Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Ostern aus besonderem Holz geschnitzt

Auf meiner Gebetsecke für die Karwoche stehen vier Figuren aus Olivenholz von Betlehem. Sie werden mich beim Beten und Feiern daheim begleiten.
Die erste Figur ist ein gesattelter Esel. Er wurde mir geschenkt als Christusträger. Er (eigentlich war es eine Sie) hat Christus am Palmsonntag nach Jerusalem getragen. Meinen Palmbuschen habe ich natürlich auch. Aber der heurige Palmsonntag erinnert mich an meine Aufgabe, Christus in mir und zu den Menschen zu tragen.
Die zweite Figur ist eine Darstellung der Fußwaschung. Gerade jetzt nehmen sich so viele ein Beispiel an Jesus und sind für andere da. Das ist heuer die Kommunion vom Gründonnerstag: im Dienen und Dasein für andere Christus begegnen.
Dann steht da ein Kreuzesbaum aus Olivenholz. Darauf ist Jesus festgenagelt, wie wir jetzt von einem Virus festgenagelt sind. Ob wir heuer statt INRI auf die Kreuzestafel COVID-19 schreiben? Der Erlöser leidet jedenfalls mit. Mit ihm können wir unsere Warum-Frage vor den göttlichen Vater bringen, der manchmal so verborgen scheint.
Und dann habe ich einen Engel, der Flöte spielt. Ich habe ihn als Weihnachtsengel bekommen. Aber heuer ist er auch mein Osterengel. Zusammen mit einem anderen Engel aus Tiroler Holz, der auch zwei Flügel trägt und ein Herz eingezeichnet hat, wird er mir die herzliche, beflügelnde Melodie von Ostern vorspielen. Wir warten auf Auferstehung aus der „Quarantäne“, aus anderen Leiden und Isolationen und aus dem Tod überhaupt. Bleiben wir voller Erwartung!

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

Ingrid Hohl aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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