Mutworte - Christa Carina Kokol
Wenn es uns nicht gäbe

Foto: Neuhold

Die Fernseh-Ansprachen unseres Bundespräsidenten könnten auch hier abgedruckt sein. Es sind Mut-Worte. Vermutlich wurde Van der Bellen aber noch nicht dafür angefragt. So bringe ich einige Mut machende Gedanken – auch aus seiner Neujahrsbotschaft.

Wir haben bestimmte Vorstellungen von der Zukunft. Doch in Zeiten wie diesen sind sie oft nur negativ gefärbt. Könnten wir uns nicht wenigstens die Möglichkeit offen halten, auch positiv überrascht zu werden? Mit einem pessimistischen „Eh schon wissen, dass alles schlechter wird …“ ist sicher nichts zu verbessern. Im Gegenteil! Wir vergeben vielmehr die Chance, das eine oder andere Wunder zu erleben. Auch durch unser Dazutun. Indem wir unsere Gedanken auf einen guten Ausgang fokussieren und das uns Bestmögliche versuchen, sind wir Mitgestaltende des Lebens – als kleiner, aber unaustauschbarer Mosaikstein.

Der große Psychiater und Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse Viktor Frankl war vom unbedingten Sinn unseres Daseins überzeugt. Wir wissen im Moment noch nicht, wann und wo gerade wir in diesem Jahr gefragt sind. Es sind Fragen, die das Leben stellt und auf die niemand sonst so antworten könnte wie wir. Warum? Weil wir einzigartig sind auf dieser Welt. Das macht Mut. Und „Fürchtet euch nicht“ ist auch der häufigste Satz im Neuen Testament.

Zum Schluss noch eine Frage, die wir ganz persönlich beantworten dürfen: Was wäre an Gutem nicht in der Welt, wenn es mich nicht gäbe?

Christa Carina Kokol
ist dipl. psychotherapeutische Beraterin in Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor E. Frankl.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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