13. Sonntag im Jahreskereis | 27. Juni 2021
Kommentar

Wie schenke ich Zeit, wenn ich keine habe?
Manchmal kommt viel zusammen – unterschiedlichste Anliegen, die an mich herangetragen werden, und Arbeiten, die zu er-ledigen sind. Da fällt es schwer, die Prioritäten richtig zu setzen und zu entscheiden, was davon am wichtigsten und dringendsten ist. Und noch schwerer fällt es, im richtigen Moment Nein zu sagen. Oft kommt dann noch etwas Unvorhergesehenes da-zwischen, das all die Planungen und To-Do-Listen über den Haufen wirft. Wie verhalte ich mich da richtig, und wie gelingt es, in solchen Stresssituationen dem Menschen und seiner Not angemessen zu begegnen? Fühle ich mich überfordert, dann reagiere ich genervt und ungehalten.
Da kann es hilfreich sein, darauf hinzuschauen, wie Jesus mit einer solchen Situation umgeht. Er wird in einem Notfall zu Hilfe gerufen, wo es um Leben und Tod geht, einem Anliegen, das keinen Aufschub duldet. Außerdem ist Jesus von Menschen umringt, die etwas von ihm wollen. Dennoch gelingt es ihm, ganz mit sich selbst im Einklang zu bleiben und mit Sensibilität und Aufmerksamkeit die Menschen in seiner unmittelbaren Umgebung wahrzunehmen. Er spürt sogar die Not jener Frau, die nicht lauthals um Hilfe schreit, sondern ganz schamhaft an ihm anstreift.
Jesus schenkt ihr seine Aufmerksamkeit und Zuwendung – selbst auf das Risiko hin, dass er in dem anderen Notfall zu spät kommt. Ihr Glaube, das unerschütterliche Vertrauen darauf, dass Jesus ihr helfen kann, ermöglicht die heilsame Begegnung. Und der Glaube des Jaïrus trägt dazu bei, dass auch dort Heil geschenkt werden kann, wo es scheinbar schon zu spät ist.

Alfred Jokesch

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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