Hilfsprojekt
Inklusive Schulprojekte

Mädchen und Buben mit Albinismus leben in Tansania in ständiger Lebensgefahr. Die Diözese Moshi kümmert sich – mit Unterstützung von missio, Lebenshilfe, Land Steiermark und Pädagogischer Hochschule Steiermark – um diese benachteiligten Kinder. | Foto: Hochegger
  • Mädchen und Buben mit Albinismus leben in Tansania in ständiger Lebensgefahr. Die Diözese Moshi kümmert sich – mit Unterstützung von missio, Lebenshilfe, Land Steiermark und Pädagogischer Hochschule Steiermark – um diese benachteiligten Kinder.
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Tansania. Hilfe für Kinder mit Albinismus – Gemeinsam leben und lernen in Sicherheit.

Tansania gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Rund 58 Millionen Menschen leben in diesem ostafrikanischen Land. Darunter sind vier Millionen mit einer Behinderung. Die Hälfte davon sind Kinder. Kinder mit einer stärkeren intellektuellen Beeinträchtigung werden von ihren Eltern sehr oft versteckt, besuchen keine Schule und werden somit in ihrer Entwicklung kaum gefördert.

In einer speziellen Situation leben Kinder mit Albinismus. Nirgendwo auf der ganzen Welt leben pro Kopf gerechnet mehr Menschen mit Albinismus als in Tansania. Albinismus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der ein Gendefekt vorliegt, so dass kein Melanin produziert wird. Dadurch haben Menschen mit Albinismus sehr helle Haut und Haare, und die Augen erscheinen leicht rötlich. Zumeist treten auch leichte bis mittelschwere Sinnesbehinderungen – Seh- und Hörbehinderungen – auf.

Seit 2006 leben vor allem Kinder mit Albinismus in ständiger Lebensgefahr. Medizinmänner hatten den Körperteilen der Kinder Wunderkräfte zugeordnet – Stärke, Glück, Reichtum könnte durch den Verzehr von Körperteilen erreicht werden. Bildungsferne Männer vergewaltigten nicht selten Mädchen mit Albinismus, weil das Gerücht herrschte, Sex mit einer Albina könne von HIV befreien.

Ab 2006 entwickelte sich ein richtiger Schwarzmarkt für Körperteile von Menschen mit Albinismus. Um diese Kinder zu schützen, wurden von staatlicher Seite spezielle „Zentren“ für die Unterbringung der Kinder mit Albinismus geschaffen – meist streng bewacht, isoliert und nur basal ausgestattet. Schlechte Schulbildung und Aussonderung waren die Folge.

Die Kirchenleitung der Diözese Moshi am Fuß des Kilimanjaro geht neue Wege. Sie kümmert sich besonders um diese benachteiligten und ständig in Angst lebenden Kinder und Jugendlichen. Sie führt Betreuungseinrichtungen, Kindergärten und Schulen, in denen nicht behinderte Kinder und Kinder mit Behinderung und/oder Albinismus gemeinsam mit großem Erfolg betreut werden. Diese Schulen platzen mittlerweile aus allen Nähten. Eine weitere inklusiv geführte Berufsschule ist in Vorbereitung. Hier sollen behinderte und nichtbehinderte Jugendliche und Albinos lernen, Wiederaufforstprogramme rund um den Kilimanjaro und in den Steppen der Masai durchzuführen.

Dazu Projektkoordinator Martin Hochegger, der im Auftrag der Lebenshilfe Steiermark diese Projekte vor Ort auch begleitet: „Im Bereich der Wiederaufforstungsprogramme können auch Menschen mit Behinderung wichtige Arbeit für den Klimaschutz leisten und damit gesellschaftliche Anerkennung erlangen.“ Die Projekte werden von missio Austria, Land Steiermark, der Pädagogischen Hochschule Steiermark und den Lebenshilfen Steiermark und Graz unterstützt. Durch die Pandemie und deren wirtschaftliche und soziale Auswirkungen ist die Not vor Ort dramatisch angestiegen und die Weiterführung der Schulen in dieser Form nicht mehr gesichert.
Helfen Sie durch Ihre Spende mit, den Kindern in Moshi eine Zukunft in Sicherheit und Würde zu ermöglichen.

missio-Kontodaten
Projektnummer 2020 0065.
IBAN: 96 6000 0000 07015500.
BIC: BAWAATWW.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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