Offen gesagt - Ingrid Lackner
Nicht wegsehen!

Foto: Neuhold

Was kann Kirche zum Schutz von Kindern vor sexualisierter Gewalt beitragen?

Wichtig ist, dass wir uns in Kirche und Gesellschaft mit dem Thema sexualisierte Gewalt bewusst auseinandersetzen und uns informieren. Da in der Diskussion um sexualisierte Gewalt an Kindern Themen oft unbedacht vermischt werden, hier einige Klärungen:

Die Entwicklung der Sexualpräferenz ist mit Ende der Pubertät meist abgeschlossen und eine grundsätzliche Änderung einer pädophilen Sexualpräferenz nicht möglich. Diese Präferenz allein macht einen Menschen nicht kriminell. Einen großen Beitrag, damit die Neigung nicht zu kriminellen Handlungen führt, leisten Vereine wie „Nicht Täter werden“. Viele TäterInnen sexualisierter Gewalt gegen Kinder sind nicht pädophil. Zudem weiß man, dass auch nicht-pädophile Menschen Darstellungen sexualisierter Gewalt an Kindern (Kinderpornografie) ansehen. Ein allgemeines Misstrauen gegen Männer oder Priester bringt im Gewaltschutz nicht weiter.

Kirchliche Präventionsarbeit baut auf Information zur Sensibilisierung – besonders im Blick auf Grenzverletzungen. Denn oftmals beginnt sexualisierte Gewalt mit der Verschiebung von Grenzen. Wir wollen in der Kirche ein Klima schaffen, in dem eine hohe Aufmerksamkeit für Gewaltschutz besteht – wo Menschen achtsam sind, nicht wegsehen und wissen, wo sie Hilfe bekommen.

Ingrid Lackner
ist Leiterin der Stabsstelle für Prävention gegen Missbrauch und Gewalt der Diözese Graz Seckau.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ