Positionen - Monika Prettenthaler
Zusammen und darüber hinaus

„Die Pandemie hat uns gelehrt, dass wir einander brauchen. Es reicht nicht, das zu wissen. Wir müssen uns jeden Tag für diesen Weg entscheiden“, sagte Papst Franziskus vor kurzem in der Generalaudienz.
Tage, an denen dieses Einander-Brauchen auf verschiedenen Ebenen sichtbar wird, sind auch Allerheiligen und Allerseelen: Familienangehörige, die einander oft nur noch selten sehen, treffen sich an den Gräbern von verstorbenen Verwandten. Sie leben diese gute Tradition, freuen sich über das Wiedersehen und bringen ihre Zusammengehörigkeit zum Ausdruck. Auch wenn sich die Lebenswege von Geschwistern oft – geplant, oder öfter ungeplant – ganz unterschiedlich entwickeln, wissen und erleben sie: Wir haben gemeinsame Wurzeln und gehören noch immer, zumindest irgendwie, zusammen.
Durch das Treffen an den Gräbern der Vorfahren kommt noch eine andere Dimension ins Spiel. Von Beginn an ist es ein grundlegendes Wesensmerkmal des Christentums, über die jeweils aktuelle Gemeinschaft hinauszuschauen. Christinnen und Christen sind Teil einer weltweiten, großen Gemeinschaft, die immer Zeit und Raum übersteigt. Das zeigen wir in allen Gottesdiensten im Denken an Heilige, im Gebet für Verstorbene, in den Fürbitten und eben auch mit dem Besuch der Gräber.
Wir brauchen einander – immer. Besonders, wenn Zuhören, Verstehen und Unterstützung gefragt sind oder auch wenn wir nach Ideen und Modellen für die Bewältigung von Herausforderungen und Problemen suchen. Wir brauchen Familie – wie immer diese auch aussieht.

Monika Prettenthaler

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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