Offen gesagt - Michael Rosenberger
Zum Umdenken führen

Foto: Stoeckl

Wie stehen Sie zu den aktuellen Protestaktionen von Klima-AktivistInnen?

Es macht einen Unterschied, ob sich der Protest gegen eine säumige Umweltpolitik in Form von Verkehrsblockaden oder von Beschmutzungsattacken auf Kunstwerke äußert. Ziviler Ungehorsam hat eine lange Tradition als Mittel, um Missstände aufzuzeigen und Veränderungen zum Positiven zu bewirken. Nicht alle Methoden sind jedoch gleich geeignet, um einem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Überzeugender sind Protestformen, die mit den Problemlagen unmittelbar zu tun haben.

Der Straßenverkehr hat einen großen Anteil am CO2-Ausstoß, der unleugbar zur globalen Klimaerwärmung beiträgt. Insofern macht es durchaus Sinn, Straßen für Autos zu blockieren. Ziviler Ungehorsam ist unter zwei Bedingungen legitim: Es darf zu keiner Gewalt gegen Menschen und zu keiner unmittelbaren Gefährdung kommen. Und die legitime Autorität der staatlichen Organe muss akzeptiert werden. Das tun die Protestierenden, indem sie für ihre Aktionen verhängte Strafen in Kauf nehmen. Letzteres unterstreicht, dass den AktivistInnen ihr Anliegen sehr ernst ist. Ziviler Ungehorsam hat bereits immer wieder zum Überdenken des Bisherigen geführt, denken wir an Gandhi oder Martin Luther King.
(Aus einem Interview mit Kathpress)

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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