Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Aus meiner Sicht
Was unsere gemeinsame Sorge bleibt

Seit die Welt von Covid-19 betroffen ist, zeigt sich etwas besonders stark, was grundsätzlich gilt: Wir haben alle eine Eigenverantwortung für unsere Gesundheit. Da wir gegen dieses Virus derzeit weder Mittel zur Heilung noch zur Vorbeugung haben, kommt es fast ausschließlich auf diese Eigenverantwortung an. Das gilt für die Einzelpersonen, das gilt für die Verantwortungsträger, das gilt für die Regierungen. Dieses Wahrnehmen der Eigenverantwortung würde aber niemals zu dem Schluss führen, wir...

  • 28.04.20
Foto: Neuhold

Offen gesagt - André Straubinger
Priester: Etwas für mich?

Wie war Ihr Weg ins Priesterseminar? Mein Plan nach der HTL-Matura war Lehrer zu werden, also begann ich Chemie und Religion auf Lehramt zu studieren. Schon in meiner Heimatpfarre Pernegg habe ich mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet und mochte es sehr. Nach ein paar Semestern hatte ich das Gefühl, es zieht mich woanders hin. Im Februar 2013 kam mir mitten in der Nacht der Gedanke „Priester werden – das wäre etwas für mich“. Und damit begannen schlaflose Nächte. Da auch meine Eltern mit...

  • 28.04.20

Positionen - Leopold Neuhold
Tag der unscheinbaren, unsichtbaren Arbeit

Ein Mann besucht seinen Freund und fragt ihn, was er denn den ganzen Tag so tue. Antwortet dieser: „Nichts!“ Darauf der Besucher: „Komisch, als ich gestern bei dir war und dich fragte, was du tust, hast du auch mit Nichts geantwortet!“ Die lapidare Antwort: „Ich bin damit nicht fertig geworden!“ Ja, das gibt es, auch wenn man nichts tut, kann es passieren, dass man damit nicht fertig wird. Und gerade angesichts von Corona sind ja viele von uns gezwungen, nichts zu tun. Und manche werden damit...

  • 28.04.20
Foto: privat

Mutworte - Anna Schreiber
Kooperation setzt Bereitschaft voraus

„Der Mann (43) meiner Freundin (39) hat sich von ihr getrennt. Anfangs verlief noch alles recht fair, doch jetzt zieht seine Anwältin die finanziellen Daumenschrauben an. Bisher habe ich immer für Kooperation appelliert, doch jetzt werde ich unsicher, ob das noch der richtige Weg ist.“ Ihre Frage zeigt ein Dilemma: Ist Kooperation und Fairness immer und in jedem Fall der gute Weg? Gibt es Situationen, in denen diese Haltung an ihr Ende gelangt und eine „härtere“ Gangart angesagt ist? Trennung...

  • 23.04.20

Positionen - Alois Strohmaier
Singen für Mut und Hoffnung

Es tut gut, wenn wir in schweren Zeiten Stimmen, erfüllt von Mut und Hoffnung, hören; um so mehr, wenn diese Stimmen melodiös und von Musik begleitet an unser Ohr dringen. Deshalb war es berührend, dass ausgerechnet im schwer geprüften Nachbarland Italien in der Coronakrise Musiker und Menschen aus allen Schichten ihre Instrumente auspackten und auf ihren Balkonen die Lieder ihrer Heimat in die verwaisten Straßen und Gassen hinaustrugen. Im „Flashmob sonoro“ durchbrachen die Italiener die...

  • 23.04.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Stellvertretend für andere vor Gott sein

Am Weißen Sonntag war in meiner Pfarre eigentlich die Firmung geplant. Statt dessen habe ich mit vier Firmbegleiterinnen stellvertretend für unsere Gemeinden die Messe gefeiert. Auf dem Altar standen die von den Firmlingen bereits verzierten persönlichen Kerzen. Auf das Feuer müssen sie noch länger warten. Aber die Osterkerze brannte. Der Auferstandene hält das Feuer seines Geistes für uns bereit, auch für die jungen Menschen, deren Firmtermin verschoben werden musste. Und wir haben ihnen...

  • 23.04.20
Foto: privat

Offen gesagt - Franziska Haarer
Firmung verschoben

Wie steht’s mit der Firmvorbereitung in Corona-Zeiten? Ich bin seit dem Christkönigsonntag mit meinen Firmlingen auf dem Weg Richtung Firmung – und dieser Weg wird diesmal wohl etwas länger als sonst. Wir haben uns vor den Regierungsmaßnahmen schon einige Male getroffen und viele wichtige Inhalte also schon bearbeitet. Leider sind aber einige Highlights wegen der Umstände ausgefallen. Zum Beispiel ein Besuch im Vinzidorf oder unsere Osteraktion im Seniorenheim, wo wir zusammen mit Bewohnerinnen...

  • 23.04.20

Mutworte - Christa Carina Kokol
Ein Blick zurück auf Ostern 2020

Es ist der 28. November 2020. Wir entzünden die erste Kerze am Adventkranz. Nein, auch wenn einiges durcheinander gerät, ich weiß, dass Ostern ist. Ich versetze mich vielmehr bewusst in die Zukunft, um auf dieses Ostern zurückzublicken. So kann ich aus Distanz meinen Blick gelassener auf Wesentliches richten. Vom Opfer der Umstände werde ich zur verantwortlichen Mitgestalterin des Lebens. Ich bin fast ein wenig stolz, dass ich in Zeiten der Angst und Unsicherheit einiges schaffen konnte, das...

  • 16.04.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Nicht dabei und doch nicht vergessen

Thomas, einer von den zwölf Aposteln, war nicht dabei, als Jesus kam. Diese Feststellung trifft am Weißen Sonntag das Evangelium. Warum war er nicht dabei? War es Säumigkeit? Nachlässigkeit? Ängstlichkeit? Hatte er das Interesse verloren? Jesus hatte ihm den Spitznamen „Zwilling“ gegeben. Andere haben ihn später einfach „ungläubiger Thomas“ genannt. Warum wohl? Nicht dabei sein, das kann auch Schicksal sein. Viele wären in den österlichen Tagen und danach gerne bei den Gottesdiensten in den...

  • 16.04.20

Positionen - Karl Veitschegger
Osterglaube

Ich mag ehrliche Atheisten. Dazu gehört die Schriftstellerin Simone de Beauvoir († 1986). Konsequent denkt sie ihren Unglauben zu Ende und gesteht in ihren Memoiren: „Manchmal ist mir der Gedanke, mich ins Nichts aufzulösen, genauso abscheulich wie früher. Voller Melancholie denke ich an all die Bücher, die ich gelesen, an all die Orte, die ich besucht habe, an das Wissen, das sich angehäuft hat und das nicht mehr da sein wird. Die ganze Musik, die ganze Malerei, die ganze Kultur, so viele...

  • 16.04.20
Franz Josef Rupprecht

Leitartikel
Fake News von den rechten Narren

Im Internet wird wieder einmal gelogen dass sich die Balken biegen: „Sakramentenverbot“, „Verbot von Messen mit dem Volk“, Vorwürfe an die Bischöfe, dass sie das alles mittragen, geistern durch die Mails und Online-Foren. Mir fällt auf, dass hier Personen und Gruppen von konservativsten Rand der Kirche als Miesmacher und Druck Erzeuger am Werk sind. Wo sind die Sakramente verboten? Wenn ein Priester zu einem Sterbenden gerufen ist wird er im Normalfall hingehen. Und die Bischöfe haben exakt...

  • 15.04.20

Auf ein Wort
Ostern, trotzdem!

Der wohl meistzitierte Aufsatz der letzten Wochen war „Der Hammer und der Tanz“ des Autors Tomas Pueyo. Darin beschreibt er die Notwendigkeit von schnellen, harten Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen oder die Umstellung ganzer Bereiche auf Notbetrieb, um die Kurve von Corona-Infektionen abzuflachen und so Zeit zu gewinnen. Nach dem Rückgang an Neuinfektionen und dem Lockern der Hammer-Maßnahmen müssen die Regierungen in einem sehr langen „Tanz“ die weiteren Wellen abfedern und stets situativ...

  • 14.04.20
Franz Josef Rupprecht
3 Bilder

Leitartikel
Das Passfoto Gottes

Wir werden uns schon daran gewöhnen, dass wir eine längere Zeit unsere Gesichter mit Masken bedecken werden müssen. Gerade jetzt wollte ich Ihnen auf unserer Titelseite ein Gesicht präsentieren, das Antlitz Jesu, wahrscheinlich das am meisten verbreitete Porträt der ganzen Welt. Mit diesem Motiv schließe ich an meine Betrachtung zu Weihnachten an und ich erinnere mich, dass ich einige von Ihnen mit meinen Gedanken zur Menschwerdung Gottes verstört habe. Den Christen des Altertums war die Figur...

  • 11.04.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Auch Osterhoffnung muss ansteckend sein

„Wer könnte uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen?“ So lautete die bange Frage der Frauen, die am Ostermorgen zum Grab Jesu gingen. Bange Fragen begleiten das heurige Osterfest. Vor vielen Geschäften ist der Stein des Geschlossenseins. Zwischen lieben Menschen liegt der Stein des Nicht-Besuchen-Könnens. Arbeitslosigkeit oder Verdienstentgang lasten wie schwere Steine auf uns. Viele werden durch Krankheit wie von einem schweren Stein niedergedrückt. Anderen mag es jetzt so gehen wie den...

  • 09.04.20

Positionen - Monika Prettenthaler
Osteraugen

Die biblischen Erzählungen von den Begegnungen der Jüngerinnen und Jünger mit dem Auferstandenen zeigen ein Phänomen: Sie, die mit Jesus vorher unterwegs waren, erkennen ihn nicht. Sie glauben, dem Gärtner oder einem Fremden gegenüberzustehen. Erst auf den zweiten Blick, der ihnen die vertrauensvolle Beziehung, wertvolle Gemeinschaftserfahrungen und seine Friedensbotschaft für alle in Erinnerung ruft, erkennen die Freundinnen und Freunde den Auferstandenen. Wir Christinnen und Christen feiern...

  • 08.04.20

Mutworte - Elisabeth Kormann
Wüstenerfahrung

Die Zeit, die wir jetzt erleben, kann man vielleicht auch als „Wüstenerfahrung“ bezeichnen – die bewusste Reduktion auf das Wesentliche. Ein Lied von Albert Frey hat mich in dieser Fastenzeit inspiriert und begleitet. Im Text heißt es: „Ich hab‘ keine Lust zu beten. Können wir nicht einfach reden. Irgendwo … einfach so.“ Vielleicht auch eine Reduktion auf das Wesentliche. Beten, ohne viele Worte zu machen – sich mit offenen Händen und offenem Herzen dem zuwenden, der unser Leben in seinen...

  • 08.04.20
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Heinz Finster
Das ganze Jahr über

Wie geht es eigentlich dem Sonntagsblatt in den Corona-Zeiten? Die letzten Wochen waren auch für uns eine Herausforderung. Trotz Widrigkeiten in Gestaltung, Produktion und Vertrieb war aber immer klar, wo wir zu sein haben – nämlich bei unseren Leserinnen und Lesern. Es stand nie zur Debatte, dass wir die Produktion des Sonntagsblatts unterbrechen oder den Umfang einschränken. Auch in den Pfarren wurden verantwortbare Formen gefunden, um das Sonntagsblatt zu verteilen. Allen Ermöglichern dafür...

  • 08.04.20
Am Abend des Gebetes übergab Geistlicher Assistent Franz Wilfinger seine Aufgabe an Peter Stroissnig. | Foto: Franz Vock

Vor den Corona- Maßnahmen in Maria am Gestade
"Amtsübergabe" am Abend des Gebetes

"Dein Reich komme" kennenlernen„Wir sollen nie aufhören zu lernen, z. B. neue Speisen kennenlernen, oder auch über Gegensätze bei der Verkündigung, wenn uns Jesus ´Dein Reich komme´ beten lehrt“, sagte Franz Wilfinger, der Geistliche Assistent der KMB Wien Stadt, beim Abend des Gebetes am 9. März 2020 in Maria am Gestade. … damit sein Reich wirksam wird "Manche Gebete gehen uns leicht von den Lippen, doch Gott mutet es den Glaubenden jeden Zeitalters zu, damit sein Reich wirksam wird unter den...

  • 04.04.20

Auf ein Wort
In sich einkehren

Der Palmsonntag, das Eintrittstor zur Karwoche, wird heuer ganz anders sein. Kein fröhliches, lautes, kin-derlachendurchdrungenes Palmbuschenbinden am Kirchplatz, keine Palmprozessionen mit Kindern, Familien, Musikkapellen und Feuerwehren durch die Straßen von Städten und Dörfern. Palmsonntag wird heuer ruhiger sein. Anders eben. Wer mag, kann im Radio, im Fernsehen oder im Internet Gottesdienste mitverfolgen, in denen ganz sicher auch Palm- und Ölzweige gesegnet werden - verbunden mit der...

  • 03.04.20

Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Das Lächeln des Herrgott

Immer wieder muss es hinunter zur Erde: das Lächeln des lieben Herrgotts. Als Mensch unter Menschen soll es sich sorglos herumtreiben. Als das Lächeln gestern auf einer Promenade spazierte, erstarrte es. Die wenigen Menschen, die dort unterwegs waren, hielten Abstand zueinander und schauten verbissen zu Boden. Der Gesandte des lieben Herrgotts benahm sich korrekt. Hielt den Abstand, lächelte aber die entgegenkommenden Menschen an. Und sie lächelten zurück. An der Kasse eines Supermarktes fiel...

  • 01.04.20

Mutworte - Christa Carina Kokol
Wer denkt da noch an manche „Kartoffel“?

Diese Geschichte hat sich – wie auch anders? – vor der vorübergehenden Schließung der Schulen zugetragen: Ein Lehrer lässt seine Schülerinnen und Schüler einen Sack Kartoffeln mitbringen. Für jeden Menschen, dem sie böse sind, nicht verzeihen können oder etwas neiden, sollen sie eine Kartoffel nehmen und die Namen der betreffenden Personen hinaufschreiben. Den ganzen Tag über müssen sie die Kartoffeln mit sich herumtragen. Ein Experiment, das den Schülern zeigt, wie belastend es ist, negative...

  • 01.04.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Ostern aus besonderem Holz geschnitzt

Auf meiner Gebetsecke für die Karwoche stehen vier Figuren aus Olivenholz von Betlehem. Sie werden mich beim Beten und Feiern daheim begleiten. Die erste Figur ist ein gesattelter Esel. Er wurde mir geschenkt als Christusträger. Er (eigentlich war es eine Sie) hat Christus am Palmsonntag nach Jerusalem getragen. Meinen Palmbuschen habe ich natürlich auch. Aber der heurige Palmsonntag erinnert mich an meine Aufgabe, Christus in mir und zu den Menschen zu tragen. Die zweite Figur ist eine...

  • 01.04.20
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Maria Berghofer
Wege zu den Kranken

Ist Seelsorge in Krankenhäusern derzeit möglich? Eines gleich vorweg: Die Spendung der Sterbesakramente ist weiterhin möglich. Ansonsten ist die Situation je nach Krankenhaus unterschiedlich. KrankenhausseelsorgerInnen sind selbstverständlich angehalten, die vorgesehenen Hygienemaßnahmen strengstens zu beachten, um nicht selbst für sich und für andere zum Risiko zu werden. Von Station zu Station unterwegs zu sein, wie es bisher üblich war, geht derzeit nicht. Doch die Krankenhausseelsorge ist...

  • 01.04.20

Positionen - Leopold Neuhold
"Nur" durchhalten

Die Hosianna-Rufe werden heuer nicht durch die Ortschaften und Straßen klingen, wir werden drinnen bleiben müssen, nicht drinnen in den Kirchen, sondern in unseren vier Wänden, in der Enge unserer Häuser, oft ohne Kinder, Enkel. Die Enge macht Angst, allein sein bedrückt besonders zu gemeinschaftlichen Festen. Auf sich selbst zurückgeworfen zu sein, mit sich selbst auskommen zu müssen. Palmsonntag, das Fest des Außen – führt es aber nicht in die Enge von Jerusalem, dort-hin, wo der Tod Jesus...

  • 01.04.20
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