Mutworte

Beiträge zum Thema Mutworte

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Mutworte - Christa Carina Kokol
Ein Stück Hoffnung mitten im Stau

„Corona ist wie im Stau stehen“, lese ich in einer Grazer Wochenzeitung. Ja, auch im Stau ist man genervt. Wie lange noch? Wieso gerade jetzt? Ignoranz und eigenmächtiges Vorpreschen sind unverantwortlich und lebensgefährlich. Es liegt in meiner Macht, wie ich die unfreiwillige Wartezeit gestalte: Ich kann mich aufregen, nach Schuldigen suchen, mir selbst und anderen das Leben (noch) schwerer machen. Ich kann aber die Zeit auch sinnvoll nutzen – für mich und alle Beteiligten. Auch der Advent...

  • 02.12.20
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Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Der klügste Satz

In einem Fernseh-Magazin zur Corona-Pandemie bekannte sich die Schriftstellerin Thea Dorn persönlich zu einer „vom Glauben abgefallenen Gesellschaft“, die nicht mehr an „ein Paradies oder das ewige Leben glaube“. Und doch hätte sie gerade im Neuen Testament bei Paulus den klügsten Satz gefunden, der ihr je untergekommen sei: „Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und Besonnenheit.“ Einen Geist, der uns erkennen lässt, dass alle Macht der Welt, auch unsere...

  • 11.11.20
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Mutworte - Christina Carina Kokol
Haben Sie Glaubenszweifel?

Beim Besuch einer wohltätigen Stiftung in Rom wurde Papst Franziskus von einem jungen Mann mit einer sehr persönlichen Frage konfrontiert: „Hatten auch Sie Krisen im Glauben?“ Und der Papst antwortete in bewundernswerter Offenheit, dass er in seinen Zweifeln, ob das, was er glaube „wahr oder ein Traum“ sei, auch Gott getadelt habe, da dieser so etwas zulassen würde. Und das sei ihm als Priester, als Bischof und als Papst passiert. „Einem Christen“, so Papst Franziskus, „der sich nicht manchmal...

  • 28.10.20
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Respektvoll wie der „Hyänenmann“

Nicht nur Corona geschuldet bin ich keine große Fernreisende. Dennoch nütze ich verschiedene Möglichkeiten, um die Welt und deren Bewohner zu erkunden und daraus zu lernen. Es begegnet mir dabei Menschliches, Unmenschliches, aber auch Übermenschliches. Dass Menschen sich redensartlich „wie Hyänen“ auf andere stürzen, beleidigt die Tüpfelhyänen von Harar in Ost-Äthiopien. Wie eine beeindruckende Filmdoku zeigt, wurde nach einer Hungersnot von den Bewohnenden der Stadt ein friedlicher Pakt mit...

  • 07.10.20
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Geheimnis des Glücks

Relativ selten treffe ich Menschen, die mit dem heurigen Jahr glücklich sind – coronabedingt, aber auch durch persönliche Ereignisse. Ich zähle mich dazu. Doch bereits dreiviertel dieses Jahres haben wir gemeistert. Das ist eine Leistung, auf die wir stolz sein dürfen. Denn es liegt in unserer Freiheit, wie wir auf ein unabänderliches Schicksal antworten. Wir können verzweifelt resignieren oder daran wachsen, indem wir uns der eigenen Stärken bewusst werden, echte Freundschaften wertschätzen...

  • 23.09.20
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Mutworte - Christa Cariana Kokol
Auch wenn wir keine langen Beine haben

Nach der Ära „Klingendes Österreich“ wurde der in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsene Moderator Sepp Forcher in einem Fernseh-Talk über seine Schulzeit befragt. „Zuerst hatte ich nur Dreier, später Zweier und mit der Zeit immer mehr Einser. Ein Dreier ist mir allerdings bis zum Schluss geblieben – in Heimatkunde“, schmunzelte Forcher. Dieser Dreier hat ihn aber nicht entmutigt, sondern angeregt, mehr über seine Heimat zu erfahren, immer besser zu werden. Und das Ergebnis kann sich sehen...

  • 09.09.20
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Kennt Deep Purple Jedermann?

Was wir in der Freizeit gerne lesen, fragte einst unser Deutschlehrer. „Jedermann von Hugo von Hoffmannstal“, war meine zaghafte Antwort, die für verwundertes, aber auch geringschätziges Lächeln sorgte. Dabei hatte ich das Werk (noch) gar nicht gelesen. Es stand im Bücherschrank meines Vaters. Ich „verschlang“ vielmehr den Mädchenroman „Der Trotzkopf“, was mir vor der Klasse aber peinlich war. „Jedermann, dieses kindische Märchen!“, surrte es um meine Ohren. Peinlicher als der „Trotzkopf“! „Der...

  • 12.08.20
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Ich bin ja kein Vogel

Urlaub auf „Balkonien“ – ich genieße es, die Petersilie für meine Suppe zu ernten. Es blüht in allen Blumenkistchen, so dass selbst die graue Hauswand von gegenüber aus meiner Perspektive bunte Tupfer erhält. Und blicke ich über meinen „Tellerrand“ hinaus, kann ich auch die ferneren Wunder der Natur erleben. Vielleicht haben Sie in der ORF-Reihe „Universum“ die possierlichen Erdmännchen gesehen, die sich mit dem Sperlingsvogel Drongo verbünden. Droht Gefahr, ruft der Vogel, und die Erdmännchen...

  • 05.08.20
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Glückskäfer im Anflug

Dass die Vögel in diesem Jahr besonders laut und schön singen, haben viele von uns bemerkt. Vielleicht schenken wir ihrem Gesang auch mehr Aufmerksamkeit als sonst. Lange vermisst habe ich die freundlichen Marienkäfer, neben den Schmetterlingen meine Lieblingsinsekten, die nicht nur bei mir dementsprechend punkten. So wurde ein Siebenpunkt, der neulich in meinen Haaren einen wahren „Seiltanz“ vollführt hat, ein echter Glückskäfer für mich. Die kleinen Marienkäfer sind große Nützlinge. Sie...

  • 22.07.20
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Nicht genügend – setzen!

Zeugnisverteilung – des einen Freud, des anderen Leid. Manches Mal stellen wir uns selbst ein schlechtes Zeugnis aus. Wir fühlen uns gescheitert – in der Schule, im Beruf, in Beziehungen, an uns selbst, im Leben überhaupt. Nicht genügend – setzen! Thomas A. Edison, der Erfinder der elektrischen Glühlampe, hatte rund 9000 gescheiterte Versuche hinter sich, bis die Glühlampe marktreif wurde. Nach dem 1000. Versuch re-signierte ein enttäuschter Mit-arbeiter: „Wir haben es nun tausend Mal versucht,...

  • 08.07.20
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Aber was is’, wenn’s gut ausgeht?

Zwei Publikumslieblinge feierten am 12. Juni einen runden Geburtstag: Klaus Eberhartinger, Frontman der EAV und Dancing-Star-Moderator, seinen Siebziger und Otto Schenk, Schauspieler, Kabarettist, Regisseur, Intendant und Autor, seinen Neunziger. In der ORF-Talk-Show „Stöckl“ sprach Otto Schenk wie selbstverständlich über seine für Herbst fixierten Lesungen. Das wunderte nicht nur die Moderatorin, da heute noch keiner weiß, ob diese Großveranstaltungen aufgrund der Coronakrise auch stattfinden...

  • 24.06.20
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Nur Mut!

Vielleicht haben Sie das Bild von der letzten Seite des Sonntagsblatt Nr. 12 (22. März) noch in Erinnerung? Mitten in schwerer Zeit der Corona-Pandemie steht der italienische Pfarrer Giuseppe Corbari am Altar. Er feiert den Gottesdienst nicht allein, sondern mit Selfies seiner Gemeindemitglieder. Die Fotos bedeuten ihm viel mehr als ein Stück bedrucktes Papier, sie sind stellvertretend für die realen Menschen seiner Pfarre. In einem Aufsatz schreibt der deutsche Schriftsteller Botho Strauß,...

  • 09.06.20
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Wer will denn schon geistlos sein?

Was ist in Krisenzeiten wichtiger: verantwortungsvoll zu handeln oder hoffend zu beten? Kurt Remele, Leiter des Institutes für Ethik und Gesellschafslehre an der Uni Graz, löste mit seiner „Außenansicht“ in der Kleinen Zeitung einige Diskussionen aus. Der Autor spricht religiöse Rituale an, die natürliche Begrenzungen nicht auf magische Weise aufheben. Als Beispiel nennt er Spitzensportler, die Gebete sprechen oder sich bekreuzigen, um den Sieg zu erringen. Ohne hartes Training und...

  • 27.05.20
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Foto: Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Wie liebt mich Gott?

Die Frage, wie Gott ihn liebt, bewegt den aus Damaskus stammenden Schriftsteller Omar Khir Alanem seit frühen Jugendtagen. Seine Mutter, so erzählt er, gab ihm einst eine bildhafte Antwort auf das, was in Zeit und Raum unsagbar ist: „Wenn Gott dich liebt, lässt er auch zu, dass die Menschen dich lieben“. Und auf seine dringliche Nachfrage: „Und wie?“, strich sie ihm liebevoll übers Haar: „Indem du die Menschen liebst.“ Wenn ich in heutiger Zeit vielen begegne, die im öffentlichen Raum...

  • 13.05.20
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Tschüss, Corona!

Auch wenn die Nichte einer Kollegin erst im nächsten Jahr zur Schule kommt – sie wünscht sich sehnlich eine Schultasche. Nachdem ihr der „Osterhase“ diesen Wunsch heuer nicht erfüllt hat, ist die Fünfjährige besorgt, dass dieser sich mit dem Coronavirus angesteckt haben könnte. Sie tröstet sich aber: „Das Christkind wird bestimmt nicht mehr Corona kriegen.“ Humor blüht gerade in schweren Zeiten. Ein Zeichen der Hoffnung, dass der Mensch über Not und Leid hinauswachsen kann. In der...

  • 28.04.20
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Ein Blick zurück auf Ostern 2020

Es ist der 28. November 2020. Wir entzünden die erste Kerze am Adventkranz. Nein, auch wenn einiges durcheinander gerät, ich weiß, dass Ostern ist. Ich versetze mich vielmehr bewusst in die Zukunft, um auf dieses Ostern zurückzublicken. So kann ich aus Distanz meinen Blick gelassener auf Wesentliches richten. Vom Opfer der Umstände werde ich zur verantwortlichen Mitgestalterin des Lebens. Ich bin fast ein wenig stolz, dass ich in Zeiten der Angst und Unsicherheit einiges schaffen konnte, das...

  • 16.04.20
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Wer denkt da noch an manche „Kartoffel“?

Diese Geschichte hat sich – wie auch anders? – vor der vorübergehenden Schließung der Schulen zugetragen: Ein Lehrer lässt seine Schülerinnen und Schüler einen Sack Kartoffeln mitbringen. Für jeden Menschen, dem sie böse sind, nicht verzeihen können oder etwas neiden, sollen sie eine Kartoffel nehmen und die Namen der betreffenden Personen hinaufschreiben. Den ganzen Tag über müssen sie die Kartoffeln mit sich herumtragen. Ein Experiment, das den Schülern zeigt, wie belastend es ist, negative...

  • 01.04.20
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Foto: Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Ansteckender als das Coronavirus

„Haben Sie keine Zauberformeln gegen das Coronavirus?“ wurde ich in Anspielung auf meine Schrift „Zauberformeln der Gelassenheit“ scherzhaft gefragt. Leider nein, aber ich erlebe manches, das trotz allem Mut macht. Haltungen, die fast schon aus der Mode gekommen sind, haben wieder einen hohen Stellenwert: Rücksichtnahme auf Schwächere, Solidarität mit gefährdeten Menschen, Achtung voreinander im Bewusstsein, dass wir alle in einem Boot sitzen. Und da fällt mein Blick auf eine SMS mit einem...

  • 25.03.20
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Foto: Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Ein Strich, für den es sich zu leben lohnt

Es ist schon einige Jahrzehnte her, als ich an der Hand meiner Mutter am Felsensteig des Grazer Schlossbergs eine stark beschädigte Straßenlaterne sehen musste. Ja, musste, denn die Überreste des Lichtkörpers – die tausend Scherben am Boden – machten mich sehr traurig. Ich kann mein Empfinden von damals heute noch gut nachfühlen. Ist es die Sehnsucht nach einem Leben ohne Bruchstücke von Gläsern und Herzen, ohne Scherben, die verletzen und schmerzen, ohne Krankheit und Tod …? Im Film „Moulin...

  • 25.03.20
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Foto: Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Noch kein echtes „Schwein gehabt“

„Jetzt bemühe ich mich, immer sinnvolle ‚Mutworte‘ zu schreiben, die dann von den Leuten nicht einmal gelesen werden.“ Das wäre eindeutig eine negative Interpretation meinerseits, die jeder Grundlage entbehrt. Denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass über 90 Prozent (!) unserer negativen Vorstellungen schlichtweg falsch sind. Wir ärgern und sorgen uns, sind beleidigt und enttäuscht und vermiesen mit meist falschen Denkmustern unseren Lebensalltag. Und sollten doch einmal die 10 Prozent...

  • 25.03.20
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Foto: Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
„Dann halt besser die Pappn“

Kommt Ihnen das bekannt vor? Am Anfang steht eine gute Idee, die mit dem nötigen Talent und einer großer Portion Begeisterung umgesetzt werden will. Doch mit einer kritischen Bemerkung wird alles zerstört. Es gibt Verletzungen, Enttäuschungen, und am Ende geschieht meist nichts. Konstruktive Kritik ist für jede Weiterentwicklung notwendig. Unsere Geschichte wäre auch anders verlaufen, wenn es mehr kritische Menschen und nicht so viele Ja-Sager gegeben hätte. Wo liegt aber die Grenze zwischen...

  • 25.03.20
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Foto: Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Ein Wegweiser nicht nur für Erika und Erik

Die Kulturjournalistin Ute Baumhackl beklagt in ihrer er-frischenden Sonntagskolumne der Kleinen Zeitung das „schlechte Benehmen“ des vergangenen Jahres. Dem kann ich nur beipflichten. Zwölf Glockenschläge – endlich ist es so weit – Neujahrsmorgen 2020. Doch kaum ist dieser angebrochen, gleitet mir schlaftrunken ein wichtiges Utensil aus der Hand – ab, hinter die Waschmaschine. Mit Schirmen und allen möglichen Verrenkungen versuche ich mich an das Entschwundene heranzutasten. Aber warum ist...

  • 25.03.20
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Foto: Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Hin und wieder den Stern aufpolieren

Zu Dreikönig stehen wir „unter einem guten Stern“. Und dann ist es wieder vorbei mit seinem Leuchten? Nach einer alten Legende müssen auch die drei Weisen den Stern hinter sich lassen und in ihr normales Leben zurückkehren. Bei einer Wegkreuzung wissen sie nicht mehr weiter und bitten einen Fremden um Hilfe. Der nimmt sich Zeit und gibt ihnen bereitwillig und freundlich Auskunft. Da sehen sie über dem Kopf des Mannes einen kleinen Stern erstrahlen. Tags darauf treffen sie eine Frau, die achtsam...

  • 25.03.20
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Foto: Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Ein Strich, für den es sich zu leben lohnt

Es ist schon einige Jahrzehnte her, als ich an der Hand meiner Mutter am Felsensteig des Grazer Schlossbergs eine stark beschädigte Straßenlaterne sehen musste. Ja, musste, denn die Überreste des Lichtkörpers – die tausend Scherben am Boden – machten mich sehr traurig. Ich kann mein Empfinden von damals heute noch gut nachfühlen. Ist es die Sehnsucht nach einem Leben ohne Bruchstücke von Gläsern und Herzen, ohne Scherben, die verletzen und schmerzen, ohne Krankheit und Tod …? Im Film „Moulin...

  • 16.03.20
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