Texte zum Sonntag

Beiträge zur Rubrik Texte zum Sonntag

Der ältere Bruder des verlorenen Sohnes vertritt die Gerechtigkeit, wie er sie versteht, aber Gottes Gerechtigkeit ist von anderer Art. Gott freut sich, wenn er einem Sünder vergeben kann, mehr noch, als er sich über die Werke seiner ersten Schöpfung freut. | Foto: Public Domain/Gemeinfrei

Gedanken zum Evangelium: 4. Fastensonntag
Der verlorene Bruder

In der früheren Einheitsübersetzung stand: „Da teilte der Vater das Vermögen auf.“, in der Einheitsübersetzung von 2016 steht hingegen: „Da teilte der Vater das Vermögen unter sie auf“. Als ich das gelesen habe, waren manche Fragen, die mir zu diesem Evangelium gestellt worden sind, auf einmal noch klarer beantwortet. Manche Leute – oft sehr empathische – haben mir immer wieder gesagt, dass sie den zweiten, also den älteren Sohn, durchaus verstehen. Es könne doch nicht sein, dass der Brave, der...

  • 24.03.22
Die Heimkehr des „verlorenen Sohnes“. Beichtstuhlaufsatz von Mathias Mark (um1730) in der Stiftskirche Zwettl. Die Inschrift besagt: „Was hab ich doch getan / durch meine Schwenderei / Sieh mich, o Vater, an / in meiner tiefen Reu'.“ | Foto: Leopold Schlager
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Wort zum 4. Fastensonntag: Pfarrer Josef Balteanu
Der barmherzige Vater und seine ungleichen Söhne

Ohne die Rückkehr zu Gott können wir nicht für das Osterfest bereit sein. Ich denke, die ungerechteste Anklage gegen Gott ist, dass er den gefallenen Menschen nicht liebt. Wenn wir uns dem Gleichnis im Sonntagsevangelium nähern, werden wir zunächst von der Haltung des Vaters beeindruckt sein, der ein Abbild unseres Gottes ist. Wir sehen die bewegende und liebevolle Seite seines Herzens von Anfang an, als er auf Wunsch sein Erbe mit dem jüngeren Sohn teilt. Aktualisiert bedeutet dieses Erbe,...

  • 23.03.22

4. Fastensonntag | 27. März 2022
Kommentar

Zuerst Party, dann Fest Eine grandiose Geschichte erzählt das Lukasevangelium hier. Eine Parabel, die das Wesen des Menschen in seiner ganzen Bandbreite auffächert, die Tragik tiefster Abgründe ebenso wie die Größe, zu der wahre Liebe den Menschen befähigt. Zweimal wird darin ein Fest gefeiert. Doch der Charakter dieser Feste könnte unterschiedlicher nicht sein. Das erste wird nur dezent angedeutet, indem gesagt wird, dass der Sohn in der Fremde ein zügelloses Leben führt und sein Vermögen...

  • 23.03.22
Foto: Kultum

4. Fastensonntag | 27. März 2022
Meditation

Abschied nehmen Den Schmerz aushalten GOTT WO BIST ICH? verwirrt entkräftet geleert alles aus Tod stechender Schmerz Atem Not pochender Puls Nimmer ruhende Fragen Gott wo bist du? Warum hast du mich verlassen, wann habe ich dich verloren? halten aushalten Schmerz Abschied Wie Gott weiter? Wo bist du? Ich schreie Ich brauche gib Hülle gib Nähe gib Halt gib Heilung gib GOTT DICHMIR MICHDIR gib GOTT BITTE sei ICH bin DA Impulse zum Tun: Wie ein Kreuz spanne deine Arme aus. Beide Beine fest am...

  • 23.03.22
Oft scheint es einfach, „Hau ihn um!“ zu fordern, wäre da nicht die andere Stimme: „Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen!“
Gott öffnet uns in seiner nie ermüdenden Barmherzigkeit den Blick für das Hoffnungsvolle und Lebensbejahende. | Foto: Leopold Schlager

Wort zum 3. Fastensonntag: P. Clemens Hainzl OSB
Gottes nie ermüdende Barmherzigkeit

Ich erinnere mich an den uralten Marillenbaum im Garten unseres Nachbarn. Als Kinder haben wir dort oft gespielt und nicht selten wurde die eine oder andere Marille Opfer unseres Fußballes. Überraschenderweise kam ein Jahr, wo er keine Früchte trug. Gefolgt vom nächsten. Und ich höre noch unsere alte Nachbarin sagen: Wir schneiden ihn um, damit wir die Silage erweitern können. Ihr Mann war nicht erfreut davon und setzte sich durch. Ich weiß nicht mehr, wie lang es dauerte, aber nach einiger...

  • 17.03.22
Geduld zahlt sich aus. | Foto: iStock/okugawa

Gedanken zum Evangelium: 3. Fastensonntag
Warum? Oder: Warum nicht?!

Die Frage nach dem Warum angesichts des Leides ist weit verbreitet. Noch verbreiteter sind Antworten darauf. Als den biblischen Ijob unverschuldet zahlreiche Unglücksschläge ereilen,  sind seine Freunde sofort mit Erklärungen über den Grund seines Leides zur Stelle.  Auch im heutigen Evangelium reagiert Jesus auf ähnliche Tendenzen. Warum ist es eigentlich so wichtig, für das Leid anderer immer eine Erklärung zu finden? Meine Theorie dazu lautet: weil man sich damit hervorragend distanzieren...

  • 16.03.22

3. Fastensonntag | 20. März 2022
Kommentar

Wir alle brauchen eine heilsame Umkehr Unsere Welt wird von heftigen Krisenerscheinungen durchgebeutelt. Zu den globalen Herausforderungen des Klimawandels und der Corona-Pandemie ist jetzt noch der Krieg in der Ukraine hinzugekommen, der sich durch humanitären Notstand, riesige Flüchtlingsströme und explodierende Energiepreise auch bei uns deutlich bemerkbar macht. All diesen Ereignissen ist gemeinsam, dass sie nur im Zusammenwirken der gesamten Menschheit bewältigt werden können. Die Schuld...

  • 16.03.22

3. Fastensonntag | 20. März 2022
Meditation

Gemeinsam essen - Verbunden lebenGebet Da bin ich müde und hungrig sitze ich an meinem Tisch komme nicht zur Ruhe rastlos hungrig nach Sinn und Frieden warte ich auf Dich wer gibt mir Brot wer teilt mir Leben aus was nährt wirklich was stillt meine Sehnsucht wo bist Du wie schmeckst Du Brot des Lebens? Ich will ganz da sein können mit Leib und Seele meine Bedürftigkeit sehen deine Bedürftigkeit spüren teilen – das Leben und das Brot. Du kannst meinen Hunger stillen, Bäckerin des Lebensbrotes...

  • 16.03.22
Lassen wir uns von Gott verklären und verwandeln. Besonders können ihm in seinem Sohn Jesus Christus, in seinen Worten, seinen Gleichnissen, seinem „Hier-Sein“ begegnen.
 | Foto: Visions-AD - stock.adobe.com
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Wort zum 2. Fastensonntag: P. Clemens Hainzl OSB
Sternstunden des Glaubens

Es gibt Momente in unserem Leben, wo sich Himmel und Erde berühren. Manchmal erleben wir mitten in unserem Alltag Sternstunden, die uns einen Glanz der Freude und der Fülle schenken. Wir alle kennen solche Erlebnisse, die uns den Himmel offen stehen lassen. Es tut gut, wenn es inmitten der Wüste des Lebens und der Erfahrung von Krise und Herausforderung Gipfelerlebnisse gibt. Ich persönlich liebe Bergwanderungen. Wenn man nach dem langen, mühseligen Weg endlich am Gipfel angekommen ist, öffnet...

  • 10.03.22

2. Fastensonntag | 13. März 2022
Kommentar

Ein Lichtblick in düsteren Zeiten Der Krieg in der Ukraine legt einen dunklen Schatten über ganz Europa. Ein Lichtblick in all dem menschlichen Leid, der mutwilligen Zerstörung und dem sinnlosen Sterben ist die große Welle der Solidarität und der Hilfsbereitschaft, die sich als Antwort darauf gebildet hat. Auch zahlreiche Gebetsinitiativen für den Frieden und die Menschen in der Ukraine sind spontan entstanden. Oft ist es vielleicht nur so dahingesagt mit einem resignativen Unterton: „Da hilft...

  • 09.03.22
Foto: Pixabay

2. Fastensonntag | 13. März 2022
Meditation

Willkommen heißen Angenommen sein Gebet Umarmender Gott, gib jedem Menschen ein Daheim. Gib den Flüchtenden liebevolle Helfer wärmende Kleider nährende Suppen heilende Medizin sichere Unterkünfte Trost im Herzen Hoffnung für dann für jetzt ein Daheim ein Willkommen ein Angenommensein. Gib den Helfenden einen klaren Kopf Mut zur Entscheidung genügend Gebende die nötigen Gaben Kraft in der Erschöpfung Liebe gegen den Wahnsinn langen Atem für dann für jetzt ein Daheim ein Willkommen ein...

  • 09.03.22
Dem Himmel ganz nah. | Foto: iStock/Goodvibes Photo

Gedanken zum Evangelium: 2. Fastensonntag
Gipfelevent einmal anders

Die Berge in Österreich sind ein wichtiger Bestandteil unseres Tourismus. Nicht nur die Schönheit der Bergwelt zieht die Menschen an, sondern auch die vielen Veranstaltungen, bis hin zu extremen Sportarten, die einen ordentlichen Adrenalinschub versprechen. Berge sind Rückzugsorte, um Stille und Einsamkeit zu erfahren, Orte, wo die Schönheit und die Gewalt der Natur zusammentreffen. Schon in der Antike waren Berge Anziehungspunkte, weniger für Ausflüge und Sport, vielmehr glaubten einige...

  • 09.03.22
Gott führt uns durch seinen rettenden Geist in der „Wüste“ und hat uns dabei Jesus als rettenden Weggefährten und Stütze zur Seite gestellt.
Die Wüste, in die Jesus ging, war wohl die Wüste Juda, ein gebirgiges, steil zum Jordantal abfallendes Gelände. Im Vorgrund befinden sich auf den ausgesetzten Bergrücken Höhlen, in denen die sogenannten Schriftrollen von Qumran gefunden wurden.
 | Foto: Pietro D'Antonio - stock.adobe.com

Wort zum 1. Fastensonntag: Wolfgang Müller (KNA)
Ohne „Durststrecke“ kein Ankommen

Am Beginn der österlichen Bußzeit schenkt der Apostel Lukas einen besonderen Einblick in das Leben Jesu. 40 Tage lässt sich dieser vom Geist Gottes in der Unwirtlichkeit der Wüste umherführen. Ganz bewusst hat Jesus sich zur Einkehr in sein Innerstes dorthin zurückgezogen. Wüste bedeutet: Gefahr, Trockenheit, Hitze, Einsamkeit, Bedrohlichkeit. Er will sich auf sein öffentliches Wirken vorbereiten und nimmt sich dafür eine „Auszeit“ zur Klärung. Hier ist er bereit, Angriffsfläche für das Böse,...

  • 03.03.22
Überall lauert die Verlockung. | Foto: iStock

Gedanken zum Evangelium: 1. Fastensonntag
Hunger nach Gott

Ich finde, jeder sollte einmal in der Wüste gewesen sein, im Sinai, in der judäischen Wüste oder in einem Wüsten-Abschnitt des Lebens. Jesus macht dort Bekanntschaft mit dem Teufel.  Es könnte uns ähnlich gehen. Vielleicht schon in dieser Fastenzeit. Sie sollten mir nicht über den Weg laufen, wenn ich Hunger habe! Meine Familie meint, ich wäre dann unleidlich. Ich sage Dinge zu anderen, die mir schon im selben Moment leidtun. Am heutigen ersten Fastensonntag ist Jesus hungrig. 40 Tage ist er in...

  • 03.03.22

1. Fastensonntag | 6. März 2022
Kommentar

Den Teufel beim Namen nennen Europa erlebt mit unvorstellbarer Brutalität, was die Versuchung der Macht anrichten kann und wozu ein Mensch fähig ist, der Allmachtsfantasien erliegt. Es ist ein teuflisches Spiel, das die ganze Menschheit in Geiselhaft nimmt und unsagbares Leid verursacht. Wobei ich zugeben muss, dass ich bei dem Wort „teuflisch“ gleich wieder zurückschrecke. Als aufgeklärte Menschen tun wir uns schwer mit der Personifizierung des Bösen und sehen den Teufel als Relikt einer...

  • 02.03.22

1. Fastensonntag | 6. März 2022
Meditation

Friedensfürst, wo bist du? Ich lade ein, sich einen Moment Zeit mit Gott zu nehmen, den Atem zur Ruhe kommen zu lassen, sich der eigenen Gefühle bewusst zu werden: Wie bin ich da vor Dir, Gott? Vielleicht passen diese Gebetsworte: Friedensfürst, wo bist du? Ich habe dich nicht gebraucht. Bin in meinem Leben ohne dich ausgekommen. Du warst eine Figur aus längst vergangenen Zeiten, märchenhaft für mich, ein bisschen kitschig. Fürsten gibt’s nicht mehr. Frieden dafür überall. Verzeih, wenn ich...

  • 02.03.22
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