Positionen

Beiträge zum Thema Positionen

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Positionen - Elisabeth Wimmer
Segne die Weite in mir

Rund um Pfingsten gab es mehrere Veranstaltungen, die dem Ermutigen, Zuhören, Skizzieren von Visionen und Überwinden von Spaltung und Ich-Bezogenheit gewidmet waren. Weizer Pfingstvision, Pfingstdialog „Geist & Gegenwart“, Pfingstkongress „Vom Ich zum Wir – Wege aus einer gespaltenen Gesellschaft“ mit Beteiligten aus sehr unterschiedlichen Bereichen. Jeder Versuch, verbindende Wege zu bauen, ist willkommen, aus welcher „Ecke“ er auch kommen mag. Spaltung im Land überwinden, wir spüren, dass das...

  • 26.05.21
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Positionen - Elisabeth Wimmer
Mit Elefanten tanzen

Der afrikanische Waldelefant stirbt aus. „Na und. Ist halt so. Warum sollte uns das berühren?“ – Ja, warum? Weil wir Menschen selbst, wie Elefanten, Margeriten und Mikroben, in die Schöpfung eingewoben wurden. Die uns Heimat, Lebensgrundlage und Raum unserer Berufung ist. Und: Weil mit dem Verschwinden einzelner Tier- und Pflanzenarten ein Gleichgewicht kippt, über das die meisten von uns viel zu wenig wissen. Von dieser Balance leben aber auch wir Menschen. Ursprünglich waren Wälder, Berge,...

  • 21.04.21
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Positionen - Elisabeth Wimmer
Strom und Ströme

„Wir sind Bedeutungs-Generatoren“, sagte kürzlich der Wiener Autor Semier Insayif bei einer Online-Lesung. Es ging da ums Sprache-Verstehen. Ich denke, das gilt aber auch fürs Leben-Verstehen: Wie Generatoren, die Bewegung in eine andere Form von Energie – elektrische – verwandeln, erzeugen wir Bedeutungsgeschichten aus den Bewegungen unseres Lebens, die Kraft ins Lebensstromnetz einspeisen. Dass wir verstehen wollen, was uns widerfährt, verbindet uns mit Menschen aller Zeiten und deren...

  • 17.03.21
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Positionen - Elisabeth Wimmer
Klappstuhl & Nudelsieb

Im Lehrplan für Clowns und Slapstick-Performer gibt es das Thema „Tücke des Objekts“. Dabei geht es um das Spiel mit Dingen wie Klappstühlen oder Seilknäueln, in denen man sich verheddern kann. Oder auch mit (Küchen-)Geräten, die sich – wir kennen das auch, ich sage nur: Knethaken vertauscht in den Mixer gesteckt – selbständig machen, als würden sie es partout drauf anlegen, uns an der Nase herumzuführen. Jahrzehnte bevor für Regale zum Selber-Zusammenbauen geworben wurde, hat etwa Karl...

  • 10.02.21
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Positionen - Elisabeth Wimmer
Kann Mathe sprechen?

Am letzten Tag des Jahres – als mir besonders Rückblick und neue Vorsätze durch den Sinn gehen – schaut der Mathematik-Freund mir gegenüber vom Kaffeehäferl auf und sagt: „Schon großartig, dass sich so etwas wie die Sprache der Mathematik entwickelt hat.“ Aha …? „Eine Formelsprache, mit der sich Realität eindeutig beschreiben lässt, Formen, Prozesse, Dynamik, Wahrscheinlichkeiten …“ – Naja, ich fühle mich eher der Buchstabensprache nahe, gerade wegen ihrer Mehrdeutigkeiten und Leerstellen. Weil...

  • 07.01.21
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Positionen - Elisabeth Wimmer
Verborgene Netze

Von der Lichtung schaue ich in Richtung der steirisch-kärntnerischen Grenzberge. Im Frühling habe ich hier auf einsamen Lockdown-Waldwegen an der Seite junger Birken die Wärme begrüßt. Ihre Blattspitzen zählten die Tage, jetzt blättert das gelbbraun gefleckte Laub wieder eine Seite im Jahr um. Und erinnert daran: In teils sichtbare, teils verborgene Geflechte aus Zeit und Schöpfungskraft ist unser Leben eingewoben. Freilich, nicht alle Netze nehmen uns freundlich auf. In einigen Fäden...

  • 21.10.20
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Positionen - Elisabeth Wimmer
Mach das wieder weg!

Nein, die halb abgeschälte Banane kann man nicht „wieder zumachen“. Ich erinnere mich gut an die Verzweiflung des etwa zweijährigen Sohnes am Jausentisch. Ebenso an seine wütende Reaktion, als ich seinen Wunsch nicht erfüllt habe: das Kakaopulver aus der Milch wieder herauszurühren. Er musste erst lernen, dass man manche Veränderungen nicht wieder rückgängig, nicht ungeschehen machen kann – auch wenn man sich sehr bemüht. Die Begegnung mit den un-umkehrbaren Dingen im Leben gerät ja auch für...

  • 23.09.20
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Positionen - Elisabeth Wimmer
Was uns das Wort „Erholung“ vorgaukelt

Wovon wollen wir uns erholen? Von Krankheit, von schwerer körperlicher Arbeit, von familiärer Organisationsmühe, von der Verunsicherung durch die Pandemie, von Pandemie-Maßnahmen, die unsere Gewohnheiten durchbrechen, von Prüfungen. Von Kindern, die unsere Kräfte fordern, von Menschen, die es immer besser wissen (wollen), oder solchen, die uns mit Ansprüchen überhäufen, von Schlafentzug. Von der ehrenamtlichen Tätigkeit, von Kränkung, die an uns nagt, von Beziehungsproblemen, vom hektischen...

  • 12.08.20
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Positionen - Elisabeth Wimmer
Wes Geistes Blick?

An vielen Orten wurden nun Denkmäler gestürzt, entfernt oder zerstört, zum Verschwinden gebracht: womöglich in tiefen Kellern – was wir nicht hoffen wollen, denn das Verbannen unerwünschter Mächte in unbeleuchtete Winkel hat der menschlichen Seele noch kaum einmal gutgetan; das gilt als verlässliche Erfahrung. Es waren stolze Standbilder von Akteuren denkwürdiger Taten, die man zur Errichtungszeit bedeutsam fand und wohl anders bewertet hat, als wir es heute tun. Wohltäter, die von der...

  • 08.07.20
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Positionen - Elisabeth Wimmer
Auf dem Seil

Frühmorgens in Manhattan: Ein paar Menschen schauen nach oben zu den Türmen des World Trade Center. Es ist der 7. August 1974, und die Twin Towers stehen noch unfertig und einigermaßen unhinterfragt an ihrem Platz. Doch dazwischen, in gut 400 Metern Höhe, geht jetzt jemand auf einem gespannten Seil einige Male von dem einen Gebäude zum anderen und zurück, legt sich gar zwischendurch auf das Seil. Diese Geschichte ist wahr und tatsächlich passiert. Der Franzose Philippe Petit hatte seinen...

  • 03.06.20
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Positionen - Elisabeth Wimmer
Die Hirsch-Seife und das Licht

Die Wochen zwischen Ostern und Pfingsten sind eine besondere Jahreszeit, das empfand ich schon als Kind. In der Kirche sangen wir extra frohe Lieder, und im Freien wurde es verlässlich hell und grün. Nun, das mit dem Gesang in den Kirchen war heuer notgedrungen etwas dünner, aber so ein Osterhalleluja lässt sich nicht so leicht verschrecken: Frisch und klar klingt es, noch hat es sich nicht wieder in gewohnte Jahreskreis-Töne eingereiht. Und dann … bald … kommt das Pfingstfest. Diese Zeit ist...

  • 06.05.20
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Elisabeth Wimmer - Positionen
Was macht der Mut mit seiner Angst?

Es gibt die märchenartige Geschichte (im letzten Sonntagsblatt unter „Leserbriefe“ zitiert) über die Cholera, die mit dem Dorfheiligen um Menschenleben feilscht. Das Ergebnis: Fünf Einwohner dürfe sie aus dem Leben reißen. Einverstanden, ausgemacht. „Warum starben dann aber 500 Menschen?“ „495 starben an Angst.“ Dieses Märchen kann Empörung hervorrufen, speziell jetzt, da wir uns um viele Menschen Sorgen machen, weil eine nicht vertraute Krankheit ihr Leben bedroht und schon viele aus dem Leben...

  • 25.03.20
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Positionen - Elisabeth Wimmer
Floskelfasten

„Lassen Sie mich zuerst auf eines hinweisen: Wir gehen die Sache mit gesundem Menschenverstand an und tun alles in unserer Macht Stehende, um Schritte in die richtige Richtung zu setzen.“ – Alles klar? Floskeln nennen wir Wörter, die einen Inhalt im Unklaren oder ihn überhaupt vermissen lassen. Butterweich flutschen sie in den Gehörgang, klingen im ersten Augenblick eh ganz gut, schon ist man einverstanden … doch, Moment! … Was wird denn hier eigentlich gesagt? Wer tut was, was ist „alles“ und...

  • 25.03.20
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Positionen - Elisabeth Wimmer
Lisa, Opa und die Welt

Lisa steht auf der 5er-Stufe. Auf der Stiege in ihrem Kindergarten kleben Ziffern auf den Stufen, damit die Kinder das Zählen üben. „So alt bin ich“, ruft die stolze „Schon-Fünf“-Jährige, sie hat ihren Platz gefunden. „Opa, wo ist deine Stufe?“ (Opas Stufe allerdings, so erzählt er lachend, hat die Kindergarten-Stiege nicht zu bieten). Das eigene Lebensalter, die Familienmitglieder, der Kindergarten: in dieser Ordnung findet das Mädchen Orientierung in seiner Welt. Und was hilft uns Erwachsenen...

  • 25.03.20
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