18. Sonntag im Jahreskreis | 1. August 2021
Kommentar

Nicht den Leib stärken, sondern den Glauben

Das Wunder der „Brotvermehrung“ ist möglich geworden, weil ein Kind – ohne viel nachzudenken, ob das reicht und erfolgversprechend ist – einfach angefangen hat zu teilen. Viele Wunder bleiben hingegen aus, weil alle denken: „Wenn ich allein etwas tue, ändert sich nichts. Das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Wir bleiben lieber in der Haltung von KonsumentInnen, die Angst haben, selbst zu kurz zu kommen, und sofort zur Stelle sind, wenn es etwas gratis oder im Sonderangebot gibt, statt zu AktivistInnen zu werden, die sich für das Wohl aller einsetzen. Solche braucht jedoch die Menschheit, um sich – nicht nur technologisch, sondern auch in ihrer Menschlichkeit – weiterzuentwickeln und den globalen Herausforderungen unserer Zeit gewachsen zu sein.
Unter den vielen Menschen, die hinter Jesus her waren, dürfte die Quote ähnlich gewesen sein. Er klagt darüber, dass sie nur zu ihm kommen, um satt zu werden, aber die wahre Bedeutung dieses Zeichens nicht verstanden hätten. Das Wesentliche dabei ist nicht die Stärkung des Leibes, sondern die Stärkung des Glaubens. Ein kindlicher Glaube an die ungeahnten Möglichkeiten Gottes in uns lässt Wunder wahr werden.
Der Apostel Paulus ermutigt uns, den alten Menschen, der auf das Materielle fixiert ist, abzulegen und den neuen Menschen anzuziehen, der das Leben des Geistes im Blick hat. Sein Maßstab ist nicht das eigene Ego, Besitz, Verteidigung und Konkurrenz, sondern die geistigen Güter, die ihn in seinem Sein stärken und ihn Christus ähnlich machen.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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