Steiermark | SONNTAGSBLATT - Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Das eine, kleine und regelmäßige Ostern

Der „Weiße Sonntag“ hat seinen Namen vom Taufkleid. Im christlichen Altertum trugen die in der Osternacht Getauften eine Woche lang ihr weißes Taufkleid, während sie noch durch Zusammenkünfte die Bedeutung ihrer Taufe für das Leben vertieften. In manchen Gegenden ist dieser Sonntag auch bevorzugter Termin für die Erstkommunion, die ja eine Konsequenz der Taufe ist. „Kleiner Ostersonntag“ wird dieser Tag auch genannt. Meine Zeit als Schüler im Bischöflichen Gymnasium und Seminar ist zwar schon...

  • 12.04.23

Offen gesagt - P. Thomas Neulinger SJ
Drei Fragen zu Berufung

Was meint Berufung? Der Ursprung des Wortes Berufung sagt: Da ist jemand, der ruft – und jemand, der hört. Wenn in der Kirche von Berufung gesprochen wird, dann geht es darum, dass Gott ruft und dass ein Mensch hört. Bei diesem Ruf Gottes geht es wesentlich darum, dass alle Menschen bei ihm ihre Vollendung finden – denn alle Menschen sind ja von ihm geschaffen. Menschliches Leben als Berufung: Wie ist das zu verstehen? Eine Antwort auf diese Frage kann lauten: Du kannst einmalig sein – und...

  • 12.04.23

Positionen - Monika Prettenthaler
Spektralweiß?

Nicht umsonst sind mir diese eindrücklichen Experimente aus dem Physikunterricht in Erinnerung geblieben: Die Scheibe mit den regenbogenbunten Segmenten, die sich durch das rasche Ankurbeln vor unseren Augen in ein weißes Rund verwandelte. Und der zweite Versuch, in dem sich ein Lichtstrahl, der im richtigen Winkel auf ein Glasprisma trifft, in das gesamte Farbspektrum auffächert. Der enge Zusammenhang von reinem Weiß und regenbogen-vielfältigem Bunt ist ein fantastisches Naturphänomen, das wir...

  • 12.04.23

Mutworte - Sarah Knolly
Ostermut

Gefühlt war es gestern, als ich in unserer kleinen Kirche mitten in meinem Heimatdorf gestanden bin und mich ungläubig gefragt habe: Warum muss ich mich dauernd hinknien und wieder aufstehen? Und wieso ist die Großtante so viel schneller als ich, obwohl sie doch um einiges älter ist? Der Karfreitag war für mich immer ein Tag, an dem ich nicht so gern in die Kirche gehen wollte. Vielleicht lag es an der gedrückten Stimmung, dem Hören der Passion und daran, dass es nicht der gewohnte...

  • 12.04.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Er holt uns ein und holt uns heraus

Wie reagieren wir auf Krisen und Katastrophen? Schon die Bibel weiß um Verhaltensweisen, die wir Menschen da seit jeher an den Tag legen. Manche wollen einfach weg. So schnell wie möglich. Wie zum Beispiel die Emmausjünger. Andere ziehen sich zurück. So wie die Jünger, die sich nach der Kreuzigung in ihrem Treffpunkt einschließen. Wieder andere flüchten in die Arbeit. Das Johannes-Evangelium erzählt von Jüngern, die wieder fischen gehen. Hat es ihnen geholfen? Die Fischer haben nichts gefangen....

  • 05.04.23
(1. u. 2. v. links) sind mit ihren Kindern  aus der Ukraine geflüchtet. | Foto: privat

Offen gesagt
Ostern nicht zu Hause

Wie werden Sie heuer Ostern feiern angesichts des Krieges in Ihrer Heimat? Heuer werden wir zwei Ostern begehen. Am 9. April, wie es in Österreich gefeiert wird, und am 16. April, wie wir es in der Ukraine feiern würden. Im BEGS (Begegnungszentrum Graz-Südost) haben wir über die verschiedenen Osterbräuche gesprochen. „Eierschlagen“ ist auch bei unseren Kindern sehr beliebt. Das Osternesterl-Verstecken machen wir in der Ukraine nicht – das möchten wir unseren Kindern dieses Jahr zeigen. Am 16....

  • 05.04.23

Positionen - Leopold Neuhold
Der Zaun

Ein Löwe wurde gefangen und in ein Löwengehege gebracht. Dort traf er viele andere Löwen an. Manche waren schon lange hier, etliche schon im Gehege geboren worden. Beim Herumgehen lernte er verschiedene Gruppen von Löwen kennen. Die einen waren religiös, sie sangen Lieder von Erlösung, von einem künftigen Lebensraum ohne Zäune. Andere erinnerten an Zeiten, als es noch keine Zäune gegeben hatte. Manche schlossen sich zu revolutionären Gruppen zusammen, die andere bekämpften, um sich selbst zu...

  • 05.04.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Hirnchirurg sucht kluge Gedanken

„Ich habe Gott im Weltraum nicht getroffen, obwohl ich schon oft dort war“, sagt der Astronaut. „Und ich habe schon viele kluge Menschen operiert und keinen einzigen klugen Gedanken gefunden“, antwortet der Hirnchirurg. Logisch, dass Juri Gagarin, der erste Mensch im All, auf Fragen der Journalisten provokant geantwortet haben soll: „Ich war im Weltraum, aber Gott bin ich nicht begegnet.“ Auf einem Stern wird Gott sicher nicht gesessen sein … Die sowjetische Propaganda nutzte diese Aussage für...

  • 05.04.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Gottes große Überraschung

Im Kalender haben die Kartage einen Termin. In der Wirklichkeit sind Leidenstage und Leidenszeiten immer wieder und ganz verschieden gegenwärtig. Gründonnerstag etwa ist überall dort, wo Ängste, ja Todesängste herrschen, wo gebetet wird, dass mancher bittere Kelch vorübergehen möge. Gründonnerstag ist dort, wo zugeschlagen wird, sei es zum Angriff oder, wie Petrus meint, zur Verteidigung. Dieser Tag ist dort, wo Ohren abgeschlagen werden, sprich das Zuhören und das Gespräch aufhören....

  • 29.03.23
Foto: ssgf.at

Offen gesagt - Laura Gosch
Nicht weniger relevant

Wie ist es, bei Passionsspielen mitzuwirken? Was nehmen Sie von Ihrer Rolle mit? Das Mitwirken bei den Feldkirchner Passionsspielen ist für mich jedes Mal ein besonderes und vor allem emotionales Erlebnis. Die Passionsspielgemeinschaft ist wie eine Familie für mich, da ich seit meiner Kindheit auf der Bühne stehe. Meine erste Rolle hatte ich damals als Kind in den Armen Jesu, welcher von meinem Papa dargestellt wurde. Heute verkörpere ich die Rolle der Veronika. Dabei bin ich bei wichtigen...

  • 29.03.23

Positionen - Elisabeth Wimmer
Vor dem Spiegel

Die Morgennachrichten, vor dem Badezimmerspiegel. Manchmal hätte ich wirklich gern einen Überblick! Über alles. Dann würde ich mich weniger machtlos fühlen angesichts dieses Knäuels von Klima- und politischen Erhitzungen, auch angesichts der Mutlosigkeit mancher Mitmenschen oder der Aggression anderer, ihrer „Eh-klar-wer-schuld-ist“-Erklärungen (die Obrigkeiten, Migranten, Feministinnen, der Westen/Osten, die Konservativen/Progressiven …) für schwer durchschaubare Fragen. Vieles ziemlich...

  • 29.03.23
Foto: Vanessa Rachle

Mutworte - Elisabeth Rathgeb
Löwenzahn mit Rettungsschirm

Die Maus ist tot. Sie liegt auf dem Kiesweg. Überfahren, also wörtlich mausetot. Vermutlich ist sie schon vorher Nachbars Katze zum Opfer gefallen. Vorsichtig hebe ich die Maus auf die kleine Gartenschaufel und bette sie unter den Phlox. Während es für die Maus nur noch „letzte Hilfe“ gibt, hat der Löwenzahn unmittelbar daneben auf dem Weg trotz Reifenspuren gut überlebt. Die platten Blätter haben schon wieder Farbe, und neues Grün sprießt heraus. Ich staune über die Widerstandskraft des...

  • 29.03.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Die Passion braucht Passion

Passion heißt Leiden. Der fünfte Fastensonntag, an dem die Kreuze verhüllt werden, wird oft Passionssonntag genannt. Das Leiden des Herrn tritt in den kommenden Tagen besonders in den Blick. Aber das Leiden des Herrn steht im Zusammenhang mit den Menschen und allen Geschöpfen. Deswegen steht das Leid der geschundenen Kreatur, der ausgebeuteten Erde, der brutalen kriegerischen Zerstörung, der hereinbrechenden Katastrophen im Blick der Passionszeit. In Jesu Leiden finden wir diese Leiden wieder....

  • 22.03.23
Foto: KA Tirol

Offen gesagt - Klaus Heidegger
„Die Waffen nieder!“

Kann man angesichts des Krieges in der Ukraine Pazifist sein? „Friedensschwurbler“ – das bin ich für manche, wenn ich mich gegen kriegerische Dynamik ausspreche, wenn ich besorgt bin angesichts der weltweiten Aufrüstungsspiralen, wenn ich sage: Nein zu jeglichen Kriegsvorbereitungen, Ja zu Verhandlungen; Nein zu Waffenlieferungen, Ja zu Schritten der Deeskalation; Nein zum Krieg, Ja zum Frieden. Pazifismuskritik ist nicht neu. Sie durchzieht die ganze Geschichte – auch meine eigene. Ich bin es...

  • 22.03.23

Positionen - Karl Veitschegger
Macht und Dienst

Eines muss man den Deutschen lassen: Wenn sie eine Sache angehen, tun sie es gründlich. Für österreichische Ohren klingt manches hart. Wir vermissen den Charme der Diplomatie. Das trifft auch auf den „Synodalen Weg“ (SW) der katholischen Kirche in Deutschland zu. Er wurde begonnen, um den Missbrauchsskandalen schonungslos auf den Grund zu gehen. Unsere katholischen Nachbarn haben klar erkannt: Die Unzahl an Missbräuchen innerhalb der Kirche und ihr Verborgen-Halten waren nur möglich, weil...

  • 22.03.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Sarah Knolly
Stille Mutworte

Manchmal bringt ein Tag Ärger mit sich. Und das sogar schon, bevor die Sonne den neuen Morgen erhellen konnte. Das ist zwar absolut unnötig, aber lässt sich nicht ändern, und ein jeder, eine jede von uns musste da schon durch. Oft heißt es dann schon in aller Früh: „Der Tag ist gelaufen!“ Und derweil wir unseren Grant mitnehmen, er uns beim Frühstück, in einem Meeting oder bei Erledigungen begleitet, übersehen wir viele kleine Augenblicke, die die dunkle Wolke über unserem Kopf hätten beiseite...

  • 22.03.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Manchmal schrillen die Alarmglocken

Ein Sonntagsblatt-Ausflug führt uns nach Klagenfurt. Bevor wir im Stadttheater die Oper Hiob mit viel Stoff zum Nachdenken besuchen, begeben wir uns auf eine Stadtführung. Sie führt uns auch in die Stadtpfarrkirche. Interessiert schauen wir uns im großen Kirchenraum um, als plötzlich die Alarmanlage losgeht. Wir haben Alarm ausgelöst. Unabsichtlich. Und unerwartet, denn eigentlich hatte unsere Stadtführerin ein Ausschalten der Alarmanlage vereinbart. Alarmanlagen dienen dem Schutz vor...

  • 15.03.23
Foto: Gotthard

Offen gesagt - Anja Asel
Aus der Sicht von Jesus

Was ist TikTok? Warum hat die Diözese dort einen Kanal? Was wird es dort zu sehen geben ? TikTok ist derzeit das Soziale Medium, das bei Jugendlichen zwischen 12 und 20 Jahren am meisten im Trend ist. Jugendliche verbringen laut Studien durchschnittlich drei bis sechs Stunden auf sozialen Netzwerken und konsumieren vor allem Kurzvideos (sogenannte „Reels“) oder posten selbst welche. Die Diözese Graz-Seckau ist am 8. März mit einem neuen TikTok-Kanal namens „POV:JESUS“ online gegangen . POV ist...

  • 15.03.23

Positionen - Svjetlana Wisiak
Sprechen Sie Deutsch?

Samstagvormittag in der Banklobby. Eine Dame gehobenen Alters bittet mich um Hilfe. Ihren gutgläubigen Umgang mit ihrem PIN-Code, den sie mir neben den Beträgen auf ihren multiplen Konten bereitwillig zeigt, kommentiere ich vorerst nicht. Stattdessen notiere ich ihr die Nummer des 24-Stunden-Helpdesk – für den Fall, dass ihr nächster Hilfesteller andere Absichten verfolgen sollte. Bestens gelaunt im Wissen, heute etwas Gutes getan zu haben, verabschiede ich mich, als sie mir noch ein „Gott sei...

  • 15.03.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Morgen gehen wir spazieren …

„Das Leben hat unter allen Umständen Sinn.“ Dieses Credo Viktor Frankls klingt angesichts der Opfer von Kriegen, Naturkatastrophen und traumatischen Schicksalen beinahe zynisch. Mit dem Sonntagsblatt-Team konnte ich im Theater Klagenfurt die beeindruckende Aufführung der Oper „Hiob“ nach dem Roman von Joseph Roth erleben. Ein Unglück nach dem anderen, auch ausgelöst durch falsche Entscheidungen, ereilt „Hiob“ Mendel, einen Menschen wie du und ich. Zwei seiner Söhne fallen im Krieg, seine Frau...

  • 15.03.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Papst Franziskus, der frohe Evangelisierer

Bei politischen Wahlen warten wir immer gespannt auf die Hochrechnung. Eine Papstwahl ist da noch spannender, weil es keine Hochrechnung gibt. Wir müssen zuerst auf den weißen Rauch warten und dann auf den Kardinal, der das Ergebnis der Wahl verkündet. Am 13. März ist es zehn Jahre her, dass uns Kardinal Tauran den argentinischen Erzbischof Jorge Mario Bergoglio als neuen Papst und Franziskus als dessen Namen verkündet hat. Es war ein bewegender Augenblick, als er dann herauskam und die...

  • 08.03.23
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Bernhard Schwarzenegger
Arbeitsfreier Sonntag

Warum brauchen wir den freien Sonntag? Am 3. März wurde der „Tag des arbeitsfreien Sonntags“ begangen. Er erinnert an ein Edikt Kaiser Konstantins vom 3. März 321, in dem er verfügte, dass am Sonntag „das Volk ruhen“ solle. Kaiser Konstantin hatte zuvor seinen Mitkaiser Maxentius an der Milvischen Brücke „im Zeichen des Kreuzes“ besiegt und war in der Folge zum Förderer des Christentums geworden. Seine Mutter Helena wandte sich dem christlichen Glauben vollends zu und gilt als Auffinderin des...

  • 08.03.23

Positionen - Ernest Theußl
Keine Erinnerung

Da sitzen sich zwei ältlicheHerren im Foyer eines Kurhauses gegenüber, der eine mit Gicht, der andere mit Rheuma. Sie haben sich gut 30 Jahre nicht gesehen und tauschen jetzt gemeinsame Erinnerungen über ihre Zeit in Judäa aus, damals, als man einen gewissen Jesus aus Nazaret ans Kreuz hängte. Der eine war Pontius Pilatus, der andere sein Jugendfreund. Und er wollte herausfinden, ob sich der Statthalter emeritus noch an diese Szene erinnere. Doch dieser antwortet lapidar: Ich erinnere mich...

  • 08.03.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Das Heute als Auftrag zum Mitmachen

Mit dieser Ausgabe gratulieren wir unserem Bischof Wilhelm Krautwaschl auch herzlich zu einem runden Geburtstag. Seit acht Jahren leitet er unsere steirische Diözese. Unser Bischof hat in dieser Zeit auch ein paar Bücher herausgegeben. Eines für Erstkommunionkinder, eines für Firmlinge. Beide sind Mitmach-Bücher, wo die Kinder und Jugendlichen gerne mitzeichnen, mitraten, mitüberlegen können. Und das Buch „Freude am Glauben“, das beim Sonntagsblatt bestellt werden kann, nennt er im Untertitel...

  • 01.03.23

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