Texte zum Sonntag

Beiträge zur Rubrik Texte zum Sonntag

Jesus geht nach Jerusalem. Es war für ihn keine Autobahn – und steil bergan geht es von allen Seiten. Es geht auf diesem Weg um den Ernstfall der Liebe: die Entscheidung für Jesus, die Annahme des Kreuzes. | Foto: Leopold Schlager

23. Sonntag: Pfarrer i. R. Herbert Schlosser
Was ist in meinem Leben wichtig?

Jesus ist unterwegs nach Jerusalem. Noch laufen ihm viele nach – sie haben von ihm gehört, haben ihn gesucht, haben ihn erlebt: Sie haben erfahren, dass er Macht hat über das Böse, über Krankheiten, selbst über den Tod. Noch laufen ihm viele nach, aber es hat sich bereits etwas geändert: die anfängliche Bereitschaft der Menge hat sich gewandelt, Vorwürfe werden laut, er stehe mit dem Teufel im Bund; Forderungen werden erhoben, er solle endlich ein eindeutiges Zeichen setzen, das Klarheit über...

  • 01.09.22

23. Sonntag im Jahreskreis | 4. September 2022
Kommentar

Kalkuliertes Risiko oder „all in“? Beim Pokerspiel hat manch einer Haus und Hof verloren – sei es aus falscher Gewissheit, die besseren Karten zu haben, aus Lust am Zocken oder beim verzweifelten Versuch, vorausgegangene Verluste wettzumachen. Am Ende bleibt keine andere Wahl, als „all in“ zu gehen, also sein gesamtes Hab und Gut in die Waagschale zu werfen. So wurden schon ganze Existenzen zerstört. Noch dramatischer ist es, wenn nach solchen Mechanismen Wirtschaft betrieben wird und...

  • 31.08.22

23. Sonntag im Jahreskreis | 4. September 2022
Meditation

Vom Warten Zu jeder Zeit und an jedem Ort gibt es wartende Menschen. Und im Leben des einzelnen Menschen gibt es kaum eine Zeit, in der er nicht auf irgend etwas wartete. Vom Briefträger, der eine ersehnte Nachricht bringen soll, bis zur Erfüllung lebensentscheidender Wünsche ist das irdische Dasein ein einziges großes Warten. Die ganze Stufenleiter menschlicher Empfindungen ist eingepresst in dieses eine, kleine Wort: warten. Warten kann Ungeduld sein und schlechte Laune; kann Freude sein und...

  • 31.08.22
Die Leiter des Erfolgs ist für Jesus nicht der Weg ins Himmelreich. Er lebt eine andere Karriere vor: den Weg nach unten in Dienstbereitschaft und Solidarität.
 | Foto: tinyakov - stock.adobe.com

22. Sonntag: Bernd Kemmerling
Karriere im Dienst Jesu

Über Fürst Otto von Bismarck wird folgende Anekdote erzählt: Als er einmal zu einem Festessen eingeladen war, geriet er aus Versehen an das untere Ende der Tafel. Die Dame des Hauses überschüttete ihn später mit Entschuldigungen. Darauf sagte Bismarck selbstbewusst: „Seien Sie unbesorgt, Gnädigste – wo ich sitze, da ist immer oben!“ So ist unsere Lebenswirklichkeit: Die einen sitzen oben, auf den Ehrenplätzen, oder bilden es sich zumindest ein, und die anderen müssen mit den hinteren Plätzen...

  • 26.08.22
An der dem Kircheneingang zugewandten Seite des Deckenfreskos von Johann Baptist Zimmermann in der Wies-Kirche weist ein himmlischer Bote auf das „Tor zur Ewigkeit“ hin.	 | Foto: J. Ossorio Castillo - stock.adobe.com

21. Sonntag: Dr. Gottfried Auer
Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen

Im Evangelium dieses Sonntags mahnt uns Jesus, entschieden als Christen zu leben. Auf die Frage, ob nur wenige gerettet werden, gibt es keine direkte Antwort und Jesus nennt auch keine Zahlen. Vielmehr sagt er zu dem Fragesteller und seinen Zuhörern: „Bemüht euch nach Kräften, durch die enge Tür zu gelangen.“ Im weiteren Verlauf verdeutlicht er, dass es für das Eintreten durch die enge Tür mehr braucht, als bloß ihn zu kennen. Vielmehr werden die, die Gottes Willen getan haben, wie Abraham,...

  • 26.08.22
Zentrales Deckenfresko im St. Pöltner Dom von Thomas Friedrich Gedon (um 1740). Bildbeschreibung im nebenstehenden Beitrag.	 | Foto: Leopold Schlager

20. Sonntag: Dr. Gottfried Auer
Hippolyt – ein Streiter für Christus

Am heutigen Sonntag besteht in unserer Diözese die Möglichkeit, das Fest des heiligen Hippolyt, unseres Diö­zesanpatrons, nachzufeiern. So wollen wir auf ihn blicken, wie ihn Thomas Friedrich Gedon im großen Deckenfres­ko des St. Pöltner Doms dargestellt hat. Oben in der Mitte kniet der heilige Hippolyt. Der Überlieferung entsprechend ist er als römischer Soldat dargestellt mit seinem Kennzeichen, dem Y auf seinem Schild. Über ihm schwebt ein Engel, der für ihn den Siegeskranz bereithält. Zur...

  • 26.08.22

22. Sonntag im Jahreskreis | 28. August 2022
Kommentar

Nicht Haben, sondern Geben macht glücklich Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, werden meistens mit Argusaugen beobachtet. Man erwartet von ihnen eine besonders untadelige, vorbildliche Lebensführung, wartet zugleich aber diebisch auf Entgleisungen und Eskapaden, die dann genüsslich ausgeweidet werden, als gelte es, die eigene Lasterhaftigkeit zu rechtfertigen, indem man zeigt, dass die anderen auch nicht besser sind. Nach dem Motto: Wer andere erniedrigt, wird selbst erhöht. Ähnlich...

  • 24.08.22

22. Sonntag im Jahreskreis | 28. August 2022
Meditation

Trockene Kehle „Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Wasser. Gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch.“ (Sonnengesang)An einem heißen Tag sehne ich mich nach einem Schluck frischen Wassers. In einem Raum mit trockener Luft dürste ich nach einem Glas frischen Wassers. Nach einem langen Marsch hoffe ich auf die Quelle am Weg. Trocken die Kehle, müde der Kopf, schwer die Glieder. Viele dürsten vergeblich. Nach Wasser. Weil die Brunnen versiegen. Weil ihr Trinkwasser jetzt Geld...

  • 24.08.22

21. Sonntag im Jahreskreis | 21. August 2022
Kommentar

Züchtigt uns Gott? Gott sei Dank gibt es heute einen breiten Konsens darüber, dass körperliche und psychische Gewalt untaugliche Erziehungsmittel sind und in einer Kinderseele tiefe Wunden schlagen können, dass sie deren Entwicklung zu einer gesunden und selbstbewussten Persönlichkeit beeinträchtigen, sie klein und gefügig halten. Gewalt an Kindern werten wir als Symptom von Überforderung, als Akt der Verzweiflung, wenn der oder die Erziehende sich nicht mehr zu helfen weiß, aber sicher nicht...

  • 17.08.22
Paternoster-Kirche, Jerusalem | Foto: Johannes Freitag

21. Sonntag im Jahreskreis | 21. August 2022
Meditation

Wir wissen nicht wie „Gott, djfkgkfkf acdie aleiüie Ssxkxlsli üqdkwtxij wxe. Amen.“ Über dieses Gebet stolperte ich kürzlich im Internet. Ein Freund von mir, evangelischer Pfarrer, hat es in den sozialen Medien geteilt. Darunter zitierte er folgenden Vers aus der Bibel: „Denn wir wissen nicht, was wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern“ (Röm 8,26). Ich musste schmunzeln, als ich es las. Wie gut die Bibel doch die menschliche...

  • 17.08.22
Video

20. Sontag im Jahreskreis | 14. August 2022
Eine Minute für das (eine) Leben

Gedanken von Silvia Treichler, Pastoralassistentin im Seelsorgeraum Schilcherland, Evangelium (Lk 12,49-53) „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich es würde schon brennen!“ Solche Sätze aus dem Munde Jesu? Wie passt das zum barmherzigen Jesus, dem Heils- und Friedensbringer, den ich normalerweise zu verkündigen versuche? Es sind herausfordernde Worte in einer Zeit, wo vieles in „Brand“ geraten ist – der Krieg mitten in Europa mit all seinen Auswirkungen, der...

  • 10.08.22

20. Sontag im Jahreskreis | 14. August 2022
Kommentar

Was im Himmel gespeichert ist Die Technik macht es heute möglich, dass ich meine Computerdaten „in der Cloud“ speichern kann. Ich habe zwar keine Ahnung, wo sie sich befinden, und keine Vorstellung davon, wie das funktioniert, kann aber von jedem beliebigen Punkt dieser Erde aus – sofern es dort WLAN gibt – darauf zugreifen und damit arbeiten. Und ich kann mir relativ sicher sein, dass sie nicht verloren gehen. So neu ist dieses Prinzip jedoch nicht. Schon der Autor des biblischen Hebräerbriefs...

  • 10.08.22

20. Sontag im Jahreskreis | 14. August 2022
Meditation

Positiv oder nicht? Ich war noch nie ein positiver Mensch, eine, die daran glaubte, dass mit positivem Denken alles besser würde – das wurde mir von vielen Bekannten, Verwandten, Freunden bestätigt. Kannst du nicht endlich einmal positiv denken? – Das hörte ich nur zu oft. Nein, ich konnte nicht, immer schlichen sich da Zweifel ein, immer war es einfach zu schwierig, drüberzugehen über die Fragen, die sich auftaten. Kannst du nicht einfach ein bisschen freundlich sein?, hörte ich manchmal. Das...

  • 10.08.22
Worauf wir schauen, das vergrößern wir. – Jesus ermutigt uns, den Blick auf das zu lenken, was Gott uns geben will, auf das Reich des Himmels. Wenn wir darauf schauen, wächst auch unser Vertrauen. | Foto: butus - stock.adobe.com
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19. Sonntag: P. Bernhard Prem OCist
Jesus stärkt unser Vertrauen

Jesus ermutigte seine Jünger zu einem Leben in tiefem Vertrauen, das sogar trotz aller Unsicherheiten und Gefahren die Angst vertreiben kann. Jeder Mensch würde sich wohl lieber von einem solchen Vertrauen getragen fühlen, als ständig in Sorgen gefangen zu sein. Ob die Sorgen und Ängste des Lebens Überhand bekommen oder das Vertrauen, hängt sehr davon ab, worauf wir schauen. Unser Blick wirkt wie eine Lupe. Worauf wir schauen, das vergrößern wir, und andere Bereiche geraten immer mehr aus...

  • 04.08.22
Unser Wirtschaften ist in vielen Bereichen ganz auf die „Sorge für das Morgen“ ausgerichtet. Dabei gerät allzu leicht in Vergessenheit, dass Gott für uns einen Schatz bereitet hat, der auch nicht für alle Güter dieser Welt zu erwerben ist.
 | Foto: GratielaLoredana - stock.adobe.com

18. Sonntag: Elke Deimel/KNA
„Sorgt euch nicht!“

Leben in Sorglosigkeit, das Dasein in vollen Zügen genießen, Gewinn und Überschuss sicher anlegen und dadurch vermehren – in unserer Wohlstandsgesellschaft scheint das erstrebenswert. Täglich werden wir mit allen möglichen Angeboten in den Medien bombardiert, die uns diesem Ziel näher bringen wollen: Aktien, Immobilien, Renten- und Lebens­versicherungen versprechen uns eine sorgenfreie Zukunft. Diesen Lebensstil stellt Jesus im heutigen Evangelium radikal in Frage. Jesus verstand sich selbst...

  • 04.08.22
Gott weiß, was wir brauchen, noch ehe wir ihn bitten – und doch lehrt Jesus die Jünger, Gott geradezu aufdringlich zu bitten, zu allererst darum, dass sein Reich komme.
 | Foto: Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani/KNA
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17. Sonntag: H. Ulrich Damböck
Aufdringlich und eindringlich beten

Damals wie heute ist ein großes Problem des Glaubens das Gebet. Dies betrifft vor allem die Frage, wie das Gebet angegangen werden soll. Genau das haben damals die Jünger Jesus gefragt: Wie sollen wir beten? Sie wollten, dass der Herr sie beten lehrt, wie schon Johannes der Täufer seine Jünger beten gelehrt hat. Die grundsätzliche Frage beim Gebet ist schon einmal: Welches Bild von Gott habe ich, wenn ich mich im Gebet an ihn wende? Und da rumort bewusst oder unbewusst ein sehr falsches...

  • 04.08.22
Jesus lässt sich bewirten. Die ihm erwiesene Gastfreundschaft wird zum Ort der Beziehungspflege, auch wenn das mit bisweilen bitteren Erkenntnissen einhergeht. | Foto: PhotoSG - stock.adobe.com

16. Sonntag: P. Martin Leitgöb CSsR
Genießen können, um nicht ungenießbar zu werden

Der kleine Ort Betanien lag in biblischen Zeiten etwa 2,7 Kilometer von Jerusalem entfernt an der Ostseite des Ölbergs. Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Name des Dorfes „Armenhaus“. Doch anders als dieser Name vermuten lässt, erfuhr Jesus gerade dort einen großen Reichtum, nämlich den Reichtum von Erholung und Freundschaft. Betanien war für ihn ein Rastplatz für die Seele. Vor allem zu den drei Geschwistern Lazarus, Marta und Maria hegte er enge freundschaftliche Kontakte, in ihrem Haus...

  • 04.08.22
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