Frankreich
Macht erfordert Vorbildfunktion

Bei einer Bußfeier in Lourdes knieten sich zahlreiche Bischöfe zum Bußgebet hin. | Foto: KTOTV / Youtube
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Frankreich. Pläne für Missbrauchsaufarbeitung und -prävention.

Die französischen Bischöfe haben im Zuge ihrer Vollversammlung in Lourdes eine Bußfeier mit der Bitte um Vergebung für sexuellen Missbrauch abgehalten. An der Zusammenkunft der 120 Bischöfe nahmen auch Betroffene von sexuellem Missbrauch teil. „O Gott, vergib uns, dass wir nicht verstanden haben, dass die Macht, die du uns gibst, eine unermüdliche Vorbildfunktion erfordert. Vergib uns, dass wir deine Barmherzigkeit mit Toleranz gegenüber dem Bösen verwechselt haben“, so der Bischofskonferenz-Vorsitzende Eric de Moulins-Beaufort. Zahlreiche Bischöfe seien bei dem Bußgebet spontan niedergekniet. Auf Wunsch der Betroffenen trugen die Bischöfe keine liturgischen Gewänder.

Zuvor hatte de Moulins-Beaufort die institutionelle Verantwortung der Kirche für die Fälle des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen anerkannt. Die Bischöfe hätten bekräftigt, dass den Taten eine „systemische Dimension“ zugrunde liege und sie durch einen „globalen Kontext“ ermöglicht worden seien.

Mit neuen Arbeitsgruppen wollen die französischen Bischöfe den sexuellen Missbrauch in der Kirche aufarbeiten und künftigen Fällen vorbeugen. Die von Laien geleiteten Gruppen sollen Verwaltung und Strukturen in den einzelnen Diözesen analysieren und Änderungsvorschläge machen, teilte de Moulins-Beaufort zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Bischöfe mit. Zum Arbeitsfeld der Gruppen zählen unter anderem eine Vereinfachung der innerkirchlichen Strukturen und eine Stärkung der synodalen Zusammenarbeit auf allen Ebenen.

KATHPRESS

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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