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Gemeinsam gegen Einsamkeit

In LIMA-Gruppen geht es um Gesundheit für Körper, Geist und Seele. | Foto: KWB
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  • In LIMA-Gruppen geht es um Gesundheit für Körper, Geist und Seele.
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Ältere Menschen leiden oft besonders an Einsamkeit.

Mehr als die Hälfte der über 80-Jährigen lebt allein, die Kinder sind ausgezogen und der Partner verstorben. Durch Angebote in ihrer unmittelbaren Umgebung kann diese Einsamkeit gebrochen werden.
Die Nähe der Angebote ist entscheidend. Dadurch können Interessierte meist selbstständig den Veranstaltungsort erreichen und Kontakte zu anderen Seniorinnen und Senioren knüpfen, die ebenfalls in der Umgebung wohnen. LIMA (Lebensqualität im Alter) möchte diese Kontaktmöglichkeiten ganz bewusst für ältere Menschen setzen und sie so aus der Einsamkeit holen.

Referenten und Referentinnen der Senioren- und Seniorinnenbildung, die vom Katholischen Bildungswerk ausgebildet werden, ermöglichen es, in großen Teilen der Steiermark LIMA-Gruppen anzubieten. Diese Gruppen dienen nicht nur der Kontaktpflege, hier trainieren die Teilnehmenden auch gemeinsam das Gedächtnis, die Psychomotorik, Alltagskompetenzen, und in der Auseinandersetzung mit Lebens- und Sinnfragen werden auch tiefgreifende Gespräche geführt.

Einsamkeit belastet nicht nur die Psyche eines Menschen, sondern kann auch physische Folgen haben, wie Herz-Kreislauf-Probleme oder Schlafstörungen. Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, gute soziale Kontakte aufzubauen. Die LIMA-Referenten und LIMA-Referentinnen möchten dies gerne für ihre Teilnehmenden ermöglichen, denn jeder/jede ist in der Gruppe herzlich willkommen.

Elisabeth Hacker, päd. Mitarbeiterin für Senioren- und Seniorinnenbildung im KBW

LIMA-TrainerIn:
Start der Ausbildung

Das Katholische Bildungswerk startet am 15. Oktober den nächsten Ausbildungslehrgang für LIMA-Referenten/-innen.
Inhalte: Einführung in Erwachsenen- und Altenbildung, Didaktik, Methodik, Lernen im Alter, Grundlagen des Gedächtnisses, Psychomotorik und Motogeragogik, Alltagsfähigkeiten, Tanzen, Erste-Hilfe-Kurs mit Schwerpunkt ältere Menschen, Lebens- und Sinnfragen, biographisches Erzählen, Abschied nehmen.
Die Ausbildung umfasst elf Module, Modularbeiten und eine Praxiseinheit und kostet 1200 Euro exkl. Übernachtung und Verpflegung.

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Zum Nachdenken

Was tun
gegen Einsamkeit?

Es tut gut, hin und wieder einmal allein zu sein. Doch es kann auch belasten, wenn für längere Zeit das Miteinander fehlt.
Als LIMA-Trainerin (Lebensqualität im Alter) bemerke ich, dass Menschen zu mir in die LIMA-Gruppe finden, die hörten, dass es hier so nett ist, viel gelacht, kommuniziert, kreativ gearbeitet, gesungen oder getanzt wird. Beim anschließenden Kaffee-Trinken rücken auch persönliche Themen in den Mittelpunkt, und mit der Zeit entstehen neue Freundschaften. Diejenigen, die allein wohnen oder deren sozialer Kreis klein ist, treffen sich auch zu weiteren Aktivitäten. So gab es zuletzt nach dem Thema „Vielen Dank für die Blumen“ die Idee, gemeinsam eine Exkursion in einen Liliengarten zu machen.
Eine alleinstehende Teilnehmerin gründete eine WhatsApp-Gruppe, in die sie täglich einen Blumengruß stellt. Das Schöne dabei ist, dass sich täglich einige Gruppenmitglieder bei ihr melden, sich bedanken, sich nach ihrem Wohlbefinden erkundigen, wenn sie einmal keinen Blumengruß schickt …

Weitere Tipps gegen Einsamkeit:
- ein Ehrenamt übernehmen,
- einem Verein beitreten,
- etwas Neues lernen
(LIMA-Gruppe, Sprache, Handwerk …),
- Spielenachmittag organisieren,
- Soziale Medien bewusst nutzen, um in Kontakt zu bleiben,
- sich um ein Tier kümmern,
- sich gemeinsam um einen Garten kümmern.
Manchmal braucht es ein bisschen Mut, aus der eigenen Komfortzone hinauszutreten und auf andere zuzugehen.

Birgit Freidorfer
Die Autorin ist freiberuflich tätige Erwachsenenbildnerin, LIMA-Trainerin.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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