute: Zankapfel im Schlafrock

Journalistisch ist er natürlich ein Schmankerl: der im „profil“ veröffentlichte Chatverlauf, in dem Kanzler Kurz und der damalige Generalsekretär des Finanzministeriums Thomas Schmid darüber reden, wie sie Druck auf die Kirche machen, nachdem Kardinal Schönborn und Peter Schipka von der Bischofskonferenz scharfe Kritik an der geplanten Sicherungshaft geübt hatten, also an der Idee, Menschen einzusperren, weil sie vielleicht in nächster Zeit etwas anstellen könnten. Die Sache ist bei uns nur...

  • 31.03.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wer Ostern feiert, wird Bote des Lebens

Wer Ostern feiert, glaubt an das Leben. Ein Totgeglaubter ist auferstanden. Wer Ostern feiert, verdrängt den Tod nicht, der ohnehin allgegenwärtig scheint. Aber wer Ostern feiert, glaubt nicht dem Tod, sondern vertraut dem Leben. Wer Ostern feiert, begegnet einem Lebenden. Jesus hat aus seiner Menschwerdung den Tod nicht ausgeklammert. Er hat ihn nicht übersprungen. Er hat ihn überwunden. Am Ostermorgen gingen Frauen zu seinem Grab. Sie fanden es leer vor. Was noch nichts besagte. Aber sie...

  • 31.03.21

Ostergruß des Bischofs

Liebe Leserinnen und Leser unseres Sonntagsblattes! Schon seit Monaten haben gute Nachrichten Seltenheitswert. Denken wir an die Corona-Krise mit all ihren Auswirkungen auf das wirtschaftliche, soziale und persönliche Leben, die Verfolgung von Christen und Menschen anderer Religionen, die Schicksale geflüchteter Menschen, an Hunger, an Naturkatastrophen, an den Klimawandel. Dennoch meine ich, dass uns gerade Ostern zeigt, dass wir nicht verzagen brauchen. Denn Ostern steht dafür, dass unser...

  • 31.03.21

Positionen
Alltagsauferstehungen

In den biblischen Ostertexten werden Bilder aus dem Alltag verwendet, um von den Begegnungen mit dem Auferstandenen zu erzählen. Eine Erkenntnis, die uns ermutigt, die Auferstehung Jesu nicht als längst vergangenes Ereignis misszuverstehen und die darin wurzelnde Hoffnung nur auf das Jenseits zu beziehen. Das Wissen um Jesu Sieg über den Tod will das Leben durchgehend prägen und helfen, alltägliche Auferstehungserfahrungen nicht zu übersehen: die Erleichterung nach einer Entschuldigung; eine...

  • 31.03.21
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Wer klopfet an?

Als Dreizehnjähriger flüchtete er allein (!) aus Afghanistan nach Österreich. In einer Grazer Familie fand er eine neue Heimat. Warum er Medizin studieren will? Um etwas Sinnvolles zu tun. Gerade aufgrund seiner eigenen traumatischen Erfahrungen könne er Menschen in ihrer körperlichen und seelischen Not auf besondere Weise helfen. Die empirische Erkenntnis, dass der Mensch einen ursprünglichen Willen zum Sinn hat, wird mitten im Alltag bestätigt. Nach Albert Einstein ist jemand, der keinen Sinn...

  • 31.03.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wer begleitet wen in der Karwoche?

Mit FFP2-Maske im Gesicht und mit einem Palmstrauß in der Hand kommen wir heuer zur Feier des Palmsonntags. Damit verkörpern wir irgendwie die beteiligten Gruppen von damals. Die einen, die Jesus und seinen Hosanna-rufenden Fans den Mund verbinden wollten. Und die anderen, die ihm mit Zweigen in den Händen zujubelten und ihr Vertrauen ausdrückten. Wir könnten uns ja wirklich in beiden Gruppen wiederfinden. Unseren Mundschutz tragen wir freilich nicht, weil wir nichts zu sagen hätten. Wir tragen...

  • 24.03.21
Foto: privat

Offen gesagt - Walter Schaupp
Es geht um die Liebe

Zur aktuellen Diskussion um den „Segen für gleichgeschlechtliche Paare“: Braucht die Kirche eine neue Sexualethik? Die Kirche braucht nicht unbedingt eine neue, sicher aber eine erneuerte Sexualethik. Schon immer gab es für das Verständnis von Sexualität in der Kirche zwei große Bezugspunkte – das, was wir in uns Menschen als Schöpfungsplan Gottes vorfinden, und dann die biblische Offenbarung. Gleichgeschlechtliche Sexualität wurde als Widerspruch zur menschlichen Natur und als durch die Bibel...

  • 24.03.21

Positionen - Leopold Neuhold
Verführt - begnadigt

Im Staatsgefängnis von Texas betritt der Wärter die Todeszelle und verkündet dem Verurteilten, dass ihn vor der Hinrichtung ein Gourmetmenü erwartet: mit Hummercocktail als Vorspeise, getrüffeltem Rib-Eye-Steak und exquisiten Beilagen, mit Pfirsich-Melba als Nachspeise und allerlei anderen Spezialitäten, und zum krönenden Abschluss eine exzellente Havannazigarre. Der Todeskandidat strahlt über das ganze Gesicht, wird dann aber plötzlich ernst und stößt hervor: „Hoffentlich kommt da keine...

  • 24.03.21
Foto: Neuhold

Mutworte - Harald Baloch
Hilfspunkte

Im Park des Pflegeheims St. Anna der Kreuzschwestern lernte ich bei einem Besuch eine Schülerin kennen. Sie begleitete gerade eine ältere Frau beim Spazierengehen. Mein Freund, mit dem ich spazierte, erzählte, dass die Schülerin auch öfters käme, um mit einigen Bewohnerinnen des Pflegeheims Karten zu spielen. Das allein verdient schon Bewunderung, doch hinter diesem persönlichen Engagement steckt eine größere Idee, eine geniale soziale Erfindung. Im Rahmen der Initiative „POINTS4ACTION“...

  • 24.03.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Fasten und der Lockdown

Die Leidensgeschichte Jesu erzählt von einer Finsternis, die das ganze Land betroffen hat. Sie dauerte von der sechsten bis zur neunten Stunde. Schon über ein Jahr breitet sich eine eigene Art von Finsternis über das ganze Land aus. Und niemand kann sagen, wie lang sie wirklich dauert. Die Finsternis der Pandemie führt immer wieder dazu, dass es „finster“ wird. In unseren Kulturstätten, in der Gastronomie und den Hotels, im Tourismus etwa. Sportstätten sind zwar erleuchtet, müssen aber die...

  • 17.03.21
Foto: privat

Offen gesagt - Gudrun Almer
Leben mit Trisomie 21

Wie ist das Leben mit einem Kind mit Down-Syndrom (Trisomie 21)? Vieles ist nicht so tragisch, wie es am Anfang scheint! Damit möchte ich mich an alle wenden, die ein Kind erwarten und überlegen, ob sie den Früherkennungstest machen sollen, oder schon einen Befund haben: Suchen Sie den Kontakt mit einer Familie, die ein Kind mit Down-Syndrom hat! Bei meinen Schwangerschaften habe ich den Test abgelehnt und bin froh, dass ich nicht in die Situation kam, mir überlegen zu müssen, ob mein Kind...

  • 17.03.21

Positionen - Elisabeth Wimmer
Strom und Ströme

„Wir sind Bedeutungs-Generatoren“, sagte kürzlich der Wiener Autor Semier Insayif bei einer Online-Lesung. Es ging da ums Sprache-Verstehen. Ich denke, das gilt aber auch fürs Leben-Verstehen: Wie Generatoren, die Bewegung in eine andere Form von Energie – elektrische – verwandeln, erzeugen wir Bedeutungsgeschichten aus den Bewegungen unseres Lebens, die Kraft ins Lebensstromnetz einspeisen. Dass wir verstehen wollen, was uns widerfährt, verbindet uns mit Menschen aller Zeiten und deren...

  • 17.03.21
Foto: Pete Ionian

Mutworte - Benno Elbs
Wo bist du?

Als Kind habe ich gern und oft Verstecken gespielt. Ob im Haus oder draußen im Freien, überall haben wir Verstecke gefunden, um möglichst lange unentdeckt zu bleiben. War dies gelungen, kam nach einiger Zeit die ungeduldige Frage: „Wo bist du?“ Wo bist du? Das ist in der Bibel die erste Frage, die Gott dem ersten Menschen, Adam, stellt (vgl. Gen 3,9). Nachdem er von der verbotenen Frucht gegessen hatte, hat sich Adam vor Gott versteckt: aus Scham und Furcht. Wo bist du? Hier geht es nicht mehr...

  • 17.03.21
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