Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Ein Bäuerchen im Arm der Madonna

Laut Martyrologium Romanum – eine Art himmlisches Heeresarchiv der Heiligen und Seligen – verfügt die katholische Kirche über eine Reservisten-Armee von 6.650 Heiligen und Seligen. Nun sind in den USA zwei neue Heilige aufgetaucht: Saint Javelin und Saint Himars. Nie gehört? Tatsächlich gibt es sie auch nicht. Es handelt sich vielmehr um eine „Hilfsorganisation“, die unter dem Namen Saint Javelin Spenden sammelt – bislang angeblich über 800.000 Dollar – für den Wiederaufbau der Ukraine. Und...

  • 15.07.22
Zurück in die Zukunft: Der gotische Künstler hätte sich wohl kaum vorstellen können, dass sein Werk einmal weltweit mit einer „laufenden“ Maus in Zusammenhang 
gebracht wird. | Foto: Johann Jaritz

Anekdoten: Heiter bis heilig
Micky Maus in der Kirche

Die folgende Anekdote könnte ein Ausflugstipp sein, sofern Sie Ihren Urlaub im Kärntner Maltatal planen. Die Pfarrkirche Malta wurde 2002 renoviert. Aufwändig wurde auch die Außenmauer gereinigt. Dabei wurde an der Fassade der Kirche, die um das Jahr 1300 gebaut worden ist, ein großes Fresko des heiligen Christophorus entdeckt (7,5 x 2,6 Meter). Das romanische Fresko an sich war schon großartig. Zwar sind große Darstellungen des Reiseheiligen an der Außenfassade von Kirchen in der Romanik...

  • 14.07.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Das Herz als Lagerhaus und Schatzkammer

„In diesem Alter lache ich über mich selbst und mache weiter.“ Das sagte kürzlich Papst Franziskus, der auch Spekulationen über einen baldigen Rücktritt zurückwies. Im Alter, so der Papst, sei sein Herz eine Art Lagerhaus. Er bewahre darin vieles auf, was er im Leben als Geschenk erfahren habe. „Ich bin eine Art Sammler im guten Sinn des Wortes. Ich möchte nichts von den guten Dingen verlieren, die mir die Leute schenken.“ Auf einer Ansichtskarte las ich kürzlich: Wenn ich alt geworden bin,...

  • 13.07.22
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Barbara Kriechbaum
Ein positives Zeichen

Worum ist es beim Treffen der Stadtkirche Graz mit der Grazer Stadtregierung gegangen? Unser Treffen am 1. Juli im Bernhardinsaal des Franziskanerklosters im Rahmen der bischöflichen Visitation in Graz war von einer offenen und freundlichen Atmosphäre geprägt. Nach einem Statement unseres Bischofs, in dem er über die Vielfalt der Grazer Pfarren, die unterschiedlichen Bereiche der Katholischen Stadtkirche sowie die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, etwa bei Katastrophen, sprach, folgte ein...

  • 13.07.22

Positionen - Svjetlana Wisiak
Na bumm!

Neulich in Wien. Während ich bei schweißtreibenden Temperaturen von Termin zu Termin eile, entgeht mir nicht die Ironie der Tatsache, dass ich in meinem Auto besagte Hitze zweifelsohne mit verursache. Möchtegern-, aber De-facto-nicht-Multitaskerin, die ich bin, lenke ich meine Konzentration auf Straßenbahn-Ausweichmanöver und verursache einen kleinen Unfall. Mit angeknackstem Kennzeichenhalter und Ego steige ich aus dem Auto und mache mich auf das Donnerwetter des stereotypen Wiener Autofahrers...

  • 13.07.22

Mutworte - Christa Kokol
Das ist unser Bier

Gleich vorweg – ich bin keine Biertrinkerin. Das werden alle, die mich kennen, bestätigen. In meinem Leben dürfte ich bis heute gerade einmal den Inhalt einer Flasche geschafft haben. Beim heurigen Pfarrausflug stand u. a. eine Brauereibesichtigung auf dem Programm. Unsere Gruppe konnte sich überzeugen, mit welcher Sorgfalt Bier gebraut und genussfrisch gemacht wird. Sogar ich genoss einen Radler mit reiner fruchtiger Note. Passend dazu der Wandspruch: „Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt...

  • 13.07.22
Franz Lackner ist Erzbischof von Salzburg, er war zuvor Weihbischof in Graz und ist Ordensmann bei den Franziskanern. | Foto: eds

Anekdoten: Heiter bis heilig
Die göttlichen Tugenden

Am 14. Juli feiert der Salzburger Erzbischof und Vorsitzende der Bischofskonferenz, Franz Lackner, seinen 66. Geburtstag. Der Zisterzienser Pater Karl Wallner, vielen auch als Nationaldirektor von missio Österreich bekannt, erinnert sich aus diesem Anlass an einen Witz, den ihm Lackner erzählt hat, als er noch Weihbischof der Diözese Graz-Seckau war (von 2002 bis 2014) und der dessen Verständnis von Humor verdeutlicht. Er handelt von Bischöfen. Vorab eine kurze Erklärung der unterschiedlichen...

  • 07.07.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Taufschein-Teslas für alle!

In der Flut der Meldungen der vergangenen Woche ist mir eine besonders in Erinnerung geblieben: Elon Musk, Godfather of Technik und Tesla-Gründer, hat in Rom Papst Franziskus getroffen. Also nicht zufällig bei McDonalds an der Piazza Navona, sondern im vatikanischen Gästehaus Santa Marta, in dem Franziskus wohnt. Musk zwitscherte ein Bild, das ihn zusammen mit vier seiner Kinder und Franziskus zeigte. Wie die Zeitung „La Repubblica“ berichtete, habe Musk dem Papst offenbart, dass er an die...

  • 07.07.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen

„Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht gegen die Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.“ Immanuel Kant, großer Philosoph des 18. Jahrhunderts, hat uns dieses Rezept hinterlassen. Bei der Abschiedsvorlesung des Theologen Rainer Bucher hatte Philosophieprofessor Reinhold Esterbauer daran erinnert. Hoffnung ist natürlich mehr als das vage Hoffen auf besseres Wetter. Hoffnung ist eine zukunftsorientierte Einstellung, die über die Zeit...

  • 06.07.22
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Andreas Gjecaj
Als Christ/in leben

Warum braucht es die KA, und was kann sie in Zeiten wie diesen einbringen? Die Abkürzung KA steht für Katholische Aktion. Eine Erläuterung könnte sein: „Im Hier und Heute als Christ/in leben!“ Weil das in Gemeinschaft wesentlich leichter gelingt als in der Einsamkeit des „Jede/r für sich“, gehört es zum Wesen der KA, sich regelmäßig zu treffen, Gruppen zu bilden, z. B. Frauen in der Kath. Frauenbewegung, Männer in der Kath. Männerbewegung, ArbeitnehmerInnen in der KAB, Sportbegeisterte in der...

  • 06.07.22

Positionen - Ernest Theußl
Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt

Wer in Graz vom Schloßbergplatz über den Edegger-Steg Richtung Mariahilferplatz wandert, wird das eigenartige „Nockerl“ mitten im Fluss, die Murinsel, nicht übersehen können. Frei im Wasser schwebend, links und rechts die Arme ausgestreckt, verbindet sie in festem Griff die altehrwürdige Altstadt am Fuß des Schloßberges mit den Stätten umtriebiger Kommunikation zwischen Lend- und Griesplatz. Festgemacht an den gegenüberliegenden Ufern, kann die Insel ihre Balance halten und mitten im Strom Ruhe...

  • 06.07.22
Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Bogen der Hoffnung

Breitbeinig versperrt Moldoveanu den Eingang zum Bahnhofskiosk. Nein, Marius darf nicht hinein, er hat Lokalverbot. Unsere Freunde, die seit Jahrzehnten am Bahnhof leben und in keinem Kinderheim, in keiner Notschlafstelle oder sonstigen Hilfseinrichtung durchgehalten haben, sind verzweifelte Menschen am Abgrund. Sie alle haben Probleme mit Alkohol und Drogen. Anders kann man wahrscheinlich die Heimatlosigkeit, die Gewalt und die kalten Nächte nicht aushalten. Neulich hat Marius eine...

  • 06.07.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Der Kardinal auf dem Trimmrad

Ich bin nicht mehr der Jüngste. Hier und da zwickt es unterm Pelz bereits und manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich bei der Zeitungslektüre als Erstes die Todesanzeigen lese. Mein Ziel ist dabei klar: Maggie. Gemeint ist nicht die gelbflaschige Gewürzgallone, sondern die Kelpie-Hündin Maggie. Sie gilt als ältester Hund der Welt und ist stolze 30 Jahre alt geworden. Was war ihr Geheimnis? Laut Medienberichten vor allem die Ernährung – Reis, Linsen und Gemüse. Puh. Ein dickes Minus also auf...

  • 01.07.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Kirchenblick aus dem sechsten Stock

Während eines Spitalsaufenthaltes rät mir der Arzt schmunzelnd, auf den Balkon hinauszugehen; dort könnte ich meine Pfarre Puntigam sehen. Seinen Rat befolgend, erreichte mein Blick zwar nicht die Puntigamer Kirche. Aber da die Kirche von Straßgang sehr gut zu sehen war, erschloss ich auch die Lage der Pfarre von Puntigam. Überhaupt fiel mir beim Blick aus dem sechsten Stock auf, wie sehr die Stadt von ihren Kirchen geprägt wird. An ihnen konnte ich mich orientieren. Im Diözesanmuseum wurden...

  • 29.06.22

Offen gesagt - Gerlinde Paar
Nicht erst abwarten

Wie war’s bei der Bischofskonferenz? Ich war als eine von zwei Delegierten aus der Steiermark bei den Beratungen der Österreichischen Bischofskonferenz in Mariazell dabei und empfand es als große Ehre, aber als noch viel größere Verantwortung, dort als Ehrenamtliche nicht nur für mich allein zu sprechen. Ein schönes und programmatisches Zeichen waren die Namenskärtchen, die nur mit Vor- und Nachname beschriftet waren – gleich ob Pastoralamtsleiterin oder Kardinal. Die Beratung war in...

  • 29.06.22

Positionen - Monika Prettenthaler
Gehen – eine Superkraft

Meine Nichte geht gerne und oft zu Fuß – auch nach einem anstrengenden Arbeitstag im Krankenhaus gönnt sie sich den mehr als halbstündigen Fußweg nach Hause, um den Kopf frei zu bekommen. Mein Großvater hat mir erzählt – ich wollte gerade um eine vergessene Zutat fürs Mittagessen „auf einen Sprung“ nach Knittelfeld fahren –, dass es in seiner Jugend ein Tagesprogramm war, vom Hof auf dem Berg in die Bezirkshauptstadt zu gehen, dort alles zu besorgen, manchmal eine besondere Jause zu kaufen und...

  • 29.06.22
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Ehrenamtliche sind glücklicher

Für viele von uns geht ein intensives Arbeits- und Schuljahr zu Ende. Punkt. Kein besonders origineller Einstieg – aber immerhin betrifft diese Tatsache sowohl Berufstätige, Schüler und Studierende, als auch Ehrenamtliche. Von den neun Millionen Einwohnenden Österreichs engagieren sich rund vierzig Prozent ehrenamtlich. An die sechshunderttausend Menschen sind es in der Steiermark. Über dreihunderttausend Frauen und Männer tun dies bundesweit im Rahmen der katholischen Kirche. Durch die...

  • 29.06.22
Heinrich Hisch verbreitete Freude und gute Laune! | Foto: Rupprecht/kathbild.at

Anekdoten: Heiter bis heilig
Der Halleluja-Heini

SONNTAG-Leser Josef Schwaiger hat uns eine Geschichte zur Verfügung gestellt, die seinen früheren Pfarrer von Maissau, Msgr. Heinrich Hisch, trefflich charakterisiert. Hisch (1937–2008) war wegen seiner Verdienste, die weit über die Pfarre hinausgingen, Ehrenbürger von Maissau. 42 Jahre lang leitete er seine Pfarre, ehe er unerwartet verstarb. Das aber dürfte in seinem Sinn gewesen sein, hatte er doch immer wieder gesagt, er würde niemandem als Kranker zur Last fallen wollen. Zu seinem...

  • 25.06.22
Beliebte Priesterpersönlichkeit: P. Hiller prägte die Seelsorge in Hernals über mehrere Jahrzehnte. | Foto: privat

Anekdoten: Heiter bis heilig
Die Alten müssen S´ besuchen!

Pater Andreas Hiller von den Redemptoristen war 41 Jahre lang (von 1970 bis 2011) Pfarrer der Marienpfarre in Wien-Hernals. Aus dieser Zeit hat er uns folgende Geschichte erzählt: Es gab in der Pfarre einen gut ausgebauten Besuchsdienst. Familien mit Kleinkindern bis zum sechsten Lebensjahr wurden regelmäßig besucht, ebenso Menschen mit runden Geburtstagen. Die älteren Pfarrangehörigen besuchte Pater Hiller persönlich. Meist erzählten sie ihm von ihren Problemen. Viele waren krank und litten...

  • 24.06.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Von Blackouts und Lockdowns

Auch Hunden geht’s mal hundselend. Ich habe gefeiert und festgestellt, dass Alkohol weder ein Sanitäter in der Not noch ein Fallschirm und ein Rettungsboot ist, sondern Anlass eines nicht regierungsindizierten Personal Lockdowns bzw. Blackouts. So wie er zuletzt den Prater lahmgelegt hat. Seither deckt sich Österreich wieder mit Klopapier, Trockengerm und Kurbelradios ein. Denn irgendwann, raunt es aus den Gazetten, kommt er: der totale Blackout. Strom weg. Alles aus. Würde die Kirchen das sehr...

  • 24.06.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
What would the King say?

Eine beliebte Frage unter hippen Neuevangelisierern lautet: „What would Jesus do?“ Sie stellen die Frage auf Englisch, um ihre polyglotte Weltgewandtheit (oder auch ihre netflixige Sprachdegeneration) zu demonstrieren. Und um den Zuhörer wissen zu lassen: Jetzt kommt gleich die Answer auf deine Question, man. Als wäre das Evangelium eine Anleitung zum IKEA-Kleiderschrank meines Lebens. Als wäre Jesus nicht der Mann aus Nazaret, der wanderpredigende Zimmermann aus Galiläa, sondern ein kosmischer...

  • 23.06.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wie bei Hemma vor tausend Jahren

Vor vier Jahren hat die steirische Diözese Graz-Seckau auf ihre 800-jährige Geschichte geblickt und gleichzeitig in die Zukunft geschaut. Heuer feiern unsere Nachbarn in Kärnten sogar das 950-Jahr-Jubiläums ihres Bistums. Beide Diözesen wurden von Salzburg aus gegründet. Mit dem Bistum Gurk hat auch die heilige Hemma zu tun, die bis heute als Landesmutter von Kärnten verehrt und am 27. Juni gefeiert wird. Als Gräfin von Friesach-Zeltschach führte sie zunächst ein unbeschwertes Leben. Dann aber...

  • 22.06.22
Foto: Neuhold

Offen gesagt: Tamara Häusl
Wenn das Licht ausgeht

Was ist ein Blackout und wie kann Kirche dabei hilfreich sein? Als Blackout wird ein überregionaler, längerfristiger Stromausfall bezeichnet, bei dem die wichtigste Infrastruktur wegfällt. Um so eine Notlage gut zu überstehen, ist die Vorsorge jeder und jedes Einzelnen entscheidend: Gibt es einen vereinbarten Ort, an dem sich die Familie im Blackout-Fall trifft? Wie kommen Kinder, die im Kindergarten oder in der Schule sind, dorthin? Sind genügend Lebensmittel und Medikamente vorhanden, um zwei...

  • 22.06.22

Positionen - Leopold Neuhold
Die lieben Prozeduren

Eine Krankenschwester schüttelt einen schlafenden Patienten. Der anwesende Arzt fragt, was sie da tue. Die Schwester antwortet: „Ich muss den Patienten wach kriegen.“ Auf die folgende Frage „Warum?“ lautet die Antwort der Schwester: „Damit er das verschriebene Schlafmittel einnehmen kann.“ Weil es verschrieben ist, muss das Schlafmittel eingenommen werden, auch dann, wenn schon der Zustand eingetreten ist, den das Medikament bewirken soll. Wir gehen oft davon aus, dass etwas einem bestimmten...

  • 22.06.22
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