Steiermark | SONNTAGSBLATT - Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Feuer, Vögel, Geist und Licht

Mit Pyromanie wird krankhafte Brandstiftung bezeichnet. Betroffene haben den Drang, Feuer zu legen, und beziehen aus ihrer Tat Befriedigung. Klingt nicht gerade adventlich. Sind vielleicht auch die australischen Feuervögel Pyromanen? Sie lieben Glutnester. Und damit nicht genug – sie nehmen brennende Hölzchen mit auf den Weg, um anderswo ein neues Feuer zu entfachen. Dennoch brauchen sie weder eine Psychotherapie, noch sind sie böse, indem sie hinterhältig Flächenbrände auslösen. Sie sind von...

  • 24.11.21

Offen gesagt - André Straubinger
Mutig Christ sein

Wie bekennen Sie sich zu Ihrem Glauben, besonders in nicht-religiöser Umgebung? „Ich glaube an Gott, den Vater…“ – Sie wissen, wie unser Glaubensbekenntnis weitergeht – aber wie steht es um mein Bekenntnis zum Glauben, wenn ich es allein sprechen muss? Was, wenn ich mich nicht in der kirchlichen Glaubens- und Gottesdienstgemeinschaft befinde? Kann ich dann immer noch voller Überzeugung sagen, woran ich glaube und was dieser Glaube für mich bedeutet? Seit etwas mehr als einem Jahr engagiere ich...

  • 18.11.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Damit das Lob Gottes nicht verstummt

„Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob, deinen Gegnern zum Trotz“, heißt es in einem meiner Lieblingspsalmen. Es gehört wohl zu unserer Aufgabe als Christin und Christ und als Kirche überhaupt, das Lob Gottes nicht verstummen zu lassen. Auch dem Lob Gottes wurde es in Pandemie-Zeiten immer wieder schwer gemacht. Aber es ist selbst in Zeiten auf eine Mini-Gemeinde reduzierter Gottesdienste nicht einfach verstummt. Und es bahnt sich Gott sei Dank auch den Weg durch FFP2-Masken...

  • 17.11.21

Positionen - Elisabeth Wimmer
Von Bröseln und Eis

Es ist eine der liebenswertesten Filmszenen, die ich kenne: Im Schaufenster eines Autohauses sitzen in einem Cabrio zwei Männer mittleren Alters, grau gekleidet und von unauffälligem Aussehen. Sie erzählen einander von den Erlebnissen ihres Tages. Niemand bemerkt sie, weil sie – so wollen es Drehbuch und Regisseur Wim Wenders − Engel sind und damit unsichtbar für die (erwachsenen) Menschen. Sie begleiten die Menschen in Freude und Schmerz, sie teilen deren Lebensmomente mit inniger Hingabe. So...

  • 17.11.21
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Lautstark kommt die Sonne wieder

Mit Ohropax in der Tasche und gespannter Vorfreude im Herzen besuchte ich mit meiner Kollegin ein Konzert der bekannten Grazer Rock-Formation „Restless Bones“. Laut war’s, keine Frage, aber auch inspirierend, in eine uns eher fremde Welt einzutauchen. Doch bei näherer Betrachtung ist sie gar nicht so fremd: „Lassen Sie Ihre Tasche ruhig stehen, sie stört mich nicht“ – war eine freundliche Reaktion meiner Stehnachbarn. Die positive Atmosphäre im Saal, die sympathischen Künstler von hoher...

  • 17.11.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Tinte und Feder, Brot und Rosen

Für den Junker Jörg bedeutete die Wartburg einen Zufluchtsort. Unter diesem Pseudonym lebte vor genau 500 Jahren Martin Luther auf dieser Burg in Thüringen. Hier war der im Reich Geächtete geschützt und konnte an seiner Bibelübersetzung arbeiten. Nicht geschützt war er vor dem Bösen; jedenfalls hat er den Teufel in seiner Nähe gespürt und ein Tintenfass nach ihm geworfen. Mit Schrift und Predigt suchte er ja nach der Wahrheit, die Tod und Teufel überwindet. Und Gott besang er als „feste Burg“....

  • 10.11.21
Foto: Pfarre

Offen gesagt - Angela Kamper
Freude bereiten

Wie erleben Sie Armut, besonders bei Familien und Kindern? Zu unseren Caritas-Sprechstunden in der Pfarre kommen auch Familien, Mütter mit Kindern und Alleinerziehende. Wenn viel zu wenig Geld da ist, wirkt sich das natürlich auf die Kinder aus. Schulkinder, die nicht zum Schikurs mitfahren oder nicht zur Nachhilfe gehen können, sind noch immer Realität. Obwohl es schon viele Unterstützungsangebote, wie zum Beispiel Lerncafés, gibt. Armutsbetroffene Kinder sind öfter krank. Ausgewogene...

  • 10.11.21

Positionen - Alois Strohmaier
Reicher als reich: Geht das?

„Reicher als reich“: Der Werbeslogan im Fernsehen klang noch in meinen Ohren, als ich tags darauf das Evangelium der Gottesdienstgemeinde vortrug: „Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt“ (Mk 10,25). Löst das nicht wie damals bei den Jüngern Jesu auch bei uns Bestürzung aus? Zumindest Fragen nach Besitz und Wohlstand? Können die Gesellschaft als Ganzes und wir als Einzelne doch nur dann „wohltätig“ sein, wenn wir aus einem Mindestmaß an...

  • 10.11.21
Foto: privat

Mutworte - Anna Schreiber
Es gibt einen Weg

„Ich glaube, meine Frau ist abhängig – vielleicht von Medikamenten. Sie arbeitet im Krankenhaus in der Intensivstation, ist dort geschätzt und in der aktuellen Pandemiesituation wohl unersetzlich. Doch ich mache mir Sorgen. Wenn ich etwas sage, wird sie sofort wütend. Wie kann ich ihr und uns helfen?“ Es ist natürlich nicht möglich, aus der Ferne eine Suchterkrankung zu diagnostizieren, doch es ist wichtig, Zeichen, die auf eine Suchterkrankung hinweisen, zu deuten. Suchterkrankungen gehen in...

  • 10.11.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wir sind nur Gast auf Erden

„Wir sind nur Gast auf Erden.“ Vielleicht haben wir dieses Lied zu Allerseelen wieder einmal gesungen. Seine „Titelzeile“ spricht aber gar nicht so sehr das Totengedenken an. Es ist eine Anfrage an uns, wie wir unser Leben verstehen. Gerade in Österreich leben viele davon, dass Gäste kommen. Eine gute Gastronomie ist allen wichtig. Dass die Corona-Pandemie zuerst die Gäste ausbleiben ließ und dann gastgebendes Personal, trifft schwer. Gäste sind willkommen. Vorausgesetzt, sie benehmen sich wie...

  • 03.11.21
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Barbara Krotil
Ehrenamt fördern

Was ist Engagementförderung, und warum brauchen wir das in der Kirche? Wir erleben, dass Menschen heute unter anderen Bedingungen und mit anderen Erwartungen freiwillig tätig werden. Daher müssen auch wir in der Kirche die Rahmenbedingungen für ein Engagement so gestalten, dass Ehrenamt weiterhin gut möglich ist. Grundlegend ist dafür zu allererst eine Kultur, die sich über andere und ihr Anderssein freut, offen ist für neue Ideen, Fehler zulässt, von wertschätzender Kommunikation geprägt ist...

  • 03.11.21

Positionen - Karl Veitschegger
Synodaler werden

Nicht alle in der Kirche freuen sich über die Synode, die der Papst initiiert hat. Manche wollen „den Ball flach halten“. Man weiß: Das Kirchenvolk ist geduldig, aber auch unzufrieden. Wird es gefragt, reagiert es nicht nur harmlos. Nun, der Papst, der auch noch nicht weiß, was bei der Synode herauskommt, hat zumindest drei Stichworte vorgegeben: „Gemeinschaft – Partizipation – Sendung“. Kirche, so Franziskus, ist die bunte Gemeinschaft derer, die getauft sind und an Christus glauben. Nicht nur...

  • 03.11.21
Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Gegen die Flut

Eine aufgebrochene Tür und Chaos empfingen Alina, die Leiterin des Sozialzentrums, als sie am Morgen aufsperren wollte. Es fehlten Lebensmittel, sonst war nichts gestohlen. Sie rief die Polizei. Wenig später kamen zwei Polizisten mit Marius, den sie an seiner zerschlissenen Jacke grob mit sich zerrten. Er ist alleinstehend, ohne Unterkunft. Wo er gerade am Abend unterwegs ist, übernachtet er. Oft kam er auch im Sozialzentrum vorbei. Alina war sauer. Sie hatte ihn immer unterstützt. Und jetzt...

  • 03.11.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
November – der Monat für alle

Hintereinander beginnen die ersten Tage des Monats November mit dem Wort „Aller“. Es geht also um „alle“, um das Miteinander, um Gemeinschaft. Aller Heiligen gedenkt die Kirche am 1. November. Sie stellt sich den Himmel als Gemeinschaft vor. Wo Gott ist, herrscht nicht Einsamkeit, sondern Miteinander. Alle Heiligen, das sind Frauen und Männer. Das sind Kinder, Jugendliche, Erwachsene aller Lebensphasen und Greise. Da sind Menschen, die für ihren Glauben sterben mussten. Da sind solche, die...

  • 27.10.21
Foto: privat

Offen gesagt - Angelika Döller
Traurig sein dürfen

Wie gehen Sie in Ihrer Tätigkeit als Begräbnisleiterin damit um, Menschen in Trauer zu begleiten? Im Ritual des christlichen Begräbnisses spüre ich zwei Seiten: Da sind einerseits die trauernden Angehörigen in den Kirchenbänken, und andererseits die oder der Verstorbene mit ihrer oder seiner einmaligen Lebensgeschichte. Und dann ist da die Schwelle des Todes, jene dünne Trennlinie zwischen dem Raum der Lebenden und dem Raum der Toten, jene Trennlinie, welche durch den geschmückten Sarg mit dem...

  • 27.10.21

Positionen - Monika Prettenthaler
Zusammen und darüber hinaus

„Die Pandemie hat uns gelehrt, dass wir einander brauchen. Es reicht nicht, das zu wissen. Wir müssen uns jeden Tag für diesen Weg entscheiden“, sagte Papst Franziskus vor kurzem in der Generalaudienz. Tage, an denen dieses Einander-Brauchen auf verschiedenen Ebenen sichtbar wird, sind auch Allerheiligen und Allerseelen: Familienangehörige, die einander oft nur noch selten sehen, treffen sich an den Gräbern von verstorbenen Verwandten. Sie leben diese gute Tradition, freuen sich über das...

  • 27.10.21
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Das Beste wird noch kommen

Zu fünft waren wir im Auto unterwegs, um unser ersehntes Ziel zu erreichen. Doch eine Riesenbaustelle machte einen „Strich durch die Rechnung“. Einer der Bauarbeiter ließ einen Bagger auffahren, der uns dann komplett in der Quere stand. Langsam rollte das Gefährt aber weiter und ebnete uns so das unwegsame Gelände. Und als der Fahrer noch ausstieg, um ein breites Eisengitter für uns zu beseitigen, waren auf beiden Seiten glückliche Gesichter und winkende Hände zu sehen. Grenzerfahrungen im...

  • 27.10.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Zusammen gehen und hinausgehen

Diesem Sonntagsblatt können Sie einen Fragebogen entnehmen. Wer ihn ausfüllt und einsendet, beteiligt sich an einer Synode, einer Kirchenversammlung. Im griechischen Ausdruck „Synode“ vereinen sich die Worte für „zusammen“ und für „Weg“. Er erinnert uns, dass wir in der Kirche zusammen auf dem Weg sind. Dieser Sonntag ist Sonntag der Weltmission. Das erinnert uns, dass die Kirche auf dem Weg zu den Menschen ist. Das gemeinsame Gehen in der Kirche ist immer auch ein Hinausgehen. An verschiedenen...

  • 20.10.21

Offen gesagt - Mag. Gertraud Krug
Sich daheim fühlen

Wie sehen Sie die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Pflegeheime? Pflegeheime beinhalten ein wesentliches Wort: nämlich Heim – ein Ort, wo man sich daheim fühlt. In der aktuellen Diskussion rund um Covid-Sterbefälle in Pflegeheimen wird das leider ausgeblendet. Pflegeheime werden zusehends wie Krankenhäuser betrachtet. Was dazu führt, dass es ähnliche Auflagen in medizinischer Betreuung, Hygiene und Versorgung gibt. Für die eigentliche Pflege, das ganzheitliche Betreuen der alten Menschen,...

  • 20.10.21

Positionen - Leopold Neuhold
Wie Schildkröten

„Der Mensch ist der Weg der Kirche“, so lautete das Motto des Sozialhirtenbriefs der österreichischen Bischöfe aus dem Jahre 1990. Christen machen sich gemeinsam und mit anderen auf den Weg. Dies kann kein strategisches Mitgehen sein, das nur den Eindruck erwecken will, mit den Menschen zu sein, dabei aber die Menschen nur dirigieren will. Der synodale Prozess, der nun von Papst Franziskus gestartet wurde, ist ein Anstoß, miteinander einen Weg zu suchen. Wie die österreichischen Bischöfe es in...

  • 20.10.21
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Freiheit auch vom Hirn

Es ist ein Meilenstein in der Entwicklung junger Baumaffen, wenn sie anderen deren Beute wegschnappen können und voll Schläue und Hinterhältigkeit mehr ergattern als ihre Mitbewerber. Teilen steht sicher nicht am Programm. So zu erfahren in einer spannenden ORF-„Universum“-Dokumentation. Ist es auch ein Meilenstein in der Entwicklung des Menschen, wenn er ohne Rücksicht auf Verluste den besten Platz für sich und die Seinen erobert, andere um ihren Teil betrügt und wie ein Rhinozeros alles...

  • 20.10.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Von Windrädern und Windräten

Schon lange bevor Papst Franziskus zu einer breiten Beteiligung an der Bischofssynode über „Synodalität“ einlud, hat jemand eine Geschichte erfunden. Da sucht der Papst neue Rätinnen und Räte für den Weg der Kirche. Unter dem Eindruck der Windräder, die der Energiegewinnung dienen, nennt er sie „Windräte“. Sie sollen nämlich einerseits die Energie des Geistes Gottes auffangen und andererseits fest am Boden der Wirklichkeit stehen. Den immer frischen Schwung des Geistes mit Bodenständigkeit und...

  • 13.10.21
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Elisabeth Reicher-Spreitzhofer
Wechselseitiges Hören

Wer kann sich wie an der gerade begonnenen ersten Phase der Synode beteiligen? Alle Interessierten können sich beteiligen: Es gibt Einzel- und Gruppenfragebögen, die online und (bei Bedarf) in Papierform verfügbar sind. Die Online-Fragebögen sind ab der Eröffnungsfeier am 17. Oktober freigeschaltet und können bis 9. Jänner 2022 ausgefüllt werden. Die Fragebögen können auch heruntergeladen, ausgedruckt und postalisch oder per Mail (bis spätestens 19. Dezember) übermittelt werden. Der Fragebogen...

  • 13.10.21

Positionen - Elisabeth Wimmer
Dynamik der Sklaverei

Sklaverei? Das gibt’s schon lang nicht mehr. Erst recht nicht bei uns. Irrtum! Die „Ware Mensch“ wird weltweit rege gehandelt, die „Endabnehmer“ profitieren – auch bei uns in Mitteleuropa. Darauf macht jedes Jahr am 18. Oktober die EU-Kommission mit dem europäischen Tag gegen Menschenhandel aufmerksam. Ein Großteil der Opfer sind Frauen und Kinder. Sie werden etwa als billige Arbeitskräfte missbraucht, manche mit falschen Versprechungen – tolle Arbeitsstelle, Ausbildung – nach Mitteleuropa...

  • 13.10.21

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