Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wozu in dieser Zeit ein Welttag der Kranken?

Macht ein eigener „Welttag der Kranken“ Sinn, wenn ohnehin die ganze Welt krank ist? Vielleicht macht er gerade in dieser Situation Sinn, wo Krankheit zum Alltag geworden ist. Da wird zwar Krankheit zum politischen Dauerthema, aber die eigentlich Kranken geraten
allzu leicht aus dem Blick.

Der Welttag richtet unseren Blick in die Krankenhäuser, Heime und Privathäuser. Da sind die mit guter Aussicht auf Genesung, aber auch jene, die um jeden kleinen Funken Hoffnung kämpfen. Und Corona hat zwar die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen, aber andere Krankheiten sind deshalb nicht weniger geworden.

Der Welttag richtet unseren dankbaren Blick auf jene, die täglich an der Seite all dieser Kranken sind, in der Familie oder im Beruf. Genauso wie die Kranken brauchen auch sie Kraft, Hoffnung, Stärke. Was sie aus Liebe, mit Erfahrung oder professionell tun, verlangt immer wieder auch Geduld und Aushalten. Für die Nähe, die sie geben, brauchen sie auch die Chance auf eine gute Distanz.

Der Welttag richtet unseren Blick auf unsere kranke Welt. Wir haben uns vorgenommen, aus der Pandemie für unsere Einstellung und unsere Lebensweise zu lernen. Aber wie wird es sein, wenn wir durch die Schule der Pandemie hindurchgegangen sind? Welche Art von Reifeprüfung wird es da geben?

Und der Welttag richtet unseren Blick auch auf die Krankheiten unserer Kirche und auf das, wo sie zum Krankheitserreger geworden ist.

All das muss ein Blick auf den sein, der das Krankhafte heilen kann.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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