Evangelische Kirche
Unsägliches Unrecht angetan

Bischöfin Kirsten Fehrs: „Wir haben täterschützende Strukturen.“ Es habe ein Wegsehen gegeben. | Foto: nordkirche.de
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Missbrauchsstudie schockt.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat mit großer Betroffenheit die Ergebnisse einer umfangreichen Missbrauchsstudie aufgenommen. Sie habe von der Untersuchung „vieles erwartet, aber das Gesamtbild hat mich doch erschüttert“, sagte die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs bei der Vorstellung in Hannover. Die Kirche und ihr Wohlfahrtsverband Diakonie hätten eklatant versagt und seien Betroffenen nicht gerecht geworden.

Die Studie belegt, dass es sexuelle Gewalt gegen Minderjährige auch in der evangelischen Kirche in Deutschland in größerem Ausmaß gab als bislang angenommen: Danach wurden seit 1946 nach „spekulativen“ Hochrechnungen mindestens 9.355 Kinder und Jugendliche in evangelischer Kirche und Diakonie sexuell missbraucht. Von den 3.497 Beschuldigten sind über ein Drittel Pfarrer oder Vikare.

Bischöfin Fehrs sagte, die Untersuchung vermittle schwarz auf weiß, „mit welch perfider und brutaler Gewalt Erwachsenen, Jugendlichen und auch Kindern unsägliches Unrecht angetan wurde – mit schweren Verletzungen an Leib und Seele, mit zum Teil lebenslangen Folgen“. Mit Blick auf die Opfer sagte Fehrs: „Wir haben sie zur Tatzeit nicht geschützt; und wir haben sie nicht würdig behandelt, als sie den Mut gefasst haben, sich zu melden.“

Quelle: Kathpress

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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