Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Foto: Neuhold

Offen gesagt - Ingrid Lackner
Nicht wegsehen!

Was kann Kirche zum Schutz von Kindern vor sexualisierter Gewalt beitragen? Wichtig ist, dass wir uns in Kirche und Gesellschaft mit dem Thema sexualisierte Gewalt bewusst auseinandersetzen und uns informieren. Da in der Diskussion um sexualisierte Gewalt an Kindern Themen oft unbedacht vermischt werden, hier einige Klärungen: Die Entwicklung der Sexualpräferenz ist mit Ende der Pubertät meist abgeschlossen und eine grundsätzliche Änderung einer pädophilen Sexualpräferenz nicht möglich. Diese...

  • 19.01.22

Positionen - Karl Veitschegger
Masken

Masken sind lustig. So empfanden wird das als Kinder. Gerne versteckten wir uns im Fasching hinter Masken (oder „Larven“, wie wir damals sagten). Jetzt, in Corona-Zeiten, verbinden wir mit „Maske“ eher eigenartige Gefühle. Der Gedanke an Schutz, aber auch an Hindernis ist da, eher lästig als lustig. Im Heimatort meines Vaters, so erzählte er, lebte vor vielen Jahren eine Frau mit schrecklich entstelltem Gesicht. Sie soll gesagt haben: „Der Faschingdienstag ist für mich der schönste Tag im Jahr....

  • 19.01.22
Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Die bittere Frucht

Es war die letzte Chance für Andrei. Wir hatten eine Wohngemeinschaft ins Leben gerufen und wollten den zukünftigen Bewohnern ein Sprungbrett in die Eigenständigkeit mit möglichst viel Freiheit ermöglichen. Ein paar Bedingungen gab es: Schule, Studium oder Arbeit. Ein Pädagoge kam wöchentlich zu den Jugendlichen. Die jungen Leute wuchsen zusammen und wurden Freunde. Hier sollte Andrei seinen Platz finden, damit er endlich die letzte Prüfung für sein Maturazeugnis ablegte. Ich hoffte, dass die...

  • 19.01.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
7 Jahre und ein Frauendrittel weiter ...

Wir Christen haben’s mit der Sieben. Alles begann mit sieben Tagen der Schöpfung, die Offenbarung richtet sich an sieben Gemeinden, Johannes sieht ein Buch mit – richtig – sieben Siegeln, dann kommen noch sieben trötende Posaunen, sieben Engel und so weiter. Theologen nehmen die Zahl Sieben daher gern als Symbol für eine ferne, göttliche, im Hier und Jetzt nicht greifbare Zukunft. Nun haben die österreichischen Bischöfe beschlossen, den Frauenanteil in Leitungspositionen auf ein Drittel zu...

  • 12.01.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Versöhnung als Kennzeichen der Christen

Anscheinend kennt nur jeder Fünfte in Österreich den Haussegen der Sternsinger. Die vier Kandidatinnen und Kandidaten bei der Millionenshow konnten ihn jedenfalls alle nicht zusammensetzen: 20 C+M+B 22. Dabei könnte dieser an die Türen geschriebene oder geklebte Segen ein neues Erkennungszeichen für Christen sein. So wie der Fisch in der Anfangszeit der Kirche. Dieser Segen ist darüber hinaus einfach ein Zeichen: Hier wohnt ein guter Mensch. Die wahren Erkennungszeichen von Christen liegen aber...

  • 12.01.22
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Mag. Hemma Opis-Pieber
Nachhaltige Schäden

Ist Atomenergie nachhaltig? Die Aufnahme von Atomenergie in die EU-Taxonomie, den Kriterienkatalog für ökologisches Wirtschaften, ist absurd. Die Taxonomie soll eine glaubwürdige Orientierung für grüne Investitionen bieten. Ist Atomenergie grün? Julia Bohnert von der Plattform gegen Atomgefahren findet deutliche Worte: „Atomenergie ist umweltfreundlich? Nur, wenn der umweltschädliche Uranbergbau mitsamt seinem enormen Energie-, Flächen- und Wasserverbrauch unberücksichtigt bleibt. Und die...

  • 12.01.22

Positionen - Monika Prettenthaler
Von der Wurzel lernen

Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich. Auf der Basis dieser Erkenntnis aus Röm 11,18 begehen die christlichen Kirchen seit über 20 Jahren vor Beginn der Gebetwoche für die Einheit der Christen den Tag des Judentums. Nach Jahrhunderten, in denen das Christentum wesentlich zur Ausbreitung des unheilvollen Antisemitismus beigetragen hat, ist für die katholische Kirche seit dem II. Vatikanischen Konzil ein anderer Grundsatz prägend: Ohne die tragende Wurzel des Judentums, der...

  • 12.01.22
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Schneeflöckchen vom Himmel

„Ich bin total fertig. Was waren das früher für schöne Zeiten, die großen Hoffnungen für das neue Jahr … Alles vergänglich – nur die Angst, was noch kommen wird … Corona – die nächste Mutation …“ So ergeht es nicht nur der Verfasserin dieses Mails. Viele Menschen haben Angst, dass ihr irdisches Dasein sinnlos ist. Doch der häufigste Satz der Bibel lautet: „Fürchtet euch nicht!“ Er bezieht sich auf die Ursehnsucht des Menschen, dass sein Leben nicht grund-los endet. Es ist eine Sehnsucht, die...

  • 12.01.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Bei Nebel nicht ohne Licht fahren

Am Silvestertag fahre ich von Judenburg nach Graz. Bevor es Richtung Gaberl in die Höhe geht, herrschen dichter Bodennebel und schlechte Sicht. Um so mehr wundere ich mich über einen entgegenkommenden Autofahrer, der ohne Licht fährt. Das Licht wird wohl funktionieren, aber er hat es nicht eingeschaltet. Dann führen mich meine Gedanken aber weg vom Straßenverkehr. Wir leben ja jetzt in einer Zeit mit viel „Nebel“, vor allem wegen der Pandemie. Es herrscht oft schlechte Sicht. Wir sehen...

  • 04.01.22

Offen gesagt - Pierre Payer
Die offene Tür zeigen

Warum campiert ein obdachloser Mann seit Wochen auf dem Grazer Hauptplatz? Die einfache Antwort ist: weil er es so will. Das wissen alle, die mit ihm sprechen – Passanten ebenso wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kältetelefons in Graz, die regelmäßig angerufen werden. Der Mann ist im Netzwerk derer, die sich in Graz um obdachlose Menschen kümmern, bekannt. Er hatte bereits einmal in einer Caritas-Notschlafstelle gelebt. Alle Versuche, ihn zu überreden, wieder in eine Unterkunft...

  • 04.01.22

Positionen - Leopold Neuhold
Was wir der Welt schuldig sind? Freude!

Im Jahre 2055 treffen sich zwei ältere Herren. „Na, Hans, kannst du dich noch an damals, an die zwanziger Jahre erinnern, als wir alle Masken tragen mussten, kein Gasthaus geöffnet hatte, wir wegen der Corona-Mutanten täglich einen Test machen mussten?“ Die Antwort: „Ja, das waren sieben verrückte Jahre!“ Also wenig Zuversicht für das kommende Jahr. Wir sind es ja schon gewohnt, immer das Schlimmste anzunehmen, auch wir Christen sind oft vom Pessimismus bestimmt. Es stimmt, die Aussichten für...

  • 04.01.22

Mutworte - Anna Schreiber
So ist es

„Mir ist mein Leben zu schnell geworden. Ich renne immer hinterher und werde nicht fertig. So viel bleibt liegen. Ich fühle mich wie im Dauermarathon mit kleinen Schlafpausen. Überall wird von Gelassenheit gesprochen, aber bei mir klappt das nicht.“ Das klingt ganz schön „außer Puste“. Doch was ist die Frage? Möchten Sie weiterrennen, jedoch mit mehr Atem und Zeit, um alles zu schaffen? Oder möchten Sie langsamer laufen und gleichzeitig alles, was jetzt liegen bleibt, erledigt wissen? Mit...

  • 04.01.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Die hirtenhundlichen Neujahrsvorsätze

Wie viele Neujahrsvorsätze haben Sie für 2022 gefasst – und schon wieder gebrochen? Ich habe eine Sammlung begonnen: Älter werden und jung bleiben. Mehr Nachsicht mit Hirtenbestabten und Birkenbestockten. Weniger über Kampfkatholiken aufregen, den „Normalos“ mehr Wertschätzung entgegenbringen. Prinzipiell: Mehr liebevoll knurren statt lieblos kläffen. Ein Blick auf die Weihnachts- bzw. die Jahresendwortspenden unserer Oberhirten ließ mich einen Teil dieser Liste allerdings gleich wieder...

  • 03.01.22
Der Hirtenhund des "SONNTAG" ist bekannt für seine satirische Feder | Foto: Der SONNTAG
2 Bilder

Zeit für Leserbriefe
Nachrichten an den Hirtenhund

Es kann nicht immer alles glattgebürstet und gefällig daherkommen. Sehr geehrte Redaktion, allgemein zum „Sonntag“: Ich finde, die Zeitung hat in den letzten Monaten merklich und insgesamt an Qualität gewonnen. Gefällt mir auch, wenn der „Hirtenhund“ polarisiert, umso interessanter - es kann nicht immer alles glattgebürstet und gefällig daherkommen. Danke also! + mit vielen Grüßen Beatrice Laschober "Nachdenken über das Jetzt Gottes" , Ausgabe 23. 1. 2022 Sehr geehrte Frau Lauringer, Wir kennen...

  • 27.12.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Erwarten wir getrost, was kommen mag

„Von guten Mächten treu und still umgeben.“ Vielleicht wird dieses Lied zum Jahreswechsel in manchen Kirchen gesungen. Der evangelische Christ Dietrich Bonhoeffer verbrachte den Jahreswechsel, an dem er dies schrieb, im Konzentrationslager. Er musste mit dem Schlimmsten rechnen, dem Todesurteil, das ihn dann auch traf. Der Christ, der dem menschenverachtenden NS-Regime entgegengetreten war, hat uns diese Gedanken hinterlassen, die von vielen geschätzt werden. Wenn wir das Lied diesmal singen,...

  • 22.12.21

Offen gesagt - Dr. Peter Trummer
Öffnen ist angesagt

Der Grazer Theologe Peter Trummer lädt zu Jahresbeginn ein, sich neu dem jesuanischen Lebensprogramm zu öffnen: Öffnen ist angesagt: in Bezug auf den Mund, um „Gesicht zu zeigen“, Freundlichkeit zu vermitteln, das rechte Wort zur rechten Zeit zu sagen; die Ohren, um auch die leisen Stimmen wahrzunehmen, immer beide Seiten zu hören, um gerecht urteilen und in Beziehung bleiben zu können; die Hände, die zur Faust geballt oder verkrampft sind, zu lösen, gewaltfrei und freigebig zu werden in jeder...

  • 22.12.21

Positionen - Elisabeth Wimmer
„…dann war wieder irgendwas“

Es ist die Erklärung einer Freundin für ihre unvollständige SMS an mich. Nach den ersten Worten war ihr etwas dazwischengekommen und die Nachricht unfertig geblieben, denn „dann war wieder irgendwas“. Das kam mir bekannt vor. Man hat den Wochenplan samt To-do-Listen gut überlegt, doch dann gibt’s eine Unterbrechung, und alles kommt anders. Das Wetter spielt nicht mit, das Kind wird krank, oder ein Virus macht das Zusammenleben holprig. 2021 war öfters „wieder irgendwas“. Und das ist lästig,...

  • 22.12.21
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Auch die ungelösten Fragen lieb haben

Krisen, Krisen, Krisen – in der Welt, in unserem Land, im urpersönlichen Bereich. Und mitten in der Dunkelheit unserer Daseins- und Zukunftsängste feiern wir Weihnachten – das Fest der Freude, des Friedens, des Lichts, der Menschwerdung. Der Philosoph Peter Strasser befindet in seinem Buch „Eine Hölle voller Wunder“, dass der Mensch durch seine Geistbegabung weit über die Welt des „riesenhaft Technischen“, die rastlose Jagd nach Macht, Reichtum und Glück hinausweist. In ethischen, ästhetischen...

  • 22.12.21

Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Im kleinen Nest

Gut sechzig Jahre sind es her. Im kleinen Nest bereitete der Kaplan das Krippenspiel vor. Er verteilte die Rollen, gab Texte zum Auswendiglernen und schärfte ein, man solle sich um Geschenke kümmern: von einer Stange Schafskäse bis hin zum lebendigen Huhn sollte die Palette der Mitbringsel reichen. Da ich einer der kleinsten Buben war, fiel mir die Rolle des Waisenjungen zu. In schäbigen Kleidern sollte ich ein Lied anstimmen. Mit krächzender Stimme angestimmt, sollte es die Hirten im Stall zum...

  • 21.12.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Ihr werdet ein Kind finden

„Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.“ Diese Information gaben die Engel den Hirten mit, bevor sie sich auf den Weg machten, um den Messias, den Retter, den Christus zu suchen. Keine genaue Ortsangabe, keine exakte Wegbeschreibung. Der Erlöser ist als Kind zu finden, wehrlos und liebesbedürftig. Es ist in Windeln gewickelt; es wurde erwartet, und jemand kümmert sich um das Kind. Aber es liegt auch in einer harten Krippe; es findet nicht überall Platz, es...

  • 15.12.21

Offen gesagt - Dr. Wilhelm Krautwaschl
Weihnachtsgruß des Bischofs

Liebe Leserinnen und Leser unseres Sonntagsblattes! Weihnachten lässt kaum jemanden kalt. Egal ob gläubig oder nicht, Weihnachten ist etwas Spezielles. Tatsächlich verdanken wir Weihnachten einem unglaublichen Ereignis. Wir feiern, dass Gott Mensch geworden ist. Gott, der Schöpfer der Welt (!), will bei uns Menschen leben und uns Licht und Hoffnung bringen. Ohne dieses Ereignis, ohne die Geburt Jesu im ärmlichen Stall in Betlehem, gäbe es Weihnachten nicht. Mehr noch – Gott wurde einer von uns,...

  • 15.12.21

Positionen - Alois Strohmaier
Mehr als alles Gold der Erde

Jahrzehnte hindurch wegweisend für viele, vor allem junge Christen war der belgische Arbeiterpriester und spätere Kardinal Joseph Cardijn. Unter dem von ihm propagierten Dreischritt „sehen – urteilen – handeln“ setzten sich Jugendliche in der KAJ und später Erwachsene in der KAB in Aktivistenkreisen zusammen, um die Situation ihrer Arbeitskolleginnen und -kollegen zu besprechen und entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Große Bedeutung kam dem ersten Schritt, dem Sehen, zu. In eine Schule des...

  • 15.12.21
Foto: Archiv

Mutworte - Elisabeth Rathgeb
Blüten im Winter

Wenn sich der Garten in den Winterschlaf legt, die Nächte lang werden und die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken, wird es Zeit für die Christrosen. Ich kaufe sie in der Gärtnerei und pflanze sie in eine Schale vor der Haustür und einen Blumentrog am Küchenfenster: So sehe ich sie jeden Tag, auch wenn ich im Dunkeln aus dem Haus zur Arbeit gehe und erst am Abend wieder heimkomme. Die Christrosen können die Farbenfülle der Geranien nicht ersetzen, die sonst hier ihren Platz haben. Aber...

  • 15.12.21

Leserbrief
Parteinahme für Sebastian Kurz

Eigentlich wollte ich als langjähriger und treuer Leser und Abonnent der Kirchenzeitung einen Leserbrief über Ihre einseitige Parteinahme für Sebastian Kurz schreiben, aber ich möcht stattdessen lieber mit den anbeiliegenden Dateien und mit folgenden Links eine grundsätzliche Debatte über das Wesen der Politik anregen: www.idealismprevails.at/diskurs-pluralitaet-und-solidaritaet-als-basis-fuer-eine-neutrale-friedensrepublik-oesterreich/ www.youtube.com/watch?v=A5i9zAOMdEI...

  • 14.12.21
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