Salzburger Hochschulwochen
Was hält zusammen?

Bei den Salzburger Hochschulwochen wurde P. Klaus Mertes (Mitte) für sein theologisches Lebenswerk geehrt. Von links: Abt der Benediktinerabtei St. Stephan in Augsburg Theodor Hausmann, Kardinal Reinhard Marx, Rektor der Universität Salzburg Hendrik Lehnert, P. Klaus Mertes, Obmann der Salzburger Hochschulwochen Prof. Martin Dürnberger, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Thomas Sternberg und Erzbischof Franz Lackner. | Foto: Kathpress/Henning Klingen
  • Bei den Salzburger Hochschulwochen wurde P. Klaus Mertes (Mitte) für sein theologisches Lebenswerk geehrt. Von links: Abt der Benediktinerabtei St. Stephan in Augsburg Theodor Hausmann, Kardinal Reinhard Marx, Rektor der Universität Salzburg Hendrik Lehnert, P. Klaus Mertes, Obmann der Salzburger Hochschulwochen Prof. Martin Dürnberger, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Thomas Sternberg und Erzbischof Franz Lackner.
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90-Jahr-Jubiläum mit der Frage, was uns (noch) zusammenhält.

Für Zusammenhalt braucht es Empathie, den Fokus auf das Gemeinsame sowie Kooperation und Solidarität authentischer Menschen. Davon ist Martin Dürnberger, Professor für Fundamentaltheologie und Ökumenische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg, überzeugt. Sich ansprechen zu lassen „von dem, was einen anderen betrifft“, sei eine „Schlüsselfähigkeit“, für die man von sich selbst und von Eigeninteressen absehen können muss, so der Obmann der Salzburger Hochschulwochen, die von 4. bis 8. August 2021 unter dem Titel „Was hält uns (noch) zusammen? Über Verbindlichkeit und Fragmentierung“ in einer Mischform aus digitalen und analogen Veranstaltungen in Salzburg über die Bühne gin-
gen.

P. Mertes für Lebenswerk geehrt
Zum Auftakt der Tagung wurde der traditionelle „Theologische Preis“ der Salzburger Hochschulwochen im festlichen Ambiente der historischen Bibliotheksaula an den deutschen Jesuiten P. Klaus Mertes übergeben. Der renommierte, mit 5000 Euro dotierte Preis würdigt das theologische Lebenswerk des Jesuiten, der dadurch bekannt wurde, dass er 2010 als damaliger Schulleiter des Berliner Canisius-Kollegs einen Missbrauchsskandal öffentlich gemacht hatte. Dies löste eine große Debatte über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche aus und führte zur Aufdeckung weiterer Fälle auch in nicht-kirchlichen Einrichtungen.
Weitere analoge Höhepunkte bildeten die Buchpräsentation des 63. Bandes der Reihe „Salzburger Theologische Studien“ unter dem Titel „Perspektiven für eine lebenswerte Gesellschaft“ in Form eines Podiumsgesprächs und ein Empfang in der Erzabtei St. Peter aus Anlass des 90-Jahr-Jubiläums der Hochschulwochen mit einem Vortrag des Historikers Christoph Brandhuber zur Geschichte der Hochschulwochen.
Die digitalen Akzente bestanden aus 15 Podcasts und 5 Videos – darunter Gespräche mit einem Wirtschaftsforscher über die Corona-Krise, einer Schlafforscherin über den Zusammenhang von gutem Schlaf und gesellschaftlichem Zusammenhalt, einer Neutestamentlerin über den Zusammenhalt der ersten Christen und einer Moraltheologin über Demokratie und Freundschaft. Alle Angebote können online nachgehört werden unter: www.salzburger-hochschulwochen.at/sommerbrise2021

Kirche als Ort gegen Fragmentierung
Der Festgottesdienst mit Erzbischof Franz Lackner stellte den analogen Abschluss der Hochschulwochen dar. Die Predigt hielt der Grazer Franziskanerpater Willibald Hopfgartner. Die Frage der Hochschulwochen – „Was hält uns (noch) zusammen?“ – sei eine Frage, auf die auch die Kirche eine Antwort geben müsse. Mit Papst Franziskus lasse sich eine grassierende „individualistische Traurigkeit“ attestieren, aus der eine zunehmende „Fragmentierung“ erwachse, so Hopfgartner. Aufgabe der Kirche sei es, Gegenakzente zu setzen. Am Ende des Gottesdienstes präsentierte Erzbischof Lackner als Präsident der Hochschulwochen das Thema von 2022: „Wie geht es weiter? Zur Zukunft der Wissensgesellschaft.“

KATHPRESS/KATHARINA GRAGER

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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