Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Mutworte - Sarah Knolly
Hollywood und Heiliger Geist

Kennen Sie den Film „Alles steht Kopf“? Das ist ein niedlicher Kinderfilm, in dem es um die Gefühle Wut, Angst, Freude, Ekel und Kummer in einer jeden Person geht. Und darum, wie sich diese Gefühle auswirken. Wenn man das Internet befragt, bekommt man gesagt, dass Mut kein Gefühl ist, sondern die Fähigkeit, eine potenziell gefährliche Situation zu meistern. Deswegen kommt Mut wohl im Film nicht vor. Aber in meinem eigenen, ganz persönlichen Gefühls-Blockbuster hat Mut eine Hauptrolle. Auch...

  • 11.05.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Der Klang der Stimme ist entscheidend

Jede Stimme zählt. So ist es jedenfalls bei Wahlen. Auch bei der heurigen Wahl der Pfarrgemeinderätinnen und Pfarrgemeinderäte haben viele Stimmen bekommen – und damit Vertrauen und Anerkennung für ihren Einsatz in der Pfarre. Auch im Evangelium dieses Sonntags ist davon die Rede, dass es auf die Stimme ankommt. Jesus stellt sich als guter Hirte vor. Die Seinen hören auf seine Stimme. Aber wir können die Stimme Jesu nicht live hören. Es kommt auf jene an, die ihm ihre Stimme geben. Es kommt...

  • 04.05.22
Foto: privat

Offen gesagt - P. Gerwig Romirer
Nur noch beten?

Was hat die Welt von Ordensleuten? NUR und NOCH sind zwei Worte, die mir oft begegnen, wenn ich mit Menschen über das Leben im Kloster ins Gespräch komme: Tut’s ihr NUR beten? Wie viele seid’s ihr NOCH? Zwei Fragen, über die ich mich manchmal geärgert habe, die verständlich sind, aber auch einiges mit unserer Lebensform zu tun haben, wenn man sie nicht eindimensional versteht. NUR beten? – Ja, nur beten, wenn man den Auftrag vieler Ordensgründer ernst nimmt, das ganze Leben zum Gebet werden zu...

  • 04.05.22

Positionen - Monika Prettenthaler
Mütter dürfen anders

Neben der Familie als ganze gibt es vermutlich keine Personengruppe, die so idealisiert wird wie Mütter. Einfühlsam, verständnisvoll, umsichtige Familienmanagerin, immer ein offenes Ohr für kindliche Nöte, trotz eines Berufes außer Haus unendlich Zeit für Förderung und Unterstützung der Kinder, kreativ und gastfreundlich, gut eingebunden in Nachbarschaft und Freundeskreis … soll sie sein. Ein Blick auf das Angebot für Glückwunschtext und Karten zum Muttertag bestätigt dieses Bild weitgehend....

  • 04.05.22
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Sam sagt nur „dito“

Unlängst besuchte ich im Grazer Orpheum das Musical „Ghost – Nachricht von Sam“. Es berührt durch den Ausdruck tiefer menschlicher Sehnsucht nach aufrichtiger Liebe. Obwohl sich Molly und Sam sehr gerne haben, kommen ihm die Worte „Ich liebe dich auch“ nicht über die Lippen. Er bleibt bei einem flapsigen „dito“ („auch so viel“), was die beiden einander nicht näher bringt. Im Gegenteil. Denn als Sam, ohne diese Worte je ausgesprochen zu haben, durch eine tragische Wendung getötet wird, bleibt...

  • 04.05.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Der Monat Mai führt uns nach Nazaret

Eine Artikelserie in unserem Sonntagsblatt widmet sich in diesen Wochen dem Leben, dem Werk und der Spiritualität von Charles de Foucauld. Nicht nur, weil er am 15. Mai heiliggesprochen wird, sondern weil die Lebensgeschichte und der Glaubenszugang dieses Mannes auch heute viele inspirieren. „Nazaret“ hat für Charles de Foucauld eine besondere Bedeutung. An diesem Ort lebte Jesus in aller Stille. Er lebte und arbeitete mit den Menschen und für sie. Die auf Charles de Foucauld zurückgehenden...

  • 27.04.22
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Reinhold Zarfl
Denken wir uns neu!

Die Kampagne der Katholischen Kirche in Österreich „DENK DICH NEU“ wendet sich vor allem jungen Menschen zu. Warum? Gerade junge Menschen haben in dieser sehr schnelllebigen Zeit, in der wir uns befinden, viele Gedanken zur Zukunft. Sie stehen vor Entscheidungen und Fragezeichen: Welchen Beruf oder welche Ausbildung? Wie sieht die Welt in 20 Jahren aus? Fragen zur Familienplanung und vieles mehr. Da bleibt meist keine Zeit für Tradition und Altbewährtes. Genau diesen Aspekt greift die Kampagne...

  • 27.04.22

Positionen - Leopold Neuhold
Arbeit ist mehr

„Hoch die Arbeit!“ Mit diesem Ruf wird der Tag der Arbeit begangen. Damit ist die Wichtigkeit der Arbeit für Wirtschaft und Menschen angezeigt. Auch angesichts der Tatsache, dass uns Roboter viel abnehmen, nicht nur an körperlicher, sondern auch an geistiger Arbeit: Arbeit bleibt wesentlich. Es geht aber nicht um die Arbeit als solche, sondern um den Menschen, der arbeitet. So hat Papst Pius XII. dem Tag der Arbeit, der seit 1889 begangen wird, im Jahre 1955 durch das Fest „Josef der Arbeiter“...

  • 27.04.22
Foto: privat

Mutworte - Anna Schreiber
Hoffen lernen

„Was darf ich hoffen? Diese kantische Frage treibt mich angesichts der aktuellen Weltlage um, raubt mir meinen Schlaf, lässt mich fragend und ratlos stehen.“ Rainer Maria Rilke schrieb vor fast 120 Jahren an einen Freund: „Auch zu lieben ist gut: denn Liebe ist schwer. Liebhaben von Mensch zu Mensch: das ist vielleicht das Schwerste, was uns aufgegeben ist, das Äußerste, die letzte Probe und Prüfung, die Arbeit, für die alle andere Arbeit nur Vorbereitung ist.“ An die Stelle des Wortes „Liebe“...

  • 27.04.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Denkt euch erstmal selber neu!

Der Auszug der Israeliten aus Ägypten verlief dem Evangelisten Charlton Heston zufolge bekanntlich ziemlich brachial. Der Auszug der jungen Menschen aus der Kirche verläuft heute meist weniger blutig und in der Regel in zwei Wellen: Die erste Distanzierung beginnt mit der Firmung bzw. dem postsakramentalen Abebben des Geschenkeflusses. Wozu noch in die Kirche gehen, wenn’s eh nix bringt. Rein materiell. Die zweite, entscheidende Welle folgt dann in der Regel, wenn plötzlich die erste...

  • 20.04.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Österliche Sprachlosigkeit

Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!“ Mit diesem Ruf wärmen sich Christen allüberall am österlichen Lagerfeuer. Nach dem Tiefpunkt des Karfreitags die ostersonntägliche Gewissheit: Alles gut gegangen. Auferstehung, check! Das soll nicht despektierlich klingen und die Größe des Moments im Kirchenjahr schmälern – ich frage mich nur immer häufiger, wen diese Botschaft eigentlich noch erreicht. Ist sie noch mehr als die Durchhalteparole einer schrumpfenden Kirche...

  • 20.04.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Bischöfliche Fasten-Dolchstoßlegende

Je länger ich aus meinem Körbchen heraus die Kirche beobachte, desto mehr Hunde entdecke ich. Zum Beispiel die Kunst. Auch die ist ein Hund. Wobei: wohl nicht die Kunst an sich, sondern die vielen selbsterklärten Kunstsachverständigen, die sich echauffiert zu Wort melden, sobald irgendwo mal etwas anderes als barocke Rauschgoldengel in Kirchen an die Wände gepinselt wird. Vor 14 Jahren sorgte eine Ausstellung von Werken Alfred Hrdlickas mit viel nackter Haut im Wiener Dommuseum für massive...

  • 20.04.22
Foto: David Kassl

Zeit für den Hirtenhund
Eine Karikatur des Humanismus

Erinnern Sie sich noch an Niko Alm? Vor elf Jahren tauchte der Religionskritiker-Zampano, der es später bis zum Religionssprecher (!) der NEOS in den Nationalrat geschafft hat, mit einem Nudelsieb auf dem Kopf in einer hilflosen Passstelle auf. Dort erklärte er, dies sei eine religiöse Kopfbedeckung der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters. Alm betrieb in Folge nicht nur das „Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien“, sondern auch die offizielle staatliche Anerkennung der...

  • 20.04.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Irina und Albina setzen ein starkes Zeichen

„Warum hast du uns im Stich gelassen? Warum hast du unsere Völker im Stich gelassen? Gib, dass die von Tränen und Blut verwüsteten Familien an die Kraft der Vergebung glauben können, und mache uns alle zu Erbauern von Frieden und Harmonie.“ Dieses Gebet blieb am Karfreitag unausgesprochen. Es hätte, mit noch mehr Text, Irina, eine Ukrainerin, und Albina, eine Russin, auf dem Weg zu einer Station begleitet. Die beiden römischen Krankenpflegerinnen sind gut befreundet. Gemeinsam trugen sie beim...

  • 20.04.22
Foto: Michaela Begsteiger

Offen gesagt:
Ein Stück Normalität

Wie werden aus der Ukraine geflüchtete Schulkinder bei uns aufgenommen? Viele ukrainische Kinder und Jugendliche sind bereits an Schulen in der Steiermark, vorrangig in Graz, angekommen. Die Kinder werden einerseits in Regelklassen unterrichtet, andererseits aber auch in eigens dafür eingerichteten Deutschförderklassen mit zwei Lehrpersonen (eine davon ukrainisch sprechend). Durch den schulischen Alltag kann ihnen eine gewisse Form von Normalität zurückgegeben werden. Eine Willkommensschule in...

  • 20.04.22

Positionen - Elisabeth Wimmer
Vor Sonnenaufgang

Jeder Mensch, der Geschichten erzählen will, müsse „an Außerirdische predigen können“. Das sagte der steirische Büchner-Preis-Träger Clemens J. Setz in der Dankesrede bei der Preisverleihung. Er nennt das, was erzählt wird, „das Unübertragbare“. Wohl weil Erfahrungen, von denen ein erzählender, verkündender Zeuge spricht, von anderen Menschen nicht in gleicher Weise gemacht und deshalb nur eingeschränkt verstanden, eben nicht einfach auf ein anderes Leben „übertragen“ werden können. Das hörende...

  • 20.04.22
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Vom Winde verweht

Zwei Jünger gingen … oder zwei Menschen wie wir. Da kommt ein Dritter hinzu. In aufgeladener Stimmung gibt es gröbere Meinungsverschiedenheiten, und der Dritte wird von den anderen verbal verletzt. Er ist zu Recht gekränkt und schreibt mit dem Finger in den Sand: „Heute haben mich meine Weggefährten tief verletzt.“ Doch die drei müssen den Weg gemeinsam fortsetzen. An einer steinigen Stelle stürzt der vorhin Gekränkte und ist nicht mehr fähig, allein den Weg fortzusetzen. Seine Weggefährten...

  • 20.04.22
Foto: David Kassl

Der Brückenbauer
Freiheit – wie weit darf sie gehen?

Frage von Univ.-Prof. Dr. Michael Frass: „Wie weit darf und soll die Freiheit des Einzelnen gehen und wo endet sie? Wie weit darf der Staat die Freiheit des Einzelnen bestimmen? Wie weit soll sich die Kirche dazu äußern und mitgestalten?“ Darf der Staat zum Angurten im Auto verpflichten, das Rauchen in Lokalen verbieten und das Impfen gegen COVID vorschreiben? Darf Religionsunterricht obligatorisch sein und dürfen bei Rettungseinsätzen in Folge von Unfällen bei Risikosportarten Selbstbehalte...

  • 14.04.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Weil wir an das Leben glauben

Die sich damals am Karfreitag hingetraut haben, haben ihn am Kreuz gesehen. Als einen schwer Verwundeten, Festgenagelten, immer schwerer mit dem Atem Kämpfenden. Sie haben von ihm Worte gehört, die vergeben und verbinden, aber auch mit dem Willen Gottes ringen. Sie haben nicht erlebt, dass er vom Kreuz herabgestiegen wäre. Trotz höhnischer Aufforderungen dazu. Die sich am Ostermorgen zum Grab hingetraut haben, haben ihn dort nicht gefunden. Der Stein war weg, die Grabhöhle leer. Bald war er...

  • 13.04.22
Foto: Uni Graz

Offen gesagt - Univ.-Prof. Reinhold Esterbauer
Mithilfe vorausgesetzt

Wie können wir angesichts vieler Schrecken in der Welt die Auferstehung feiern? „Auferstanden aus Ruinen“ – so begann die Hymne der DDR. Gemünzt auf (Ost-)Deutschland, sollte nach dem Zweiten Weltkrieg ein Zukunftsbild entworfen werden, das Neues und Besseres versprach. Doch das Ersehnte hat sich für viele ins Gegenteil verkehrt und endete in Unfreiheit. Angesichts des derzeitigen Krieges in der Ukraine erscheinen solche Bilder als besonders trügerisch. So ist zu fragen: Kann man – gerade vor...

  • 13.04.22

Positionen - Karl Veitschegger
Ostermenschen

Vor kurzem wurde im Sonntagsblatt eine junge Frau vorgestellt, die sich als „österlichen Menschen“ bezeichnete. Das hat mich aufhorchen lassen: Was ist ein österlicher Mensch? Nach einigem Suchen stieß ich auf diese Antworten: ein Mensch, der ausgestreckt ist zwischen Erde und Himmel, zwischen Leid und Jubel, zwischen Karfreitag und Auferstehung; ein Mensch, der offen ist für Wunder, für den mit dem irdischen Tod nicht alles vorbei ist, der größte Tiefen durchleiden kann, ohne den Glauben an...

  • 13.04.22
Foto: privat

Mutworte - Sarah Knolly
Oma 2.0

Zugegeben: Im ersten Moment fand ich es gar nicht toll, dass ich mich anhörte wie meine Oma. So sehr ich sie lieb habe, aber uns trennen 45 Jahre – da kann ich doch nicht das gleiche sagen wie sie. Was das jetzt mit Mut zu tun hat? Ich habe den FirmkandidatInnen per E-Mail einen Impuls zu Palmsonntag und Ostern gesendet und sie und ihre Familien herzlich zu den Gottesdiensten eingeladen. Kurze Zeit später ertönte dieser unverkennbare „Sie-haben-Post“–Ton meines E-Mailprogrammes. Die neue...

  • 13.04.22

Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Auferweckung der Toten

„Glaubst du, dass es ein Leben nach dem Tod gibt? Glaubst du, dass du selbst auferweckt werden wirst? Wie Jesus?“ Diese Fragen stellt der heutige Mensch. Auch an mich persönlich. Warum dieser Einstieg? Vieles in der Kirche gleicht der Situation von damals. Die Tempelaristokratie war um Systemrelevanz der organisierten Religion besorgt: um die Finanzierung, um caritative Arbeit, um das Image in der Öffentlichkeit. Diese Sorge verdeckte den Verantwortlichen damals und sie verdeckt oft auch heute...

  • 12.04.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Gott leidet unter denen, die er liebt

Wir könnten uns fragen, warum ausgerechnet jetzt in den meisten Kirchen die Kreuze verhüllt sind. Wird uns doch gerade in diesen Tagen und Wochen schonungslos das Leid vor Augen gestellt. Auch das Leid, das Menschen anderen gewaltsam antun, das Leid Unschuldiger. Was uns aber verhüllt bleibt, ist ein Sinn von all dem Leid. Warum Gott das zulässt, fragen religiöse oder auch weniger religiöse Menschen oft. „Dein Wille geschehe“, beten wir im Vaterunser. Aber Gottes Wille kann doch nicht Leid,...

  • 06.04.22
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ