Pfarrgemeinderat
Im Einsatz für eine lebendige Gemeinschaft

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Umfrage unter Österreichs aktiven PfarrgemeinderätInnen gibt Einblick in Arbeit für die Kirche vor Ort.

Nach der Wahl des Bundespräsidenten ist diese Wahl in Österreich wohl jene mit den meisten Wahlberechtigten. Die wählen jedoch nicht nur eine Person, sondern gleich an die 30.000. Ein salopper Vergleich, der aber ein wenig die Dimension der Pfarrgemeinderatswahlen aufzeigt. Stimmungslage, Selbstverständnis sowie Einblicke in die Arbeit für die Kirche vor Ort bieten die Ergebnisse einer großen Online-Umfrage, an der im Vorfeld der Wahl rund 3.000 aktive PfarrgemeindrätInnen teilgenommen haben. Einige Aspekte daraus seien hier aufgegriffen.

Gestalten. Das Leben in der eigenen Pfarre mitzugestalten, damit etwas zu bewegen und möglichst viele Menschen aus der Gemeinde miteinzubeziehen und sie die „christliche Botschaft“ spüren zu lassen – das gehört für gut zwei Drittel der befragten Pfarrgemeinderäte zu ihren wichtigsten Aufgaben. Zugleich sehen viele dieses Hereinholen unterschiedlichster Menschen und Gruppen auch als eine der größten Herausforderungen an. Das „Ansprechen neuer Zielgruppen“ in der vergangenen PGR-Periode beurteilt so auch eine große Mehrheit als eher nicht bis gar nicht gut gelungen. Die coronabedingten Einschränkungen haben hier sicher eine Rolle gespielt. Für etwas mehr als die Hälfte der Befragten war die Pandemie allerdings Anlass, in der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit stärker auf digitale Medien zu setzen.

Als größte Freude bei der Mitwirkung im Pfarrgemeinderat kreuzte die Mehrheit die Antwort „Dass ich etwas für die Gemeinschaft tun kann“, gefolgt von „Ich kann etwas Sinnvolles tun“ und „Mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen“ an. Mehrheitlich überzeugt ist man deshalb auch, dass der Pfarrgemeinderat und damit die Bedeutung stark ehrenamtlich getragener lokaler Strukturen für die Kirche vor Ort künftig zunehmen werden. Und damit die Pfarre als Ort, an dem sinnstiftende Gemeinschaft erfahrbar ist, gefestigt wird.
Interessant das Ergebnis bei der Frage, wie gut die Umsetzung von (aufgelisteten) Projekten gelungen ist: Auf den vordersten Plätzen liegen da die „Erhaltung oder Erneuerung unserer sakralen und profanen Gebäude“ (also Kirche, Kapelle, Pfarrheim Friedhof) sowie die Weiterführung bewährter Angebote. Dinge, die in so mancher Pfarre für reichlich Diskussionsstoff sorgen.

Zeitgemäßer denken. Beim Blick in die Zukunft steht für eine große Mehrheit der PfarrgemeinderätInnen jedoch fest, dass es eine zeitgemäße Gestaltung von Kirche vor Ort braucht („Ich glaube, der PGR wird in Zukunft Kirche vor Ort zeitgemäßer denken müssen“). Was genau wird unter zeitgemäß verstanden? „Das lässt sich so aus der Umfrage nicht herauslesen“, erklärt Klaudia Achleitner, Sprecherin der Konferenz der Österreichischen PfarrgemeinderatsreferentInnen, Auftraggeberin der Umfrage. Dafür brauche es noch tiefergehende Analysen.

Veränderungen in Hinblick auf mehr Leitungs- und Entscheidungskompetenzen für den Pfarrgemeinderat, auch mehr seelsorgliche Kompetenz sind für viele Befragungsteilnehmer aber ein Gebot der Stunde. Zu den wichtigsten Ratschlägen, die man zukünftigen Mitgliedern geben möchte, gehört allerdings auch der Hinweis, sich „realistische Ziele zu setzen“. Mit jeder Wahl biete sich jedenfalls die Chance, so Achleitner, dass bis zu 50 Prozent an neuen PGR-Mitgliedern gewonnen werden können. Und damit neue Kräfte für die Transformation hin zu einer zeitgemäßen Kirche.

Mehr zu Umfrage unter: www.pfarrgemeinderat.at

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