Vatikan
Glauben bewahren und auch weiterentwickeln

Papst Franziskus regelt einiges neu. | Foto: Unsplash

Papst regelt die Struktur der Glaubenskongregation neu.

Mit einem neuen Erlass, dem Motu proprio „Fidem servare“ (Den Glauben bewahren), hat der Papst die Struktur der Vatikanischen Glaubenskongregation verändert. Demnach wird die bisherige dritte Sektion für spezielle Ehefragen der ersten Abteilung zugeordnet, die für die Glaubenslehre zuständig ist. Damit besteht die Kongregation für die Glaubenslehre künftig nur noch aus zwei Abteilungen: Die erste soll die katholische Glaubens- und Sittenlehre hüten und fördern. Die zweite Sektion bleibt für Disziplinarfragen zuständig, vor allem für Verfahren von mutmaßlichem Missbrauch durch Kleriker.

Gleichzeitig bekräftigt Papst Franziskus im neuen Erlass den Auftrag der Kongregation, den katholischen Glauben nicht nur zu bewachen, sondern dessen Lehre zu fördern und weiterzuentwickeln. Dies gelte „vor allem angesichts der Fragen, die sich durch den Fortschritt der Wissenschaften und gesellschaftlichen Entwicklung stellen“. Ziel sei es, die Glaubensweitergabe zu erleichtern.

In einem weiteren Erlass gab der Papst bekannt, dass er durch Änderungen einzelner Vorschriften des Kirchenrechts Zuständigkeiten von Ortsbischöfen und Ordensoberen stärken will. Für einige Maßnahmen wie etwa die Veröffentlichung von Katechismen, die Errichtung diözesanübergreifender Seminare und Ausbildungsrichtlinien für Priester brauchen Bischöfe und Bischofskonferenzen keine Genehmigung des Heiligen Stuhls mehr. Künftig reiche eine Bestätigung.

Künftig können höhere Ordensobere die Entlassung eines Ordensmitglieds mit dauerhaften Gelübden oder eine Auszeit ohne Zustimmung des Ortsbischofs oder des Vatikans entscheiden. Auch für Umgang und Regelung mit Messstipendien und frommen Stiftungen erhalten Diözesanbischöfe und Ordensobere mehr Kompetenzen.
Die neuen Maßnahmen „spiegeln die gemeinsame und plurale Universalität der Kirche wider, die Unterschiede umfasst, ohne sie zu vereinheitlichen“. Es soll „eine schnellere Wirksamkeit pastoraler Maßnahmen“ sowie „Nähe zu den Menschen und ihren Lebenssituationen“ erleichtert werden.

KATHPRESS

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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