Weltkirche
Spirituelle Dimension des Glaubens neu entdecken

Tomás Halík sprach bei der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes in Krakau. | Foto: LWF
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Polen. Halik überzeugt von neuer Reformation des Christentums.

Das Christentum steht aus Sicht des tschechischen Theologen Tomáš Halík vor einer neuen Reformation. Die von Papst Franziskus geplante synodale Reform der katholischen Kirche könne eine viel tiefergehende Wirkung haben als angenommen, sagte Halík vor der Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds, die von 13. bis 19. September in Krakau stattfand. „Ich bin überzeugt, dass wir es hier mit dem möglichen Beginn einer neuen Reformation des Christentums zu tun haben, die sowohl auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil als auch auf der pfingstlichen Neubelebung des weltweiten Christentums aufbaut.“ Die Reform müsse viel tiefer gehen als eine bloße Reform der Institutionen. Notwendig sei eine Neuentdeckung der spirituellen und existenziellen Dimensionen des Glaubens.
Halík verurteilte auch Russlands Angriff auf die Ukraine, einen „nationalen Messianismus“ durch Präsident Wladimir Putin sowie die kremlnahe Haltung von Führern der russisch-orthodoxen Kirche. Kirchen, die von einem politischen Regime korrumpiert würden, beraubten sich selbst ihrer Zukunft.
Der Theologe betonte, dass neue Wege der Verkündigung des Evangeliums zu den wichtigsten kirchlichen Aufgaben zählten. „Wir können aber nicht als arrogante Besitzer der Wahrheit auf andere zugehen“, gab er zu bedenken. Das Ziel der Mission bestehe auch nicht darin, neue Kirchenmitglieder zu rekrutieren und sie in bestehende Strukturen hineinzupressen. Viel wichtiger sei ein gegenseitig bereichernder Dialog – nicht zuletzt mit Menschen anderer Glaubensrichtungen oder ohne Glauben.

QUELLE: KATHPRESS

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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