Papstreise nach Malta
Ein sicherer Hafen für alle Brüder und Schwestern

Die nächste Papstreise führt auf die Insel Malta - im Bild die Hauptstadt Valetta. | Foto: Micaela Parente on Unsplash
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Malta ist das Ziel der nächsten Reise von Papst Franziskus.

Die Reise kommt zu einer passend-unpassenden Zeit: Am 2. und 3. April reist Papst Franziskus nach Malta. Geopolitisch blickt die Öffentlichkeit derzeit in den Osten Europas, wo Krieg herrscht. Für den Papst bietet die nachgeholte Reise die Möglichkeit, den Finger erneut in die europäische Flüchtlingswunde zu legen. Auch wenn die Hilfe für ukrainische Flüchtlinge derzeit dringlich und die Hilfsbereitschaft enorm ist – die Probleme auf dem Mittelmeer bleiben bestehen. Die Menschen kommen aus dem Südsudan, dem Irak, dem Jemen oder Syrien. Länder der nicht enden wollenden Krisen.

Geplant war die Malta-Reise bereits für Mai 2020. Die Pandemie kam dazwischen. Geblieben ist das Reisemotto: „Sie erwiesen uns ungewöhnliche Menschenfreundlichkeit.“ Die Aussage des Apostels Paulus bezieht sich auf dessen Schiffbruch vor Malta und die Fürsorge der Malteser. Mit Paulus kam das Christentum nach Malta. Zugleich dürfte das Motto in vielfältiger Hinsicht mit Bedacht gewählt sein.

Die Aufnahme von Flüchtlingen ist auf Malta ein heikles Thema. Die Insel ist dichter besiedelt als die meisten Länder der Welt. Jeder weitere Migrant scheint das Fass zum Überlaufen zu bringen. Seenotrettungsorganisationen beklagen die mangelnde Bereitschaft Maltas, schiffbrüchige Migranten aufzunehmen. Bei den Begegnungen des Papstes mit Staatspräsident Georg Vella und der Regierungsspitze dürfte das Thema Migration daher gesetzt sein.

Nach der Ansprache vor Vertretern der Regierung geht es für den Papst per Katamaran auf die kleine maltesische Vorinsel Gozo. Dort will Franziskus am Nationalheiligtum Ta’Pinu beten und predigen, bevor es zurück nach Rabat in die Apostolische Nuntiatur geht. Am zweiten Reisetag ist auch ein Treffen mit Migranten geplant.

Der Name Malta stamme von einer Vorform „mala“, was so viel wie „sicherer Hafen“ bedeute, erklärt Charles Scicluna, Erzbischof von Malta. Daher sei die Insel von Natur aus dazu berufen, „im Zentrum des Mittelmeers ein sicherer Hafen für alle unsere Brüder und Schwestern zu sein“, betonte der Erzbischof. Zahlenmässig ist Malta mit 85% Katholiken das katholischste Land Europas.

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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