Ordensleben in der Steiermark | Teil 27
Drei Schwestern vom Pfarrhof

Struktur für den Tag. Sr. Leopoldine, Sr. Lydia und Sr. Magda (von links) beim gemeinsamen Gebet. | Foto: Gerd Neuhold, Sonntagsblatt
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  • Struktur für den Tag. Sr. Leopoldine, Sr. Lydia und Sr. Magda (von links) beim gemeinsamen Gebet.
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Als Hauptaufgabe der Salvatorianer gilt hierzulande die Seelsorge. Das betrifft nicht nur den männlichen Zweig des Ordens, sondern auch die Kongregation der „Schwestern vom Göttlichen Heiland“, wie sie in deutscher Sprache heißen. In der Steiermark sind Salvatorianerinnen an zwei Orten im Einsatz: im Pfarrverband Liesingtal, zu dem Traboch, Kammern, Mautern, Kalwang und Wald am Schoberpass zählen, und in Mariazell. Drei Schwestern bewohnen den Pfarrhof in Kalwang. Dass es dazu kam, war ein Wunsch von Bischof Johann Weber. Ihm war es ein großes Anliegen, dass Pfarrhöfe nicht leer stehen, sondern Menschen vor Ort das „Herdfeuer hüten“. Kirche sollte durch Menschen erfahrbar und erlebbar bleiben.

Nach der Renovierung zogen also drei Schwestern ein und übernahmen als „Gemeindeassistentinnen“ die Pfarrpastoral inklusive Religionsunterricht und Leitung des Kindergartens der Stiftung Fürst Liechtenstein, der mittlerweile von der Marktgemeinde Kalwang geführt wird. Sr. Lydia hat ihre Arbeit dort beendet und ist seit einem Jahr als Gemeindeassistentin vollbeschäftigt. Sr. Leopoldine wirkt in der Altenseelsorge im Pflegeheim Mautern und Wald am Schoberpass und übt in der Liturgie den wichtigen Dienst an der Orgel aus. Sr. Magda, pensionierte Pastoralassistentin, arbeitet gerne in der Pfarre mit und „genießt ihre Pension“, wie sie mit einem Lächeln verrät. „Es ist wirklich eine sehr spannende Aufgabe für uns, am Zusammenwachsen des Pfarrverbandes mitzuwirken“, fasst Sr. Lydia die gemeinsamen Erfahrungen aus der pastoralen Arbeit zusammen. „Hier können wir nahe bei den Menschen und ihren Problemen sein.“

Ein Ausschnitt aus der Lebensregel verrät etwas von der Spiritualität der Schwestern: „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn als Retter hingab. Betroffen von der tiefsten Not der Menschen und ihrer Sehnsucht, Leben zu finden und den einen wahren Gott zu erkennen und den er gesandt hat, Jesus Christus, gründeten Franziskus vom Kreuz und Maria von den Apos-teln die Kongregation. Der Auftrag ist, Gott zu verherrlichen und ihn – den Vater, Sohn und Heiligen Geist – zu bezeugen, indem Jesus Christus verkündet wird als Heiland der Welt“ (LR 2).

Die Schwestern folgen dem heilenden und lehrenden Jesus nach. Sendungsschwerpunkte in Europa: Einsatz gegen Menschenhandel und Glaubensverkündigung mit allen Mitteln, die die Liebe Christi eingibt. Es gilt auf die Nöte der Zeit zu hören. Heute, in einer Zeit des starken Überganges, verändere sich die Situation ständig, erklärt Sr. Magda: „Wir werden weniger und älter. Unsere Strukturen müssen flexibler werden. Überlegt wird, wie kleinere Einheiten zu einer Europäischen Provinz zusammenwachsen können.“

Auch in Mariazell sind zwei Salvatorianerinnen tätig. Sr. Ruth Kagerbauer leitet den Kindergarten. Für sie ist das Ordensleben nach wie vor topaktuell. „Wir möchten Menschen dazu hinführen, zu erkennen, dass ohne Gott gar nichts geht.“ Aufgabenfelder wird es auch in der Zukunft genug geben. Anstehende Themen, wo man tätig werden könne, seien Altenbetreuung und die Flüchtlingsproblematik.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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