Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Von Windrädern und Windräten

Schon lange bevor Papst Franziskus zu einer breiten Beteiligung an der Bischofssynode über „Synodalität“ einlud, hat jemand eine Geschichte erfunden. Da sucht der Papst neue Rätinnen und Räte für den Weg der Kirche. Unter dem Eindruck der Windräder, die der Energiegewinnung dienen, nennt er sie „Windräte“. Sie sollen nämlich einerseits die Energie des Geistes Gottes auffangen und andererseits fest am Boden der Wirklichkeit stehen.
Den immer frischen Schwung des Geistes mit Bodenständigkeit und Realitätssinn verbinden: Das steht gewiss auch hinter der Einladung des realen Papstes, sich durch Fragebogen, Diskussionen und Meinungsbildung an Vorgaben für die Bischofssynode in zwei Jahren zu beteiligen. Auch in unserer steirischen Kirche haben wir die Möglichkeit dazu. Ein Fragebogen wird schon bald dem Sonntagsblatt beiliegen.
Papst Franziskus versucht nach der „Familiensynode“ schon zum zweiten Mal eine stärkere Einbindung der kirchlichen „Basis“. Auch wenn es auf verschiedenen Ebenen die Erfahrung gibt, dass Befragungen vom Wind verweht oder von der Schublade geschluckt werden, verdienen es unser Papst und unsere Kirche, dass wir dieser Einladung folgen.
„Synodal“ ist die Kirche, wenn sie sich gemeinsam auf dem Weg weiß. Auf jedem Weg gibt es Schnellere und Langsamere. Weder irgendwelche Davonstürmer noch irgendwelche Hintennachhinker sollten allein Richtung und Tempo bestimmen. Das tut wohl der, der von sich gesagt hat: „Ich bin der Weg.“

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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