MEIN GARTEN | SonntagsblattPLUS, 29. Mai 2022
Wo es summt und brummt

Lavendel wird gerne von Bienen, Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingen besucht. | Foto: pixabay
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  • Lavendel wird gerne von Bienen, Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingen besucht.
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Wir brauchen Gärten, die Insekten einladen.
Zahlreiche Insekten wie Bienen, Wildbienen oder Florfliegen werden durch Pollen und Nektar angelockt.
Manche Insekten helfen uns gegen Blattläuse, Spinnmilben und Co. Vor allem sind sie nützliche Bestäuber. Sie halten das biologische Gleichgewicht im Garten und sorgen für reiche Ernte.
Beim Bestäuben denken wir automatisch an die Honigbiene. Doch es gibt viel mehr Insekten, die Pflanzen bestäuben. Mehrere hundert Wildbienenarten und Hautflügler sind in Mitteleuropa bekannt, außerdem tausende verschiedene Schmetterlinge, Fliegen, Käfer und andere Insekten.
Bienen und Schmetterlinge brauchen viel Nektar. Besonders beliebt sind die Lippen- und Rachenblumen. Deren Unterlippe ist eine fantastische Landefläche für die dicken Brummer. Es gibt Arten, die besuchen ausschließlich Glockenblumen oder sind tatsächlich Spezialisten für eine Blumenart.
Typische Schmetterlingsblumen sind Nelken-Phlox und Sommerflieder.
Aber nicht alle Blüten bieten Nahrung. Die Züchtungen der Gartenpflanzen haben es in den letzten Jahrzehnten gezeigt, dass gefüllte Rosen oder gefüllte Dahlien zwar schön sind – sie dürfen natürlich auch im Garten sein, aber sollten nicht überhand nehmen.
Um die Insekten durch das ganze Jahr zu bringen, ist es wichtig, im jahreszeitlichen Verlauf unterschiedliche Blüten anzubieten.
Super Bestäuber sind auch Gemüse- und Obstgärten. Mauerbienen lieben Stein- und Kernobst. Paradeiser, Kürbis und Zucchini werden hauptsächlich von Hummeln bestäubt. Für Gurke und Zuckermelone sind Honigbienen von großer Bedeutung. Käfer und Fliegen kümmern sich bevorzugt um Kerbel, Koreander, Karotte und Holunder. Sie lieben Doldenblüten.
Angelika Ertl

Pflanzen für Insekten
Folgende Pflanzen sind Bienen- und Insektenmagnete:
Aronia, Beinwell, Wiesenblumen, Gänse-blümchen, Palmkohl, Weißdorn, Salbei, Sommerlauch, Windrose, Haselnuss, Glockenblume, Katzenminze, Dost, Lavendel, Kirschen, Apfelblüte, Taubnessel und viele mehr.

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Waldeskind
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Der Geruch von nassem Laub, das Berühren von Moos, das Entdecken der kleinen Waldbewohner – Naturerfahrung im Wald formt die Sinne der Kinder und gibt ihnen Selbstvertrauen. Maximilian Moser zeigt, dass es Kindern nicht nur Spaß macht, im unebenen, verwurzelten Wald zu laufen, sondern dass dadurch das Gleichgewicht geschult und neue Synapsen und Nervenbahnen im Gehirn ausgebildet werden.

Ein Garten soll niemanden ausschließen,
sondern einladen.

Angelika Ertl
Biogärtnerin

Wie lege ich einen Fünf-Zonen-Garten für Bienen an?

Totholzecken, Sandhaufen und Insektenpyramiden sind wichtige Wohnungen für die Tiere. Die Wildbienenhotels sind zu Recht in Mode gekommen. Es ist herrlich, die heimische Tierwelt zu beobachten.
Ich habe für mich ein System gefunden, wo es mir leicht fällt, einen Insektengarten zu errichten: den 5-Zonen-Garten. In jeder Zone soll etwas einladendes für die Bienen sein.
Wichtig: keine giftigen Spritzmittel verwenden!

Zone 1: Heckenzone – Kornelkirsche, Weißdorn, heimische Gehölze …
Zone 2: Staudenrabattenzone – im jahreszeitlichen Verlauf immer etwas in Blüte, auch
einjährige Pflanzen.
Zone 3: Gemüsegartenzone und Obstspaliere – ganz wichtig, auch Gemüse ausblühen
zu lassen, z. B. Karotten und Fenchel. Sie sind tolle Blüten für Bestäuber.
Zone 4: Magerwiese mit vielen unterschiedlichen Blüten für Pollen und Nektar.
Zone 5: Behausung – Insektenhotels und offenen Sand und Erdstellen.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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