Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wer Ostern feiert, wird Bote des Lebens

Wer Ostern feiert, glaubt an das Leben. Ein Totgeglaubter ist auferstanden. Wer Ostern feiert, verdrängt den Tod nicht, der ohnehin allgegenwärtig scheint. Aber wer Ostern feiert, glaubt nicht dem Tod, sondern vertraut dem Leben.
Wer Ostern feiert, begegnet einem Lebenden. Jesus hat aus seiner Menschwerdung den Tod nicht ausgeklammert. Er hat ihn nicht übersprungen. Er hat ihn überwunden. Am Ostermorgen gingen Frauen zu seinem Grab. Sie fanden es leer vor. Was noch nichts besagte. Aber sie fanden dort Boten des Lebens.
Es ist schon das zweite Ostern in der Coronapandemie. Krankheit und Tod machen sich bemerkbar, verlangen ungewohnte Anstrengungen. Aber gerade in dieser Zeit begegnen wir vielen Boten des Lebens. Sie machen Mut. Sie geben nicht auf. Sie sind nicht gleichgültig. Sie vergessen ihre Mitmenschen nicht. Sie suchen nach Wegen, die Ursache und die Folgen der Pandemie zu bekämpfen.
Christinnen und Christen sind Freunde des Lebens in allen seinen Schattierungen. Deshalb sind sie Boten des Lebens. Boten des Lebens bereiten Freude. Sie strahlen Hoffnung aus. Sie nehmen Gefahren ernst, ohne gleich mit dem Schlimmsten zu rechnen.
Boten des Lebens rechnen auch mit dem Himmel. Sie wollen den Himmel nicht ausnutzen und zum Eingreifen zwingen. Sie wissen, dass wir unter Himmel eine uns umhüllende Liebe verstehen können. Eine Liebe, die uns auffängt und einmal ganz auffangen wird. Jene Liebe, die auch jenen Stein wegwälzen kann, für den die eigene Kraft nicht reicht.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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