Meine Lieblings-BIBELSTELLE
Psalm 139,1-5 | Marie-Theres Felber

„Herr, du hast mich erforscht, und du kennst mich. Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. Von fern erkennst du meine Gedanken. Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; du bist vertraut mit all meinen Wegen. Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge – du, Herr, kennst es bereits. Du umschließt mich von allen Seiten und legst deine Hand auf mich.“
Diese Zeilen begleiten mich seit meiner Kindheit. Meine Mama hat sie sehr oft am Abend, vor dem Schlafengehen, für mich oder mit mir gebetet. Schon damals hat es mir ein gutes Gefühl und Zuversicht gegeben, von allen Seiten geschützt zu sein und die Gewissheit zu haben, dass da jemand ist, der wirklich alles über mich weiß, vor dem ich nichts verstecken brauche und der immer für mich da ist.
Diese besondere Sicherheit zeigte sich auch, als ich als 7-Jährige, ohne Begleitung der Eltern, mit der Fokolarbewegung zu einem weltweiten Treffen nach Rom fuhr. Meine Mama hatte Bedenken, ob ich Heimweh bekommen würde. Völlig überzeugt antwortete ich ihr: „Ich denke an Gott, und du denkst auch an Gott, dann sind wir vereint!“
Nach wie vor finde ich es unglaublich beruhigend und bestärkend, dass da jemand ist, über Freundeskreis und Familie hinaus, von dem ich in allen Lebenslagen nie endenden Zuspruch habe. Das bedeutet für mich nicht, dass ich tun und lassen kann, was ich will, weil „Gott mich ja eh kennt“, sondern es bedeutet für mich, immer wieder neu anfangen zu können, wenn ich meine, in einer Sackgasse zu stecken oder vom Weg abgekommen zu sein.
Marie-Theres Felber
Ergotherapeutin

Sonntagsblatt, 5. Juli 2020

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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