Ordensleben in der Steiermark | Teil 05
Die Spur Gottes ist anziehend

Mit dem Marienkrankenhaus betreiben die Vorauer Schwestern eine wichtige Gesundheitseinrichtung in der nördlichen Oststeiermark. | Foto: CCIM
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  • Mit dem Marienkrankenhaus betreiben die Vorauer Schwestern eine wichtige Gesundheitseinrichtung in der nördlichen Oststeiermark.
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Die Vorauer Marienschwestern sind mit Gebet und sozialem Dienst in der Region präsent.

Antwort geben auf die konkrete Not der Zeit: Darin sehen die Vorauer Marienschwestern seit den Anfängen ihren Kernauftrag. An die Tür ihrer Gründerin hatte eine kranke Frau geklopft, und seit damals ist der Dienst an den Kranken und Armen die Grundaufgabe der Vorauer Schwestern geblieben. In den 1930er Jahren betreuten die Schwestern auch Waisenkinder.

Sie lässt sich gern von Gott überraschen, sagt Sr. Marianne Schuh, CCIM., die Oberin der Vorauer Marienschwestern. Seit dem Jahr 2000 leitet sie die Gemeinschaft, in dieser Zeit hat sich viel verändert. Wie in jeder Ordensgemeinschaft gehe es darum, das Gründungscharisma in unsere Zeit zu tragen, auf das zu hören, was Menschen heute brauchen. Etwa ein gelebtes Zeugnis für Gott, dass ein verbindliches geweihtes Leben glücklich macht. Die Schwestern versuchen, jenseits mancher herrschenden Egozentrik Gemeinschaft vorzuleben. Ja, das sei herausfordernd, sagt die Mutter Oberin, „wie ein Diamant wird man geschliffen“, so sei es ja auch in einer Familie. Zu einem Schatz werden die alten Schwestern mit ihrem Gebet und ihrer Erfahrung, das erlebe sie tagtäglich. Und die Gemeinschaft freut sich über einige junge Schwestern in ihren Reihen. Je nach Ausbildung und Begabung werden die Schwestern eingesetzt, auch hier ist Flexibilität gebo-
ten.

Für die Gemeinschaft ist es wichtig, Gottes Gegenwart in unserer Zeit zu bezeugen: „Gott an die erste Stelle setzen, das versuchen wir in all unserer Schwäche, dann ordnet und fügt sich auch alles andere.“

Das Marienkrankenhaus besteht seit bald 140 Jahren. Mit 112 Betten, chirurgischer und interner Abteilung, Akutgeriatrie, RNS (Remobilisierung und Nachsorge) und einer interdisziplinären Wachstation erfüllt es eine wichtige Funktion für die Gesundheitsversorgung der Region. Die Kooperation mit anderen Gesundheitseinrichtungen des Bezirkes und dem Krankenhaus der Elisabethinen in Graz ist der Leitung wichtig. Seit 2009 wird das Krankenhaus als GmbH geführt. Die Geschäftsführung teilen sich Sr. Johanna Schlagbauer und Dir. Manuela Holowaty. „Wir stehen dafür, im Sinne der Ordensgemeinschaft, dass unsere Betriebskultur durch christliche Grundwerte geprägt wird“, so Manuela Holowaty.

Die Gemeinschaft und das Krankenhaus in eine gute Zukunft zu führen, sieht die Oberin als eine der gegenwärtigen Herausforderungen. Und die Interessentinnen für die Kongregation gut zu begleiten. Die Ausbildung und geistliche Begleitung der jungen Schwestern brauche mehr Zeit als früher, als die meisten Menschen noch in ihrem Umfeld „Religion eingeatmet“ hätten.

Seit kurzem gibt es die „Familiaren“, nach der Abkürzung der lateinischen Bezeichnung „FIBS“ genannt. Es sind dies Personen, die allein oder in Familien leben und sich mit der Spiritualität der Vorauer Schwestern verbunden fühlen. Sie und viele andere kommen zu Liturgie und gemeinsamen Aktivitäten, teils aus der Umgebung, teils von weiter her. „Weil die Spur Gottes die Menschen anzieht“, sagt Sr. Marianne Schuh.

Auch für Menschen, die eine Auszeit suchen, sind die Schwestern offen. Es gibt einige wenige Gästezimmer, die Teilnahme an Gebetszeiten ist inbegriffen. Denn, so die Mutter Oberin, „die Gemeinschaft möchte die Gnade, die sie erhält, mit den Menschen teilen. So teilen, dass wir miteinander die ewige, unermesslich glückliche Gemeinschaft mit Gott erlangen.“

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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