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Ohne Bildung geht nichts

Angelika Kobl und Brigitte Kroutil-Krenn von der Caritas Steiermark mit dem Weihbischof der Diözese Juba Bischof Santo Loku Pio Doggale. (v. l.) | Foto: Caritas
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  • Angelika Kobl und Brigitte Kroutil-Krenn von der Caritas Steiermark mit dem Weihbischof der Diözese Juba Bischof Santo Loku Pio Doggale. (v. l.)
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Südsudan. Erweiterung der Schule in Juba durch Spenden aus der Steiermark, bringt Menschen Hoffnung auf Zukunft.

Aus Lehm werden Ziegel, aus acht Klassen werden 19: Die Schule in Juba, der Hauptstadt des Südsudan, wächst in alle Richtungen – mit tatkräftiger Hilfe aus der Steiermark. Eine österreichische Delegation mit VertreterInnen der Caritas Steiermark um Auslandshilfe-Leiterin Brigitte Kroutil-Krenn, des Hilfswerks Schwester Emmanuelle und anderer Donatoren wie Missio Österreich war im Februar dabei, als ein neuer Trakt eröffnet wurde. „Das ist ein großer Schritt, weil mit Verbesserungen und Erweiterungen der Gebäude auch große Verbesserungen in der Qualität des Lernens verbunden sind“, sagt Kroutil-Krenn. Die Klassenstärke ist geringer, das Gebäude luftiger und sogar barrierefrei, es gibt eine neue Bibliothek, die vom Land Steiermark mit finanziert wurde, und im neuen Computerraum stehen den Schülerinnen und Schülern Geräte zur Verfügung.

Für Menschen am Rand. Die private Schule ist ein wichtiges Angebot für die Menschen am Rande der Hauptstadt, betont Caritas-Länderreferentin Angelika Kobl: „Es gibt zwar staatliche Schulen, aber auch im Schulwesen zeigt sich, wie dysfunktional und schlecht verwaltet der Südsudan ist. Die staatlich angestellten Lehrkräfte haben zum Beispiel seit Monaten kein Gehalt mehr bekommen.“ Zwar rebellieren sie nicht, wie etwa die Veteranen, deren Sold ebenfalls seit Monaten ausständig ist und die ihrem Unmut in einem spontanen und gewaltsamen Aufstand Luft machten. Doch das Engagement der staatlichen Lehrkräfte ist entsprechend begrenzt, wenn Unterricht überhaupt stattfindet.

Gerade angesichts der schlechten staatlichen Strukturen halten es die Caritas und ihre Partner für enorm wichtig, mit der guten Ausstattung der Schule in Lologo ein Zeichen zu setzen: Ein Zeichen, dass Bildung einen Wert hat, dass es sich lohnt, zu lernen und dass es eine Zukunft gibt. „Es geht um jede und jeden einzelnen: Wenn Kinder Schulbildung erhalten, können sie ihr Potential viel besser entfalten und auch im Alltagsleben des Staates wichtige Funktionen übernehmen“, betont Kobl.

Der Südsudan ist als jüngster Staat der Welt seit Gründung 2011 nie wirklich zur Ruhe gekommen und ist weder in seinen staatlichen Strukturen noch gesellschaftlich gefestigt. Nun herrscht erneut Angst vor einem Überschwappen der Gewalt im Sudan, auch die bevorstehende Wahl lässt Unruhen befürchten. Eine Vielzahl von Flüchtlingen und RückkehrerInnen aus dem Sudan kommt neu in die Städte, in denen ohnehin bereits eine große Zahl von Bürgerkriegsflüchtlingen nur provisorisch lebt. Eine Rückkehr in ländliche Regionen ist wegen mangelnder Versorgung, zerstörter Brunnen und fehlender Infrastruktur noch nicht möglich. Auch verschlechtert der Klimawandel die Lebensbedingungen auf dem Land. So prägen Hoffnungslosigkeit, Armut und auch Gewalt das Klima.

Bildung ist unerlässlich. „Deshalb geht es auch darum, dass sich endlich eine starke Zivilgesellschaft herausbilden kann, die den Staat von innen heraus festigt und stabilisiert,“ betont Kobl. Bildung ist für eine solche Entwicklung unerlässlich. Es sei noch viel Grundlagenarbeit nötig, meint die Caritas-Mitarbeiterin, aber sie sieht eine positive Entwicklung: So hat sich in der Schule ein Elternverband gebildet, der die Schule auch ideell mitträgt und in der Nachbarschaft und der näheren Umgebung viel Überzeugungsarbeit leistet. Mit der Erweiterung der Schule wird auch diese ideelle Unterstützung wachsen. Das fröhliche Fest zur Eröffnung, zu dem sogar der Bildungsminister kam, stimmt die Donatoren positiv und motiviert, sich weiter für den Erhalt dieser wichtigen Schule und für künftige Erweiterungen und Ausbildungen einzusetzen.

◉ Spenden-Möglichkeit:
IBAN: AT08 2081 5000 0169 1187
Verwendungszweck: Südsudan

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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