Apropos Gesundheit
Sicherer durchs Alter
- Melanie Winkler (r.), soziale Fachkraft im Betreuten Wohnen Thalgau, mit Bewohnerin Ulla Pfister. In ihrer Wohnung ist „Livy Care“ bereits im Einsatz.
- Foto: Caritas Salzburg
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Digitales Vorzeigeprojekt der Caritas für Betreutes Wohnen.
Für die Pflege der älteren Generation wird es auch in Zukunft vor allem eines brauchen: empathische und engagierte Menschen. Das bedeutet freilich nicht, auf die Unterstützung „smarter“ Digitalisierung zu verzichten. Als Vorzeigeprojekt setzen Caritas und Heimat Österreich beim Betreuten Wohnen in Thalgau erstmals in Salzburg das digitale Assistenzsystem „Livy Care“ ein: Es sichert die gesamte Wohnung über intelligente Deckensensoren, die dank Sturzsensorik und Hilferuferkennung bei Notfällen Alarm schlagen. Eine Unterstützung, wenn man sie am meisten braucht, denn Stürze mit Verletzungsfolge stellen oft ein einschneidendes Erlebnis für das Leben älterer Menschen dar. Laut der Weltgesundheitsorganisation und dem Robert-Koch-Institut stürzt mehr als ein Viertel der Seniorinnen und Senioren zumindest einmal pro Jahr.
„Ein Leben in den eigenen vier Wänden und selbstständig – das ist es, was die meisten Menschen wollen, und das entlastet auch das Gesundheits- und Pflegesystem“, sagt Andrea Schmid, Direktorin der Caritas Salzburg. „Mit dem Einsatz von Livy Care geben wir den 32 Bewohnerinnen und Bewohnern in Thalgau mehr Sicherheit und nehmen den Angehörigen einen Teil ihrer Sorgen. Wenn sich diese digitale Assistenz bewährt, möchten wir sie auch in unseren anderen 20 Standorten des Betreuten Wohnens einsetzen.“ Digitalisierung in der Pflege – nicht als Selbstzweck, sondern als Mehrwert – kann vor allem eines bedeuten: mehr Lebensqualität für alle Beteiligten.
Thomas Manhart
„Mama verlässt sich“
Aus erster Hand schildert die Tochter einer 80-Jährigen die Funktionsweise und ihre ersten Eindrücke von „Livy Care“ in Thalgau: „Meine Mama verlässt sich natürlich auf mich und meine Schwester. Wenn etwas passiert – zum Beispiel ein Sturz – schlägt „Livy“ sofort Alarm, und ich bekomme eine Meldung direkt auf mein Handy. Man sieht genau, in welchem Zimmer der Sturz erkannt wurde. Ich kann sofort klären, ob wirklich etwas ist, beruhigen oder gegebenenfalls Hilfe rufen. Alle genannten Personen in der App sehen über einen Verlauf, welche Person den Alarm angenommen hat und ob er bereits wieder beendet wurde – so sind alle zeitgleich informiert.“
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Stürze gezielt vermeiden
Noch wichtiger als eine schnelle Reaktionskette ist naturgemäß die Vorbeugung – damit es gar nicht erst zu Stürzen kommt. Angesichts dieser „größten Gefahrenquelle im Alltag älterer Menschen“ hat die Österreichische Gesundheitskasse den kostenlosen Ratgeber „Trittsicher & aktiv. Stürze gezielt vermeiden“ herausgegeben und führt über ihre regionalen Partner auch Kurse durch. Auf www.gesundheitskasse.at finden sich außerdem acht Videos mit Beispielen und Übungen zur Sturzvorbeugung.
Im Ernstfall
Langzeitfolgen minimieren
Digitale Assistenzsysteme sind eine von vielen Antworten auf die steigenden Anforderungen im Bereich Pflege und Betreuung. Sie sollen zu einem Wohnumfeld beitragen, in dem sich Menschen wirklich wohlfühlen – mit der Gewissheit, dass im Ernstfall rasch Hilfe zur Stelle ist. „Schlussendlich geht es darum, mit einer schnellen Reaktionskette die Langzeitfolgen zu minimieren und den Bewohnerinnen und Bewohnern so lange wie möglich ein selbstständiges Leben zu ermöglichen. Dazu leistet moderne Technologie einen Beitrag“, sagt Andreas Gruber vom „Livy Care“-Anbieter. Man sei stolz, mit dem Assistenzsystem beim Betreuten Wohnen in Thalgau mitzuwirken, die Sicherheit der Seniorinnen und Senioren langfristig zu heben und zu verbessern. Bereits bei den ersten Vorstellungsterminen habe sich „eine hohe Zustimmung unter den Bewohnerinnen, Bewohnern und Angehörigen“ abgezeichnet.
Andreas Gruber
Geschäftsführer der Austria Assisted Living GmbH und Anbieter von „Livy Care“.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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