2. Fastensonntag | 13. März 2022
Kommentar

Ein Lichtblick in düsteren Zeiten

Der Krieg in der Ukraine legt einen dunklen Schatten über ganz Europa. Ein Lichtblick in all dem menschlichen Leid, der mutwilligen Zerstörung und dem sinnlosen Sterben ist die große Welle der Solidarität und der Hilfsbereitschaft, die sich als Antwort darauf gebildet hat. Auch zahlreiche Gebetsinitiativen für den Frieden und die Menschen in der Ukraine sind spontan entstanden.

Oft ist es vielleicht nur so dahingesagt mit einem resignativen Unterton: „Da hilft nur noch beten!“ Doch Gebet ist viel mehr als ein letzter Akt der Verzweiflung. Es öffnet uns für eine größere Wirklichkeit, lässt uns die Welt in einem anderen Licht sehen und kann eine Kraft entwickeln, die tatsächlich die Welt verändert. Das Gebet stärkt uns in der Gewissheit, dass unsere wahre Heimat im Himmel ist, wo alles Armselige, Verletzliche und Zerbrechliche in dieser menschlichen Existenz verwandelt und vollendet wird. Es ermöglicht, dass in dem Dunkel, das Abram befällt und ihm Angst einflößt, die Sterne der Verheißungen Gottes zu funkeln beginnen. Vertrauen wir auf die Kraft des Gebetes!

Am Berg Tabor bewirkt das Gebet Jesu, dass seine Gestalt zu leuchten beginnt, dass er ganz durchlässig wird für das göttliche Licht, das ihn erfüllt. Es verbindet unsere begrenzte irdische Realität mit dem grenzenlosen himmlischen Bereich und macht es möglich, dass Jesus mit Mose und Elija spricht, die schon vollendet sind und ihm helfen, auch sein bevorstehendes Leid aus dieser Perspektive zu sehen. Dieser gnadenhafte Moment ist ein Lichtblick, der Kraft gibt für düstere Zeiten.

Alfred Jokesch

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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