1. Adventsonntag 2020| 29. November 2020
Kommentar

Was vergeht,
und was bleibt?

Mit Katastrophen und Krisen sind wir tagtäglich konfrontiert – nicht erst, seit die Corona-Pandemie unser gemeinschaftliches Leben weitgehend lahmlegt. Von bedrohlichen, die Welt in ihren Grundfesten erschütternden Ereignissen spricht auch das Evangelium. Damit verfolgt Jesus wohl nicht so sehr die Absicht, den Menschen Angst zu machen, sondern – im Gegenteil –, ihnen in Zeiten der Verunsicherung eine Hoffnungsperspektive zu geben.
So wie alles Geschaffene vergänglich ist, so werden auch Drangsal, Not und die Erschütterungen im Leben vorübergehen. All die Verwerfungen und Katastrophen, die wir erleben, die globalen genauso wie die individuellen, sind im Licht dessen zu sehen, dass die ganze Schöpfung sich in einem fortwährenden Prozess des Werdens und Vergehens befindet. Nichts bleibt, wie es ist, alles ist in Bewegung. Aber es strebt letztlich nicht dem Untergang, sondern der Vollendung entgegen.
Es gibt aber auch etwas Bleibendes. Das sind die geistigen Güter. Vergänglich sind die materiellen Dinge, doch all das, was der Geist hervorbringt, wie wir durch unser Denken, Sprechen und Tun die Welt gestalten, das bleibt bestehen und wirkt weiter. Jesus sagt: Meine Worte werden nicht vergehen. Und auch das, was Jesus tut, soll bleibend die Welt verändern.
Deshalb sollen wir wachsam die Vorgänge in dieser Welt wahrnehmen, sollen aufmerksam den Menschen und ihren Nöten begegnen. Wir sollen uns nicht lähmenden Ängsten hingeben, sondern mit Wachheit und Zuversicht handeln, um auf die Vollendung zuzustreben.

Alfred Jokesch

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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