Zwei Brüder aus Konstantinopel haben die Entwicklung der Kirche im Osten Europas maßgeblich beeinflusst: die „Slawenapostel“ Cyrill und Method. Ihr Fest am 14. Februar steht gemäß der Idee von Papst Johannes Paul II. im Zeichen des Ost und West verbindenden christlichen Glaubens. Als „Patrone Europas“ stellte der 2014 heiliggesprochene Papst Johannes Paul II. die Brüder Cyrill(us) und Method(ius) dem heiligen Benedikt von Nursia an die Seite; später erwählte er dazu auch noch die in Auschwitz...
Sie ist heute vielleicht nicht so bekannt wie Klara von Assisi, Teresa von Avila oder Johanna Franziska von Chantal, ihre Kolleginnen unter den Ordensgründerinnen, doch sie ist nicht weniger bedeutsam und zudem auch zeitlich die erste von ihnen: Scholastika, die Schwester des heiligen Benedikt von Nursia. Am 10. Februar ist ihr Gedenktag. Scholastika war eine Schwester oder Zwillingsschwester des heiligen Benedikt von Nursia. Im letzteren Fall wurde sie wie ihr Bruder um das Jahr 480 in Nursia,...
Die Bibel ist ein Schatz fürs Leben. Wer sucht, findet darin manche kostbare Perle – wie jener schon verstorbene kirchliche Mitarbeiter, der eine spezielle Vorliebe hatte: den Psalm 23. Eine persönliche Spurensuche zum „Sonntag des Wortes Gottes“. Bei einem Bibeltag – ich war damals nach dem Studium eben erst ins Berufsleben eingestiegen – kam ich mit einem Mann ins Gespräch, der eine besondere Vorliebe hatte: Er sammelte den Psalm 23 in verschiedenen Ausgaben und Übersetzungen: „Der Herr ist...
In der Diözesanbibliothek St. Pölten befindet sich eine ganze Reihe biblischer Kostbarkeiten – kein Wunder, handelt es sich doch im Kern um die Bibliothek des 1784 von Kaiser Joseph II. aufgehobenen früheren Chorherrenstiftes in St. Pölten. Ein besonderes Prunkstück in der Diözesanbibliothek ist die Handschrift 54 – eine lateinische Bibel, die um 1230 in Paris entstanden ist. Paris war um diese Zeit die führende Universitätsstadt; wer Rang und Namen hatte, schickte seine Söhne dorthin zum...
Am „Tag des Judentums“, den christliche Kirchen alljährlich am 17. Jänner, unmittelbar vor der Gebetswoche für die Einheit der Christen, begehen, sprach die Direktorin des in St. Pölten ansässigen Instituts für jüdische Geschichte Österreichs, Dr. Martha Keil, ausgehend vom Begriff der „Zedaka“ über Wohltätigkeit als Rechtsanspruch in der jüdischen Gesellschaft. In einem Beitrag zu dem Thema aus christlicher Perspektive sagte Caritasdirektor Hannes Ziselsberger einleitend, es sei „eine große...
Juden und Christen teilen eine gemeinsame Glaubensgrundlage: die Heilige Schrift des Alten Bundes. Zum „Tag des Judentums“ am 17. Jänner ein Blick in die Hebräische Bibel, die sich in Details von der christlichen Bibel unterscheidet. Wenn Jesus in seinen Auseinandersetzungen mit Schriftgelehrten auf die Probe gestellt wird, stellt er gern die Gegenfrage, was die „Schrift“ sagt oder was bei „Mose und den Propheten“ geschrieben steht. Jesus bezieht sich damit auf die Heilige Schrift des...
Die Taufe hat einen besonderen Stellenwert untern den sieben Sakramenten. Sie ist das sichtbare Zeichen der Aufnahme in die Gemeinschaft der Kirche und gilt als „Tor zu den Sakramenten“. In der Pfarrkirche Kritzendorf bei Klosterneuburg verdeutlicht ein besonders gestaltetes Taufbecken diese tiefe Symbolik des Taufsakraments. Kritzendorf bei Klosterneuburg ist eng, so eng, dass stellenweise eine Ampel den Verkehr in jeweils eine Richtung freigibt. Auch die Pfarrkirche zwischen den Ortsteilen...
Zu Weihnachten ist die Krippe noch nicht vollständig. Am 6. Jänner erst werden die „Heiligen Drei Könige“ dazugestellt. Das alte Fest Epiphanie an diesem Tag bringt noch einmal das Geheimnis der Christnacht zum Leuchten. Der 6. Jänner ist seit der Frühzeit eines der ganz großen Feste im Kirchenjahr. Es war im Orient – von Ägypten bis Syrien – das Weihnachtsfest schlechthin, lange bevor der Tag des „Unbesiegten Sonnengottes“ (Sol Invictus) am 25. Dezember im Abendland als Datum der Geburt Jesu...
Dass heute Weihnachtskrippen in Kirchen aufgestellt werden und Krippen auch in den Wohnungen und unter dem Christbaum das Weihnachtsgeschehen verkünden, ist das Ergebnis einer langen, nicht immer geradlinigen Geschichte. Weihnachtskrippen in ihrer heute bekannten Form gäbe es vielleicht nicht ohne den heiligen Franz von Assisi. Jedenfalls war er es, der in Greccio in der Christnacht des Jahres 1223 erstmals die Weihnachtskrippe als geistliches Schauspiel mit lebenden Tieren inszenierte, um „den...
Am 8. Dezember feiert die katholische Kirche – wie auch die anglikanische Kirche – das „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ durch ihre Mutter Anna („Mariä Empfängnis“). Gerade jetzt erleben wir in der Pandemie und im Lockdown hautnah das Ansteckungspotenzial eines möglicherweise todbringenden Erregers. Jeder kann jederzeit mit dem Covid-19-Virus angesteckt werden, aber auch andere damit anstecken. Die Pandemie übergreift Kontinente, niemand ist vor dem Virus...
Leopold III. (1096 - 1135) war in vielen Dingen ein Kind seiner Zeit. Er förderte Kirche und Klöster, suchte sie aber auch in seinen Dienst zu stellen. Seine von Kriegen weitgehend freie Regierungszeit ist ein Meilenstein im Werden Österreichs. Als die Babenberger im Jahr 976 in die wiedererrichtete „Marchia orientalis“, die „Ostmark“, kamen, war diese noch ein sehr überschaubares Gebiet. Die Babenberger, die selbst diese Bezeichnung übrigens nie verwendeten, waren eng mit dem bairischen...
Am 9. November feiert die Kirche mit einem Hochfest den Weihetag der Lateranbasilika in Rom. Weshalb diese Ehre für ein Gotteshaus, das obendrein den Ehrentitel „Mutter und Haupt aller Kirchen der Stadt Rom und des Erdkreises“ trägt? Die Anfänge der ranghöchsten Basilika Roms und der katholischen Kirche liegen im Dunkel der Geschichte. Nach einer Überlieferung bestand auf dem Grundstück an der Aurelianischen Stadtmauer Roms bereits ein christliches Gebetshaus. Es soll Fausta, der Schwester des...
„Wie lange darf ein Leben dauern?“ – Diese provokante Frage stand im Zentrum einer Podiumsdiskussion, zu der der Katholische AkademikerInnenverband der Diözese St. Pölten eingeladen hatte. „Auf der einen Seite wird alles getan, um Leben zu verlängern, andererseits werden Rufe nach einer Begrenzung laut“, sagte Carl Aigner (l.) ehemals Direktor des Museums NÖ, einleitend. Ein Effekt des Globalen sei es schließlich, „dass wir alle täglich über das Leben anderer mitentscheiden“. Aus eigener...
Vor genau 50 Jahren, am 16. Oktober 1971, fand mit der konstituierenden Sitzung im Bildungshaus St. Hippolyt der Auftakt zur vierten und bislang letzten Diözesansynode statt, die im Jahr 1972 in drei Sitzungsperioden tagte. Die dritte Diözesansynode lag 1971 noch gar nicht so lange zurück. Auch wenn bereits die Ankündigung des Zweiten Vatikanischen Konzils viele neue Impulse freisetzte, so stand die Diözesansynode 1961 noch ganz unter den Vorgaben des Kirchenrechts von 1917. Das zentrale...
Vor 60 Jahren, am 30. September 1961, wurde das Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten vom damaligen Diözesanbischof Dr. Franz Zak feierlich eröffnet. Das Erfordernis einer diözesanen Bildungsstätte zeichnete sich bereits in den Nachkriegsjahren ab, als die kirchliche Jugendarbeit und die Katholische Aktion einen starken Aufbruch erlebten und sich daraus die Notwendigkeit geeigneter Räumlichkeiten für Kurse und Veranstaltungen im Zentrum der Diözese ergab. So fanden nach 1950 mehrtägige...
Der Jakobsweg durchquert von Ost nach West das Bundesland Niederösterreich und auch die Diözese St. Pölten vom Riederberg bis St. Pantaleon. In Mautern südlich von Krems vereinigt er sich mit dem Weinviertler Jakobsweg. In Mautern beginne ich meinen Pilgertag. Einmal um die Kirche – mit dem Pfarrhof aus der Renaissancezeit ein malerisches Ensemble. An der Kirchentüre ein Hinweis: „Die Türe klemmt fallweise – bitte fest anziehen.“ Noch ein Versuch. Nein, die Türe klemmt nicht, die Kirche ist um...
Bereits seit einigen Jahren gibt es den im gesamten deutschsprachigen Raum – mit Ausnahme der Schweiz – verwendeten Stammteil des neuen „Gotteslob“ auch in einer Großdruckausgabe für sehbehinderte Menschen. Das Blindenapostolat Österreich hat den vielfach geäußerten Wunsch nach einer Großdruckausgabe des Österreich-Teils (ab Nr. 800) aufgegriffen. Fast drei Jahre dauerten die Vorarbeiten, insbesondere die umfangreichen verlagsrechtlichen Abklärungen. Als Erstauflage wurden nun 400 Exemplare...
Für die Auferstehung Jesu gibt es verschiedene Zeitangaben. Am ersten Tag der Woche, vor dem Morgengrauen, kamen die Frauen zum Grab und fanden es leer. Andere Stellen sprechen vom „dritten Tag“ als dem Tag der Auferstehung Jesu. Was hat es mit diesen Zeitangaben auf sich? In vielen alten Kirchen und Basiliken Roms finden sich überdimensional wirkende Osterkerzenleuchter aus dem Mittelalter. Auf dem Bild links ist jener aus der Basilika Sankt Paul vor den Mauern zu sehen, der im 12. Jahrhundert...
Aus der Filialkirche Schildberg in der Pfarre Maria Jeutendorf stammt eine geschnitzte Ölbergszene, die heute als Leihgabe im „Museum am Dom“ in St. Pölten ausgestellt ist. Diese „Schildberger Passion“ fasst wie in einer Momentaufnahme den Beginn des Leidensweges Jesu, seine „Ölbergstunde“ nach dem Letzten Abendmahl, zusammen. Nach dem Lobpreis gingen sie zum Ölberg hinaus“, heißt es bei den Evangelisten Matthäus und Markus. Der Lobpreis gehört zum vierten und letzten Becher Wein, der beim...
Obwohl Markus an zweiter Stelle der Evangelien gereiht ist, ist sein Werk das früheste unter den vier kanonischen Evangelien. Anders als bei heutigen Büchern ist kein Erscheinungsjahr vermerkt. Man muss also nach anderen Indizien suchen. Eines könnte der Hinweis auf die Zerstörung des Tempels in der Rede Jesu über die Endzeit (Mk 13) sein. Im Jahr 70 n. Chr. besiegten römische Truppen jüdische Aufständische, nahmen Jerusalem ein und plünderten den Tempel. Die ungewisse Zukunft nach dieser...
Das Wort Heimat weckt viele Erinnerungen und Gefühle. Es ist heute mehr denn je ein sensibler und mit teils recht unterschiedlichen Bedeutungen und Erwartungen beladener Begriff. Kennen Sie den Grünen See in der Steiermark, den Formarinsee und die Rote Wand in Vorarlberg oder den Schiederweiher bei Hinterstoder? Sie wurden in den vergangenen Jahren in der ORF-Sendung „9 Plätze 9 Schätze“ zu den schönsten Orten Österreichs gekürt, und auch heuer wird es diese beliebte Reihe zum Nationalfeiertag...
Die ursprünglich geplante österreichweite Bibel-Festwoche im Rahmen der gegenwärtigen „Jahre der Bibel“ musste zwar coronabedingt von 2020 auf 2021 verschoben werden, Teile des bereits vorbereiteten Programms konnten in den Diözesen St. Pölten und Linz aber durchgeführt werden. „Die Bibel ist ein reichhaltiges Buch, sie ist selber eine Bibliothek“, sagte Weihbischof Dr. Anton Leichtfried bei der Eröffnung der „10 Tage für die Bibel“ am 24. September in der Landesbibliothek St. Pölten. „Dieses...
Im heurigen Herbst sind in der Diözese St. Pölten zehn Tage der Bibel gewidmet. Im Rahmen der von der Bischofskonferenz ausgerufenen Bibeljahre laden vielfältige Angebote zu Annäherungen an das Buch der Bücher ein. Was ist die Bibel? Vielfältig sind die Antworten auf diese scheinbar so einfache Frage. Die Bibel ist Gebetbuch und Glaubensgrundlage für Judentum und Christentum. Sie ist Weltliteratur, Weltkulturerbe, Inspiration für Schriftsteller/innen, Musiker/innen und Künstler/innen...
Die Aufnahme Marias in den Himmel mit Leib und Seele ist Inhalt des jüngsten, von Papst Pius XII. am Allerheiligentag des Jahres 1950 verkündeten Dogmas. Das Fest und sein Inhalt sind jedoch alter Glaube der Kirche. Er besagt, dass Maria, die Mutter Jesu, wegen ihrer einzigartigen Verbindung mit der Erlösungstat Jesu Christi als die „Ersterlöste“ an der Auferstehungsgestalt ihres Sohnes teilnimmt. Bischof Kyrill von Alexandrien führte das Fest am 15. August im 5. Jahrhundert ein. Marias Leben...
Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Sie möchten selbst beitragen?
Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.