Offen gesagt - André Straubinger
Priester: Etwas für mich?

Foto: Neuhold

Wie war Ihr Weg ins Priesterseminar?
Mein Plan nach der HTL-Matura war Lehrer zu werden, also begann ich Chemie und Religion auf Lehramt zu studieren. Schon in meiner Heimatpfarre Pernegg habe ich mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet und mochte es sehr. Nach ein paar Semestern hatte ich das Gefühl, es zieht mich woanders hin. Im Februar 2013 kam mir mitten in der Nacht der Gedanke „Priester werden – das wäre etwas für mich“. Und damit begannen schlaflose Nächte. Da auch meine Eltern mit meiner Entscheidung ihre Schwierigkeiten hatten, habe ich die Idee wieder verworfen.
Eineinhalb Jahre später kam der Gedanke aber wieder. Dann habe ich mit dem Herrgott gestritten und ihn wieder und wieder gefragt, was er denn von mir will. Einerseits war da das starke Gefühl, diesen Weg gehen zu wollen, andererseits hatte ich im Hinterkopf meine Eltern, die sich damit schwertaten.
Nach einigem Hin und Her wurde mir klar, dass ich nur herausfinden kann, ob der Weg für mich passt, wenn ich den ersten Schritt gehe. So bin ich 2015 ins Priesterseminar eingetreten. Inzwischen finden auch meine Eltern, dass es für mich passt. Ich hoffe, dass ich es mir bewahre, weiterhin ganz offen meinen Weg zu suchen, zu finden und zu gehen – in der Gewissheit, dass unser auferstandener Herr Jesus Christus mit mir geht.

Andrè Straubinger
ist Alumne des Priesterseminars in Graz

Autor:

Ingrid Hohl aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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