Weltkirche: Brasilien
Lage verschlechtert

Brasiliens Indigene sind stark gefährdet. Schlechte Gesundheitsversorgung kostet viele Kinder das Leben.  | Foto: Tatiana Zanon/Unsplash
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Brasilien. Gewalt gegen Indigene nimmt weiter zu, berichtet der Indigenen- Missionsrat CIMI. Der katholische Indigenen-Missionsrat CIMI hat auch im dritten Jahr der Regierung von Jair Bolsonaro eine zunehmende Gewalt
gegen indigene Völker in Brasilien registriert, erklärte CIMI in seinem Gewaltbericht für 2021. 305 Fälle illegaler Landnahme auf Indigenengebieten wurden festgestellt, nach 263 im Jahr davor. Laut Bericht wurden 176 Indigene ermordet – nur sechs weniger als im Jahr 2020, das mit 182 die höchste Zahl an Tötungsdelikten verzeichnete. Die 148 Suizide von Indigenen seien zudem ein trauriger Rekord. Die prekäre Situation, in der viele Ureinwohner lebten, werde durch die Blockade der Landvergabe verstärkt. Bereits vor seiner Wahl Ende 2018 hatte Bolsonaro erklärt, keine neuen Indigenengebiete einrichten zu lassen. Dabei ist die Zuteilung in der Verfassung garantiert. Von den 1393 Indigenengebieten in Brasilien warten 871 immer noch auf den Vollzug der Zuteilung, bemängelte CIMI. Die schlechte Gesundheitsversorgung der Ureinwohner führte überdies zu 847 Corona-Toten, nach 972 im Jahr 2020. Als Grund für den Rückgang wird die voranschreitende Impfkampagne genannt. Ebenfalls im Jahr 2021 starben 744 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten wie Durchfall, die laut CIMI durch ein verbessertes Gesundheitssystem in vielen Fällen hätten verhindert werden können.

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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