Stationen aus dem Leben des Pater Petrus.
Ein Spätberufener wird zum Sendboten Gottes

P. Petrus arbeitet an der RSK-Zeitschrift „Betendes Gottes Volk“. | Foto: RSK-Archiv

„Wer bin ich? Ein Sendbote Gottes. Aber nicht einer, der schon von frühauf Franziskanerpater werden wollte, sondern einer von den seltenen Heimgeholten“, schreibt Petrus Pavlicek über sich.

Geboren am 6. Jänner 1902 in Innsbruck als zweiter Sohn eines k. u. k. Offiziers, stirbt die Mutter des kleinen Otto, als dieser zwei Jahre ist. Der Vater übersiedelt mit seinen beiden Söhnen nach Wien, später nach Olmütz. Nach der Matura arbeitet Otto in einer Möbelfabrik, tritt 1923 aus der Kirche aus. Nach Militärdienst, Arbeit in einer Elektrotechnikfirma in Prag studiert Otto an der Malerakademie in Breslau und lebt dann als Künstler in Paris und London, wo er sogar einige Monate mit einer Künstlerin verheiratet ist. Danach zieht er zurück nach Brünn und Prag.

Nach einer schweren Krankheit tritt er 1935 wieder in die Kirche ein – und wird zum Suchenden, den es dazu drängt, Priester zu werden: „Ich hörte die rufende Stimme des Herrn und folgte ihr.“ Bestärkt von der katholischen Mystikerin Therese Neumann, entschließt sich Otto dazu, Franziskaner zu werden. Weil er „schon zu alt ist“, nehmen ihn die Franziskaner in Innsbruck und Wien nicht auf. Erst in Prag findet er Platz im Orden und erhält den Namen Petrus. 1941 wird er zum Priester geweiht, im Jahr darauf muss er als Sanitäter an die Westfront einrücken. 1944, in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft, erfährt er erstmals von den Marienerscheinungen in Fátima. Im Juli 1945 wird er entlassen und kommt nach Wien.

P. Petrus stirbt am 14. Dezember 1982, am 41. Jahrestag seiner Priester­weihe. 2002 wird in Wien der Diözesanprozess für seine Seligsprechung von Kardinal Christoph Schönborn abgeschlossen und seither in Rom weitergeführt.

Was seine Rückkehr zum Glauben ausgelöst hat, darüber hat Pater Petrus nie genau gesprochen. Eines war für ihn stets gewiss: (Mit-)entscheidend war sein Bruder Josef, der stets für eine Rückkehr Ottos gebetet hat.

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