21. Sonntag im Jahreskreis | 21. August 2022
Meditation

Paternoster-Kirche, Jerusalem | Foto: Johannes Freitag

Wir wissen nicht wie

„Gott,
djfkgkfkf acdie aleiüie
Ssxkxlsli üqdkwtxij wxe.
Amen.“

Über dieses Gebet stolperte ich kürzlich im Internet. Ein Freund von mir, evangelischer Pfarrer, hat es in den sozialen Medien geteilt. Darunter zitierte er folgenden Vers aus der Bibel: „Denn wir wissen nicht, was wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern“ (Röm 8,26). Ich musste schmunzeln, als ich es las. Wie gut die Bibel doch die menschliche Natur und unsere Schwächen kennt. Na klar, tadelt mich meine innere Theologin, noch während ich schmunzle, in der Bibel menschelt es doch überall. Sie ist voll von Texten, in denen Menschen über das Gelingen und Scheitern ihrer Beziehung zu Gott schreiben.

Beten ist, zumindest laut den Rätseln von Ernst Hausner, die er für unser Sonntagsblatt vor seinem Tod auf Vorrat gemacht hat, „Reden mit Gott“. Aber wie geht das? Das haben sich schon die Jüngerinnen und Jünger Jesu gefragt, was mich beruhigt. Deswegen hat Jesus ihnen etwas „vorgebetet“. „So sollt ihr beten“ (Mt 5,9) sagt er. Und dann schenkt er ihnen das Gebet, das heute weltweit alle Christinnen und Christen regelmäßig beten: das Vaterunser. In unzählige Sprachen ist es übersetzt, zu vielen Liedern vertont und immer wieder neu interpretiert. Auch über soziale Medien bin ich auf folgende Variante des Vaterunser gestoßen, die ich gerne mit Ihnen teile:

„Gott unser,
du bist im Himmel und überall,
und ich heilige, so gut ich kann,
deinen Namen.
Ich bitte dich um die Kraft,
am Aufbau deines Reiches mitzuwirken.
Ich möchte deinen Willen tun,
wo auch immer ich gerade bin,
lebendig und tot.
Ich danke dir und bitte jeden Tag
um spirituelle und leibliche Nahrung.
Gott, vergib mir all die Momente,
in denen ich die Liebe vergessen habe.
Und hilf mir,
anderen das Gleiche zu verzeihen.
Steh mir bei in allem Leid, das ich erfahre.
Denn ich glaube, dass dir alles gehört,
und dass du groß bist
und liebevoll und stark.
Amen.“(von Lisa Quarch)

Ich denke, so kann beten gehen.
Und auch anders.

Katharina Grager

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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