Vorgestellt
Christian Gödl, Walkabout

„Dem Tode sehr nahe“ seien suchtkranke Menschen. Als „ganz besondere Welt“ empfindet Mag. Christian Gödl die Sucht-Therapiestation „Walk­about“ der Barmherzigen Brüder in Kainbach. Seit vier Jahren ist er hier und jetzt auch in den „Lebenswelten der Barmherzigen Brüder Steiermark“ in Kainbach Pastoralreferent.
Bisweilen hätte er vielleicht Angst, gesteht der Seelsorger, wenn er eine von diesen Personen allein im Stadtpark treffen würde. Doch nun habe er auch die andere Seite von ihnen kennen gelernt. Sie wollen einen Entzug machen und wirklich etwas verändern. Die Abgründe, die sie erlebt haben, seien oft sehr tief. Und die Patienten im „Walk­about“ kommen aus „besten Familien“ wie aus desolaten Verhältnissen.
Er sei ins kalte Wasser gesprungen, habe aber noch keinen einzigen Tag bedauert, schildert der Theologe. „Räume öffnen“ will er etwa bei der Gedenkfeier für einen jungen Verstorbenen. Entscheidend sei das „Zusammenkommen aller“ und das gemeinsame Erinnern; die Feier mache nicht er.
Christian Gödl, geboren am 18. Dezember 1969, wuchs mit drei älteren Geschwistern in einer Landwirtschaft in Dietersdorf nahe Unterpremstätten auf. Ministrant war er lang in Dobl. Jetzt freut er sich über seinen Garten im weststeirischen Lannach; in Graz vorher wuchs es bei ihm nur am Balkon. Nach dem Theologiestudium war er Pastoralassistent in Weiz sowie Bruck an der Mur (mit Notschlafstelle und Kleiderladen), und auch schon öfter bei den Barmherzigen Brüdern aktiv.

Johann A. Bauer

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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