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Neues Leadership für Afrika

In speziellen Trainings von AfrikanerInnen für AfrikanerInnen werden neue Führungskräfte geschult, die das Land von innen heraus verändern können.  | Foto: Caritas
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Afrika. Caritas Steiermark unterstützt einheimische Projekte.

Ich habe durch das Training das Vertrauen erhalten, dass ich eine Führungskraft bin und führen kann!“ Die junge Frau aus Kenia blickt mit Stolz auf ihre Erfahrungen im Projekt „Together for a New Africa“ zurück. Auch eine Kollegin aus Burundi, die an der Summer School der Initiative teilgenommen hat, nimmt wichtige Impulse mit und sagt entschlossen: „I just have to stay in Africa!“ (Ich muss in Afrika bleiben!)

Unternehmerisches und persönliches Selbstvertrauen sowie die Überzeugung, im eigenen Land etwas bewirken zu können: Diese Fähigkeiten möchten die Gründer des Projekts den TeilnehmerInnen vermitteln. Entstanden ist „Together for a New Africa“ aus der Überlegung einer Gruppe Studierender der Fokolar-Universität Sophia in Italien, was sie für ihren Kontinent tun könnten, wenn sie nach dem Studium nach Afrika zurückkehren würden.
Denn entgegen der europäischen Perspektive, die Afrika meist mit Armut, Dürre, Korruption und Auswanderung gleichsetzt, nehmen junge Menschen auf dem Kontinent ihre Heimat ganz anders wahr. In einer Umfrage des Projekts unter 1440 Afrikanern und Afrikanerinnen zwischen 18 und 40 Jahren gaben 93 Prozent an, ihr Land zu lieben, und der gleiche Anteil lebt gerne dort. 82 Prozent sagten, dass sie an Entscheidungen, die sie betreffen, teilhaben und sich dafür einsetzen wollen.

Dieser Energie und der Erkenntnis, dass viele Schwierigkeiten in afrikanischen Ländern aus Führungsproblemen resultieren, will „New Leadership for Africa“ Rechnung tragen. In einer ersten Phase von 2018 bis 2022, an der auch der Steirer Ernst Ulz als Koordinator in Mariapolis Piero in Nairobi beteiligt war, wurden 100 junge Menschen aus sechs afrikanischen Ländern geschult. Sie bauten Teams auf, um Entwicklungsaktivitäten auf lokaler Ebene zu implementieren. So hat etwa ein Teilnehmer aus Burundi, der von der Caritas unterstützt wurde, seine eigene Entwicklungsorganisation gegründet und ist ein Partner der Caritas Steiermark geworden.

Kultur der Einheit

„Uns war und ist wichtig zu schauen, wie wir das Projekt mit unseren eigenen Mitteln entwickeln können“, erklärt einer der Gründer, Melchior Nsavymana aus Burundi. Der junge Politikwissenschaftler mit Doktor in Internationalen Beziehungen wirkt ansteckend mit seinem Enthusiasmus, seiner Willenskraft und seinem Pragmatismus. Er bekräftigt: „Es musste von uns kommen, um unser eigenes Engag-ement zu zeigen.“ Schließlich gehe es um Befähigung. Die Gründer schlagen ein neues Leadership-Paradigma vor, das von einer „Kultur der Einheit“ inspiriert ist: Kooperation und Zusammenarbeit.

Isabelle Jonveaux (l.) von der Caritas Steiermark mit Melchior Nsavymana. | Foto: Caritas
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Dies knüpft an der Geschichte an, denn über Jahrhunderte hinweg haben traditionelle Einstellungen in afrikanischen Gesellschaften für Inklusion, Integration und Gerechtigkeit gesorgt. Ein herausragendes Beispiel ist die so genannte „Ubuntu-Weisheit“, die die gegenseitige Verbundenheit aller Menschen hervorhebt und sich in Aussagen manifestiert wie: „Ich bin, weil WIR sind.“ Hier hat Afrika auch etwas, das es mit Europa teilen kann. Daher sind auch junge EuropäerInnen eingeladen, sich online an den Austauschprogrammen der nächsten Summer School zu beteiligen, die im September beginnt. Die Caritas Steiermark finanziert die Teilnahme von vier Frauen aus Burundi.

Isabelle Jonveaux

„Together for a New Africa“ unterstützen:
IBAN: AT34 6000 0000 0792 5700
Verwendungszweck: New Africa

Nähere Infos: togetherforanewafrica.org

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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